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      1. Steckbrief
      2. Akute Niereninsuffizienz beim Kind
      3. Chronische Niereninsuffizienz beim Kind
      4. Dialyse im Kindesalter
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Niereninsuffizienz beim Kind

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 11 min
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Steckbrief

Die akute Niereninsuffizienz beim Kind verläuft in den gleichen Stadien wie beim Erwachsenen. Allerdings sind die Ursachen unterschiedlich, so sind in der Perinatalperiode v.a. konnatale Nieren- und Harnwegsanomalien verantwortlich. Im späteren Kindesalter sind es vorwiegend prärenale Ursachen wie ein Kreislaufversagen bei Gastroenteritis. Die Diagnostik folgt einem Schema, wobei der Sonografie eine bedeutende Rolle zukommt.

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Akute Niereninsuffizienz nach Schock bei einem 2-jährigen Mädchen

Vergrößerung der Niere und erhöhte Parenchymechogenität im Vergleich zur Leber. Links: Längsschnitt der rechten Niere. Rechts: Querschnitt der rechten Niere.

(Quelle: Deeg, Hofmann, Hoyer, Ultraschalldiagnostik in Pädiatrie und Kinderchirurgie, Thieme, 2018)

Therapeutisch muss neben der intensivmedizinischen Behandlung der Entgleisungen früh die Indikation zur Dialyse gestellt werden.

Im Kindesalter wird die chronische Niereninsuffizienz überwiegend durch angeborene Nieren- und Harntraktanomalien verursacht. Die Nierenhypoplasie bzw. -dysplasie stehen dabei an erster Stelle.

Die Symptomatik ist geprägt vom Ausmaß der Niereninsuffizienz, z.B. kommt es zu Störungen im Elektrolyt- und Wasserhaushalt, zu renaler Anämie, Osteopathie und Hypertonie. Die Kinder sind im Wachstum retardiert.

Diagnostisch werden neben den Urin- und Serumwerten auch die Blutgase, der Blutdruck, die Gefäße und das Skelettsystem untersucht. Die Einschätzung der Niereninsuffizienz erfolgt anhand von für die Pädiatrie modifizierten sog. pRIFLE-Kriterien.

Therapeutisch werden möglichst die Grunderkrankungen behoben, z.B. durch operative Therapie obstruktiver Abflusshindernisse. Ist dies nicht möglich, wird symptomatisch behandelt, in späten Stadien mit Dialyse und ggf. Nierentransplantation.

Die Dialyse im Kindesalter kann als Hämodialyse oder als Peritonealdialyse durchgeführt werden. Beide Verfahren haben verschiedene Vor- und Nachteile, die bei der Indikationsstellung individuell berücksichtigt werden sollten.

Der Fokus liegt hier auf den Besonderheiten beim Kind. Die akute Niereninsuffizienz, die chronische Niereninsuffizienz sowie die Nierenersatzverfahren findest du umfassend in der Inneren Medizin beschrieben.

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    Akute Niereninsuffizienz beim Kind

    Ätiologie

    Die akute Niereninsuffizienz (ANI) im Kindesalter tritt in der Hälfte der Fälle bei Säuglingen auf. Häufige Ursachen sind in der Perinatalperiode konnatale Nieren- und Harnwegsanomalien. Bei älteren Säuglingen sind eher eine Urosepsis, akute Verlegungen der Harnwege oder postoperative Komplikationen verantwortlich. Die häufigste Ursache bei Kindern jenseits des Säuglingsalters ist das hämolytisch-urämische Syndrom.

    Nach der Lokalisation der Schädigung werden 3 Formen unterschieden: prärenale, renale und postrenale akute Niereninsuffizienz. Diese Formen der akuten Niereninsuffizienz sind allgemein in der Inneren Medizin genauer beschrieben.

    Ätiologie der akuten Niereninsuffizienz beim Kind
    OrtHäufigkeitUrsachen

    prärenal

    ca. 70%

    Kreislaufversagen (Schock), z.B. bei Gastroenteritis, Blutung, Sepsis, Atemnotsyndrom, Herzfehler, Verbrennungen, postoperativ

    renal

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    Urosepsis

    Eine Urosepsis ist eine, von den Harnwegen ausgehende, Sepsis.

    Tumorlysesyndrom

    Durch großen Zelluntergang in kurzer Zeit kommt es zur raschen Freisetzung intrazellulärer Metaboliten und Elektrolyten. Es kann zu Muskelkrämpfen, akutem Nierenversagen und kardialen Arrhythmien und somit potentiell lebensbedrohlichen Zuständen kommen.

    Urolithiasis

    Die Urolithiasis ist eine Steinbildung in der Niere (= Nephrolithiasis) und/oder den ableitenden Harnwegen.

    Oligurie

    Unter einer Oligurie versteht man die Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 500 ml/d.

    Anurie

    Eine Anurie ist eine Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 100 ml/d.

    Anasarka

    Ein Anasarka ist eine Unterform des Ödems, bei der sich die Flüssigkeit diffus im Unterhautfettgewebe ansammelt.

    Aszites

    Als Aszites bezeichnet man die Ansammlung von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle, entweder als Trans- oder Exsudat.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

    Als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet man eine irreversible Verminderung der glomerulären, tubulären und endokrinen Nierenfunktion über einen Zeitraum von 3 Monaten.

    Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)

    Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße. Zusammen mit der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP) zählt es zu den thrombotischen Mikroangiopathien (TMA).

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      zuletzt bearbeitet: 13.12.2022
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