Grundlagen
Seit der ersten Dünndarmtransplantation 1967 durch Lillehei hat sich die 10-Jahres-Überlebensrate durch das Vorhandensein deutlich verbesserter Immunsuppressiva und eine Weiterentwicklung der Transplantationstechnik wesentlich verbessert. Insgesamt wird die Dünndarmtransplantation jedoch nur sehr selten durchgeführt (am seltensten durchgeführte Organtransplantation ), da die Kontraindikationen meist überwiegen.
Definition
Dünndarmtransplantation
Bei der Dünndarmtransplantation erfolgt die allogene Transplantation des Dünndarms, um die enterale Ernährbarkeit bei Patienten mit intestinalem Versagen wiederherzustellen.
Indikation
Die Dünndarmtransplantation ist indiziert bei einem in Kombination mit .
Angeborene Einengungen (Stenosen) oder Verschlüsse (Atresien) des Darmlumens im Bereich von Duodenum, Ileum, Jejunum oder Kolon. Ein Verschluss kann durch einen fehlenden Darmabschnitt bedingt sein (echte Atresie) oder durch eine Membran, die das Lumen verschließt.
Der Morbus Hirschsprung zeichnet sich durch eine fehlende Einwanderung von Nervenzellen (Aganglionose) in Anteile des Kolons während der embryonalen Entwicklung mit spastischer Verengung von Kolonsegmenten aus.
Ein Volvulus ist eine Torquierung des Mesenteriums mit Unterbrechung der Blutzufuhr von Dünndarmabschnitten, bedingt durch eine mangelnde Fixierung des Mesenteriums.
Die nekrotisierende Enterokolitis (NEK) ist eine fortschreitende Entzündung der Darmwand, die v. a. bei Frühgeborenen auftritt und zu Darmperforationen, Peritonitis und Sepsis führen kann.
Bei orthotoper Transplantation stimmt die anatomische Lage des eingesetzte Spenderorgans mit der des Ursprungsorgans überein.
Bei der Graft-versus-Host-Reaktion (= Graft-versus-Host-Disease, GvHD) reagieren die T-Lymphozyten des Spenders mit antigenen Strukturen des Empfängers (nur bei Transplantation von Geweben mit hohem Lymphozyten-Anteil), wodurch eine Immunreaktion ausgelöst wird. Infolge kommt es zu schweren Erkrankungen, die z.T. letal enden.
Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV-5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.
Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr-Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.