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Nekrotisierende Fasziitis

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  • Lesezeit: 6 min
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Steckbrief

Die nekrotisierende Fasziitis ist eine foudroyant verlaufende, bakterielle Weichteilinfektion mit Beteiligung der Faszien, die häufig durch Streptokokken oder Mischinfektionen verursacht wird. Als Eintrittspforte für die Erreger dienen meist Bagatelltraumata oder andere Hautverletzungen.

Die Erkrankung beginnt plötzlich mit schwerem Krankheitsgefühl, Fieber und einer hochroten, extrem schmerzhaften Schwellung. Typisch ist ein rasches Voranschreiten mit Blasen, Hämorrhagien und schließlich Nekrosen. Besonders wichtig sind eine frühe Diagnosestellung und sofortige Therapie, um den letalen Verlauf abzuwenden. Therapie der Wahl ist die chirurgische Behandlung mit Débridement der Nekrosen.

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Nekrotisierende Fasziitis

Ausgedehnte Nekrose der oberflächlichen Faszie mit Ausbreitung auf die angrenzende Haut.

(Quelle: Henne-Bruns, Duale Reihe Chirurgie, Thieme, 2012)
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    Definition

    Definition:
    Nekrotisierende Fasziitis

    Bei der nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine schwere, nekrotisierende Entzündung von Haut und Weichteilen mit hoher Letalität.

    Ätiopathogenese

    Auslöser sind oft β-hämolysierende Streptokokken (z.B. der Gruppe A: Streptococcus pyogenes), Mischinfektionen mit Aerobieren und Anaerobiern. Eintrittspforte für die Erreger können u.a. chirurgische Wunden, kleine Hautverletzungen, Injektionsstellen oder Insektenstiche sein. In der Folge kommt es an der Eintrittswunde zu einer rasch progredienten Gewebezerstörung in Kutis und Subkutis mit Ausdehnung bis in die Faszien.

    sind Diabetes mellitus, Adipositas, Immunsuppression, Niereninsuffizienz, Alkoholismus, Durchblutungsstörungen (pAVK), Malignome, intravenöser Drogenabusus u.a.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

    Als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet man eine irreversible Verminderung der glomerulären, tubulären und endokrinen Nierenfunktion oder Zeichen eines Strukturschadens der Niere über einen Zeitraum von ˃ 3 Monaten.

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Fournier-Gangrän

    Die Fournier-Gangrän ist eine lebensbedrohliche, rasch progrediente, nekrotisierende Fasziitis des Perineums und/oder des äußeren Genitales.

    Nekrose

    Nekrose ist ein „erzwungenes“ Absterben von Zellen infolge einer irreversiblen Stoffwechselstörung, die durch eine fortgesetzte, nicht mehr kompensierbare Einwirkung exo- oder endogener Noxen ausgelöst wird (provozierter Zelltod).

    Die Nekrose ist immer ein pathologischer Vorgang.

    Hautemphysem

    Ein Hautemphysem ist eine pathologische Luftansammlung in der Unterhaut.

    SIRS (systemic inflammatory response syndrome)

    Das SIRS ist eine inflammatorische systemische Abwehrreaktion des Organismus (→ Symptomkomplex, keine Diagnose!) unterschiedlicher Genese, die mit mindestens 2 der folgenden Symptome einhergeht:

    • Körpertemperatur: Fieber (≥ 38°C) oder Hypothermie (≤ 36°C) → bestätigt durch eine rektale, intravasale oder intravesikale Messung

    • Herzfrequenz: Tachykardie → Herzfrequenz ≥ 90/min

    • Atmung: Tachypnoe (Frequenz ≥ 20/min) oder Hyperventilation (paCO2 ≤ 4,3 kPa bzw. ≤ 33 mmHg)

    • Leukozytenzahl: Leukozytose (≥ 12.000/mm3) oder Leukopenie (≤ 4000/mm3) oder ≥ 10 % unreife Neutrophile im Differenzialblutbild.

    (Gemäß der 3. Internationalen Konsensuskonferenz 2016 wird empfohlen, die SIRS-Kriterien nicht mehr zur Diagnose einer Sepsis anzuwenden.)

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Multiorganversagen (MOV)

    Ein Multiorganversagen (MOV) kennzeichnet sich durch einen gleichzeitigen oder rasch aufeinanderfolgenden, reversiblen oder irreversiblen Ausfall von ≥ 2 lebenswichtigen Organfunktionen.

    Kompartmentsyndrom

    Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).

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      zuletzt bearbeitet: 23.05.2023
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