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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Symptomatik
        6. Komplikationen
        7. Diagnostik
        8. Pathologie
        9. Differenzialdiagnosen
        10. Therapie
        11. Verlauf und Prognose
        12. Prävention
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Listerieninfektion beim Neugeborenen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Synonyme: neonatale Listeriose, konnatale Listeriose, pränatal erworbene Listeriose, perinatal erworbene Listeriose, postnatal erworbene Listeriose, Granulomatosis infantiseptica, neonatal listeriosis, listeria of newborn infant

Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (oft Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.

Schwangere haben ein bis zu 18-fach höheres Risiko sich mit Listerien, meist Listeria monocytogenes, zu infizieren. Eine Infektion erfolgt häufig über Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln wie unbehandelte Milch, Frischmilchprodukte, rohes oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch (inkl. Wurstwaren) aber auch Meeresfrüchte. Bei oft nur gering ausgeprägten, unspezifischen Krankheitssymptomen wird die Erkrankung selten als solche wahrgenommen. Der Erreger wird am häufigsten diaplazentar auf den Fetus übertragen und kann einen systemischen Organbefall auslösen. Peri- und postnatale Infektionen sind auch möglich.

Meistens erfolgt die Infektion in der 2. Schwangerschaftshälfte bzw. im 3. Trimenon. Bei einer konnatalen Infektion kommt es häufig zu Aborten und Totgeburten, besonders wenn die Infektion in der 1. Schwangerschaftshälfte erfolgt. Kommt es zur Geburt des Kindes, präsentiert sich dieses als schwer krank. Die typische Symptomatik einer Frühinfektion (in der 1. Lebenswoche) besteht in Frühgeburtlichkeit, Sepsis, Atemnotsyndrom, Hepato-, Hepatosplenomegalie, Hauteffloreszenzen und begleitender Meningitis. Kinder mit einer Spätinfektion (> 6. Lebenstag) sind eher reife Neugeborene. Sie wirken weniger krank und präsentieren sich eher mit neurologischen Symptomen im Rahmen einer Meningitis oder Enzephalitis.

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Generalisierte Neugeborenenlisteriose

Ein Neugeborenes, das kurz nach der Geburt an einer disseminierten Infektion mit Listeria monocytogenes verstorben ist (Granulomatosis infantiseptica).

(Quelle: Hof, Schlüter, Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, Thieme, 2019)

Die Diagnostik erfolgt durch Erregernachweis aus Blut, Liquor oder Stuhl (Mekonium). Serologische Untersuchungen sind zum Nachweis der Listeriose unbrauchbar. Therapeutisch ist eine Kombination aus Ampicillin (alternativ: Cotrimoxazol oder Meropenem) und einem Aminoglykosid empfohlen. Der Verlauf und die Prognose sind mit einer hohen Letalität verbunden, auch bei adäquater Therapie.

Die Prävention richtet sich entsprechend der Ätiologie auf Hygienemaßnahmen und Vermeidung der Aufnahme potenziell belasteter Lebensmittel.

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    Definition

    Definition:
    Listerieninfektion beim Neugeborenen

    Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (meist Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.

    Epidemiologie

    In Mittel- und Westeuropa gibt es 1–10 Fälle einer Infektion mit Listerien pro 1 Mio. Einwohner pro Jahr. Die Letalität ist mit 10–30% hoch.

    Listeriose

    Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Septischer Schock

    Ein septischer Schock ist definiert durch

    • die Erfüllung der Sepsis-3-Kriterien und

    • eine persistierende arterielle Hypotonie (trotz adäquater Volumentherapie), die den Einsatz von Vasopressoren erfordert, um einen mittleren arteriellen Druck ≥ 65 mmHg zu erreichen und

    • ein Serum-Laktat > 2 mmol/l bzw. 18 mg/dl.

    Multiorganversagen (MOV)

    Ein Multiorganversagen (MOV) kennzeichnet sich durch einen gleichzeitigen oder rasch aufeinanderfolgenden, reversiblen oder irreversiblen Ausfall von ≥ 2 lebenswichtigen Organfunktionen.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Apnoen bei Neugeborenen

    Als Apnoe wird bei Neugeborenen eine Atempause von > 20 s mit oder ohne Zyanose oder Bradykardie bezeichnet.

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Konnatale Toxoplasmose

    Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.

    Syphilis

    Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.

    Syphilis connata

    Die konnatale Syphilis (Syphilis connata) ist eine während der Schwangerschaft übertragene Infektion von Treponema pallidum auf den Fetus. Die Infektion kann Symptome an allen Organsystemen auslösen.

    Konjunktivitis

    Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Ringelröteln

    Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Parvovirus B19, mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.

    Abort

    Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.

    Totgeburt

    Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.

    Hydrops fetalis

    Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Zytomegalie

    Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.

    Zytomegalie des Neugeborenen

    Bei der Zytomegalie des Neugeborenen handelt es sich um eine konnatale oder früh postnatale Infektion durch das Zytomegalievirus (CMV).

    Herpes labialis und Herpes genitalis

    Herpes labialis und Herpes genitalis sind Infektionskrankheiten, die durch Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1, Herpes labialis) und Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2, Herpes genitalis) hervorgerufen werden. Es sind chronisch-persistierende Virusinfektionen mit Neigung zur Rezidivbildung.

    Hydrozephalus

    Bei einem Hydrozephalus liegt eine Erweiterung der inneren und/oder äußeren kranialen Liquorräume vor.

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      zuletzt bearbeitet: 18.07.2022
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