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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Einteilung
        6. Symptomatik
        7. Komplikationen
        8. Diagnostik
        9. Differenzialdiagnosen
        10. Therapie
        11. Prävention
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Syphilis connata

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Synonyme: Lues connata, angeborene Syphilis, angeborene Lues, konnatale Syphilis, konnatale Lues, congenital syphilis, congenital lues

In Deutschland und Europa ist die konnatale Syphilis eine seltene Erkrankung. Der Erreger ist die Spirochäte Treponema pallidum ssp. pallidum. Die Übertragung erfolgt diaplazentar während der Schwangerschaft auf den Fetus, wobei die Übertragungsrate vom Zeitpunkt der Primärinfektion der Schwangeren vor Eintritt der Schwangerschaft abhängt. Erfolgt die Infektion der Mutter während der Schwangerschaft, liegt die Übertragungsrate (ohne Behandlung) bei 50–100%.

Die Symptomatik der konnatalen Lues ist sehr variabel, zum einen bezogen auf den Zeitpunkt der Präsentation der Symptome, zum anderen bezogen auf die Organbeteiligung. Mehr als die Hälfte der Patienten mit einer Infektion sind bei Geburt klinisch unauffällig. Man unterscheidet die Syphilis connata praecox, bei der die Symptome innerhalb der ersten 2 Lebensjahren auftreten und die Syphilis connata tarda mit Auftreten der Symptome nach dem 2. Lebensjahr. Je nach Beteiligung des Zentralnervensystems sind im Verlauf Seh- und Hörstörungen sowie kognitive und motorische Entwicklungsverzögerungen oder -retardierungen möglich.

In der Diagnostik ist der Nachweis entsprechender Antikörper im Serum nach venöser Blutentnahme beim Kind und auch bei der Mutter richtungsweisend. Dazu stehen verschiedene serologische Tests zur Verfügung, die auch zur Verlaufskontrolle herangezogen werden können.

Penicillin G ist das Mittel der Wahl in der Therapie und wird in der Regel 10–14 Tage intravenös appliziert.

Als Prävention gelten die generellen Maßnahmen zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bei der Kindsmutter. Teil der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen ist ein Screening auf Syphilis. Im Mutterpass wird lediglich die Durchführung des Tests dokumentiert, nicht das Ergebnis. Es besteht eine nicht-namentliche Meldepflicht bei Nachweis des Erregers durch das entsprechende Labor.

Image description
Effloreszenzen bei konnataler Syphilis

Makulopapulöse, papulovesikuläre Hautveränderungen mit fokaler groblamellärer Schuppung bei einem Neugeborenen.

(Quelle: Gortner, Meyer, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, 2018)
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    Definition

    Definition:
    Syphilis connata

    Die konnatale Syphilis (Syphilis connata) ist eine während der Schwangerschaft übertragene Infektion von Treponema pallidum auf den Fetus. Die Infektion kann Symptome an allen Organsystemen auslösen.

    Epidemiologie

    Die konnatale Syphilis ist in Deutschland eine seltene Erkrankung. In Deutschland wurde 2014 beim Robert Koch-Institut kein Fall gemeldet, in den Jahren 2015 bis 2017 wurden pro Jahr jeweils 3 Fälle gemeldet. Für die Europäische Union registrierte das ECDC 2017 und die Jahre davor 1,1 Fälle pro 100 000 Lebendgeburten. Generell hat die Inzidenz der Infektion durch in vielen Ländern (v.a. in den USA) zugenommen.

    Hydrops fetalis

    Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).

    Ödeme

    Ödeme sind pathologische Flüssigkeitsansammlungen im interstitiellen Raum, die lokalisiert oder generalisiert auftreten können.

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Hydrozephalus

    Bei einem Hydrozephalus liegt eine Erweiterung der inneren und/oder äußeren kranialen Liquorräume vor.

    Taubheit

    Taubheit ist definiert als ein Hörverlust in den relevanten Frequenzbereichen um ≥ 81 dB.

    Abort

    Ein Abort ist das vorzeitige Ende der Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.

    Totgeburt

    Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Konnatale Toxoplasmose

    Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.

    Listeriose

    Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).

    Listerieninfektion beim Neugeborenen

    Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (meist Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.

    Konjunktivitis

    Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Ringelröteln

    Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Parvovirus B19, mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Zytomegalie

    Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.

    Zytomegalie des Neugeborenen

    Bei der Zytomegalie des Neugeborenen handelt es sich um eine konnatale oder früh postnatale Infektion durch das Zytomegalievirus (CMV).

    Herpes labialis und Herpes genitalis

    Herpes labialis und Herpes genitalis sind Infektionskrankheiten, die durch Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1, Herpes labialis) und Herpes-simples-Virus 2 (HSV-2, Herpes genitalis) hervorgerufen werden. Es sind chronisch-persistierende Virusinfektionen mit Neigung zur Rezidivbildung.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Jarisch-Herxheimer-Reaktion

    Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion ist eine Immunreaktion auf die Erstgabe eines Antibiotikums, z.B. bei Syphilis, Borreliose, Leptospirose. Durch den massiven Erregerzerfall werden bakterielle Endotoxine und Entzündungsmediatoren freigesetzt. Klinisch dominieren Fieber, Schüttelfrost, Arthralgien, Myalgien und Schocksymptome.

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      zuletzt bearbeitet: 13.12.2022
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