Definition
Konnatale Toxoplasmose
Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.
Epidemiologie
Der Erreger Toxoplasma gondii kommt weltweit vor. In Deutschland wurden von 2007 bis 2016 jährlich zwischen 8 und 23 Fälle von konnataler Toxoplasmose gemeldet. Es wird von einer hohen Untererfassung der konnatalen Infektionen ausgegangen. In Frankreich erfolgt ein Screening in der Schwangerschaft auf eine Infektion mit T. gondii im 1. Trimester und regelmäßige Nachkontrollen im Verlauf der Schwangerschaft bei negativen Serologien. Im Jahr 2016 wurden in Frankreich 246 Fälle einer konnatalen Toxoplasmose gemeldet. Das entspricht 30,8 Fällen pro 100 000 lebendgeborenen Kindern pro Jahr.
Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.
Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.
Bei einem Hydrozephalus liegt eine Erweiterung der inneren und/oder äußeren kranialen Liquorräume vor.
Eine Chorioretinitis ist die gleichzeitige Entzündung von Aderhaut und Netzhaut.
Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.
Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.
Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.
Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).
Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (meist Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.
Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.
Die konnatale Syphilis (Syphilis connata) ist eine während der Schwangerschaft übertragene Infektion von Treponema pallidum auf den Fetus. Die Infektion kann Symptome an allen Organsystemen auslösen.
Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.
Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.
Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Parvovirus B19, mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.
Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).
Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.
Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.
Bei der Zytomegalie des Neugeborenen handelt es sich um eine konnatale oder früh postnatale Infektion durch das Zytomegalievirus (CMV).
Herpes labialis und Herpes genitalis sind Infektionskrankheiten, die durch Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1, Herpes labialis) und Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2, Herpes genitalis) hervorgerufen werden. Es sind chronisch-persistierende Virusinfektionen mit Neigung zur Rezidivbildung.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).