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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Symptomatik
        6. Komplikationen
        7. Diagnostik
        8. Differenzialdiagnosen
        9. Therapie
        10. Verlauf und Prognose
        11. Prävention
        12. Meldepflicht
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Chlamydia-trachomatis-Infektion beim Neugeborenen

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  • Lesezeit: 9 min
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Steckbrief

Synonym: chlamydia trachomatis infection of the newborn

Die Chlamydia-trachomatis-Infektion des Neugeborenen ist eine perinatal übertragene, mittelgradig kontagiöse Infektion des Neugeborenen. Die Erkrankung präsentiert sich typischerweise mit einer Konjunktivitis und Pneumonie im Verlauf.

Die Erkrankung wird verursacht durch Chlamydia trachomatis der Serogruppen D-K. Die Infektion erfolgt peripartal bei dem Durchtritt des Neugeborenen durch den mit C. trachomatis besiedelten Geburtskanal. Die Übertragungsrate liegt bei ca. 50%.

Die typische Symptomatik besteht initial aus einer Konjunktivitis (30% d. Exponierten), welche nach einer Inkubationszeit von 5–11 Tagen auftritt. Nachfolgend (bei 20% d. Exponierten) fallen Symptome einer Pneumonie auf, wobei Fieber eher selten ist.

Image description
Konjunktivitis durch Chlamydia trachomatis bei einem 6 Wochen alten Säugling

(Quelle: Petersen et al, Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme, 2011)

Bei den Differenzialdiagnosen kommen im wesentlichen andere Pneumonie auslösende Erreger (z. B. Zytomegalievirus, Treponema pallidum (Lues), Listerien, B. pertussis (Pertussis), Haemophilus influenzae) in Frage.

Im Rahmen der Therapie erfolgt die systemische Gabe von Makroliden. Auch bei einer Konjunktivitis wird eine systemische Gabe eines Antibiotikums empfohlen. Schwangere mit Nachweis von C. trachomatis sollten präpartal ebenfalls mit Makroliden behandelt werden.

Die Krankheit heilt adäquat behandelt folgenlos ab.

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung wird in Deutschland schwangeren Frauen unter 25 Jahren ein Screening auf C. trachomatis im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge angeboten.

Eine ärztliche Meldepflicht (Verdacht, Erkrankung, Tod) der Infektion besteht nicht.

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    Definition

    Definition:
    Chlamydia-trachomatis-Infektion beim Neugeborenen

    Die Chlamydia-trachomatis-Infektion des Neugeborenen ist eine perinatal übertragene, mittelgradig kontagiöse Infektion des Neugeborenen. Die Erkrankung präsentiert sich typischerweise mit einer Konjunktivitis und Pneumonie im Verlauf.

    Epidemiologie

    Die Erreger kommen weltweit vor. Etwa 2–3% aller Schwangeren sind mit Chlamydia (C.) trachomatis besiedelt. Das Risiko für die peripartale Übertragung auf das Neugeborene liegt bei 50%. Etwa 30% der exponierten Neugeborenen erkranken an einer Konjunktivitis. Bei 20% der Exponierten kommt es zu einer Pneumonie.

    Sectio caesarea

    Die Sectio caesarea ist die Geburt des Kindes über einen abdominal-operativen Zugang mit Eröffnung der Bauchdecke (Laparatomie) und des Uterus (Hysterotomie).

    Trachom

    Das Trachom ist eine stets beidseitige Konjunktivitis durch Chlamydia trachomatis, Serovare A–C.

    Konjunktivitis

    Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Dacryocystitis neonatorum

    Die Dacryocystitis neonatorum ist eine Stenose an der Mündung des Ductus nasolacrimalis infolge einer persistierenden embryonalen Schleimhautfalte.

    Gonokokken-Konjunktivitis

    Eine Gonokokken-Konjunktivitis ist eine Konjunktivitis durch Neisseria gonorrhoeae.

    Zytomegalie des Neugeborenen

    Bei der Zytomegalie des Neugeborenen handelt es sich um eine konnatale oder früh postnatale Infektion durch das Zytomegalievirus (CMV).

    Listerieninfektion beim Neugeborenen

    Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (meist Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.

    Pertussis

    Pertussis ist eine Infektion der Atemwege durch Bordetella pertussis und verläuft in drei typischen Stadien mit einer langen Krankheitsdauer.

    Haemophilus-influenzae-Infektion

    Infektionen durch Haemophilus influenzae können verschiedene Organsysteme betreffen, wobei die akute Epiglottitis und die purulente Meningitis zu den gravierenden Erkrankungen zählen.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Konnatale Toxoplasmose

    Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.

    Listeriose

    Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).

    Syphilis

    Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.

    Syphilis connata

    Die konnatale Syphilis (Syphilis connata) ist eine während der Schwangerschaft übertragene Infektion von Treponema pallidum auf den Fetus. Die Infektion kann Symptome an allen Organsystemen auslösen.

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Ringelröteln

    Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Parvovirus B19, mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.

    Abort

    Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.

    Totgeburt

    Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.

    Hydrops fetalis

    Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Zytomegalie

    Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.

    Herpes labialis und Herpes genitalis

    Herpes labialis und Herpes genitalis sind Infektionskrankheiten, die durch Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1, Herpes labialis) und Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2, Herpes genitalis) hervorgerufen werden. Es sind chronisch-persistierende Virusinfektionen mit Neigung zur Rezidivbildung.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

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      zuletzt bearbeitet: 22.08.2022
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