Grundlagen
Es lassen sich penetrierende von nichtpenetrierenden Verletzungen unterscheiden. Penetrierende Verletzungen werden am häufigsten iatrogen verursacht (Folge der Endoskopie). Nichtpenetrierende Verletzungen entstehen zumeist nach einer Verätzung.
Ösophagusperforation
Bei der Perforation des Ösophagus handelt es sich um einen absoluten Notfall!
Ätiologie
Die Ösophagusperforation entsteht meist iatrogen im Rahmen einer diagnostischen oder therapeutischen Endoskopie, bei scharfkantigen Fremdkörpern, die in die Speiseröhre gelangen, durch äußere Gewalteinwirkung (Schuss, Stich- und Akzelerationsverletzungen), bei schwerer Refluxerkrankung
Ein Alkoholabusus gilt als prädisponierender Faktor für das Entstehen einer nichtiatrogenen Ösophagusperforation.
Symptomatik
Das Mallory-Weiss-Syndrom bezeichnet, meist bei Alkoholkranken auftretende, longitudinale Einrisse von Mukosa und Submukosa im Bereich der Kardia mit Hämatemesis und epigastrischen Schmerzen. Ausgelöst werden die Einrisse durch gastroösophageale Druckerhöhung beiheftigem Würgen oder Erbrechen.
Gemäß der Montreal-Klassifikation besteht eine GERD, wenn der Reflux von Mageninhalt störende Symptome und/oder Komplikationen verursacht.
Ein Hautemphysem ist eine pathologische Luftansammlung in der Unterhaut.
Beim Mediastinalemphysem handelt es sich um eine Gas- oder Luftansammlung im mediastinalen Interstitium.
Die Mediastinitis bezeichnet eine akute oder chronische entzündliche Erkrankung im Bereich des Mediastinums.
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Hämatemesis bezeichnet das Erbrechen von rotem oder schwarzem, kaffeesatzartigem Blut.
Ein hypovolämischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des intravasalen Volumens auf dem Boden eines relevanten Flüssigkeitsverlusts (→ hypovolämischer Schock im engeren Sinne) oder einer akuten Blutung (→ hämorrhagischer Schock) bei traumatischer oder nicht traumatischer Genese.
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.
Bei einer Pleuritis handelt es sich um eine Entzündung der Pleura.
Bei der akuten Pankreatitis handelt es sich um eine primär sterile Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Durch unphysiologische Enzymaktivierung kommt es zu einer Entzündung des Pankreasgewebes, welche zu einem Ödem sowie Gefäßschädigung und Zelluntergang führt.
Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Ein Multiorganversagen (MOV) kennzeichnet sich durch einen gleichzeitigen oder rasch aufeinanderfolgenden, reversiblen oder irreversiblen Ausfall von ≥ 2 lebenswichtigen Organfunktionen.
Eine Koagulationsnekrose beschreibt den Gewebeuntergang durch Eiweißdenaturierung die sich histopathologisch durch eine Zellschwellung mit Eosinophilie auszeichnet. Die Koagulationsnekrose tritt nach Hypoxie, Salz- oder Hitzeeinwirkung auf und ist verantwortlich für Zelltod und Gewebsnekrose.
Die Kolliquationsnekrose ist eine Form der Nekrose mit Verflüssigung des zugrunde gegangenen Gewebes. Diese Form tritt zum einen bei Verätzungen mit Laugen auf. Zum anderen bilden sich Kolliquationsnekrosen in Geweben mit einer hohen Anzahl an Proteasen (z.B. Pankreas, Abszesse) sowie in proteinarmen, lipidreichen Organen (z.B. ZNS).
Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.
Das Ösophaguskarzinom ist ein maligner Tumor mit ungünstiger Prognose, der von der Ösophagusschleimhaut ausgeht und meist erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird.