Begriffsklärungen
Verletzung durch stumpfe Gewalt
Verletzungen durch stumpfe Gewalt sind solche, die bei einem flächigen oder kantigen Kontakt mit verschiedenen Gegenständen und Oberflächen verursacht werden.
Direkte Verletzungen liegen am Ort der Gewalteinwirkung und entstehen durch Druck-, Zug-, Scher- oder Torsionsbeanspruchung. Indirekte Verletzungen treten nicht direkt am Ort der Gewalteinwirkung auf (z.B. Contrecoup, Schleudertrauma).
Beispiele für stumpfe Gewalt sind Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe, gezielte lokale Einwirkung wie Treten, Schlagen (auch mit Gegenständen) oder Anschlagen.
Scharfe Gewalt
Unter scharfer Gewalt versteht man die Einwirkung von scharfen oder spitzen Werkzeugen wie Messern, Scheren, Nadeln, Glassplittern, Wurfsternen.
Halbscharfe Gewalt
Halbscharfe Gewalt bezeichnet die Einwirkung von Gegenständen mit scharfen, aber auch stumpfen Partien wie Äxten, Beilen, Hacken.
Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.
Ein Epiduralhämatom ist eine akute, meist traumatische intrakranielle, extrazerebrale Blutung zwischen Lamina interna der Schädelkalotte und Dura mater, die durch die Verletzung eines arteriellen Gefäßes entsteht (z.B. A. meningea media). Ein EDH zeigt sich in der nativen CCT als hyperdense, bikonvexe (linsenförmige) Struktur ohne Überschreitung der Nahtgrenze und ist eine absolute Notfallindikation.
Subduralhämatome entstehen durch akute (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma) oder chronische intrakranielle Blutungen aus den Brückenvenen und liegen zwischen Dura mater und Arachnoidea (extrazerebral).
Im nativen CCT erscheinen sie typischerweise als konkave Struktur (sichelförmig an der Kalotte anliegend, ggf. mit Mittellinenverlagerung) und sind eine absolute Notfallindikation.
Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).
Bei der Fettembolie kommt es durch Einschwemmung von Fettzellen oder fetthaltigem Knochenmark ins venöse System zu einer Obstruktion von Pulmonalarterien (Lungenembolie). Im Verlauf werden dabei Fettsäuren freigesetzt, welche zu einem nichtkardiogenen Lungenödem führen. Dies kann bis zum Vollbild der akuten respiratorischen Insuffizienz (ARDS) führen.