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Haemophilus-influenzae-Infektion

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  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Synonyme: Haemophilus influenzae infection, Haemophilus influenzae disease

Infektionen durch Haemophilus influenzae können verschiedene Organsysteme betreffen, wobei die akute Epiglottitis und die purulente Meningitis zu den gravierenden Erkrankungen zählen. Das Auftreten von invasiven Infektionen hängt sehr von der Durchimpfungsrate gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) ab. Nach Einführung der Impfung sind die invasiven Erkrankungen wie die akute Epiglottitis und purulente Meningitis durch Hib selten geworden. In Deutschland liegt die Inzidenz invasiver H.-influenzae-Infektionen bei 1,0 Fällen pro 100 000 Einwohner.

Haemophilus influenzae kann Infektionen in unterschiedlichen Organsystemen verursachen, die Symptomatik ist entsprechend variabel. Systemische Infektionen wie Sepsis oder Meningitis werden dabei meist von kapselbildenden Stämmen verursacht. Sie können aber auch, wie die unbekapselten Stämme, lokale Infektionen auslösen. Oft sind die Atemwege betroffen, z.B. akute Otitis media, Mastoiditis, Konjunktivitis, Sinusitis, Bronchopneumonie. Aber auch eine Epiglottitis, Phlegmone, Osteomyelitis, septische Arthritis oder Endokarditis sind möglich. Die Komplikationen sind abhängig vom involvierten Organsystem. Bei der akuten Epiglottitis kann es zur Ateminsuffizienz kommen. Die purulente Meningitis kann eine Sepsis mit Schocksymptomatik auslösen.

In der Diagnostik sind die Anamnese und die klinische Untersuchung wenig richtungsweisend. Bei der klinischen Untersuchung ist bei Verdacht auf eine akute Epiglottitis eine Racheninspektion mit dem Risiko einer reflektorischen Atemwegsverengung verbunden.

Der definitive Nachweis des Erregers erfolgt über den kulturellen Nachweis (Blut, Liquor, Abszess). Auch ein Antigen- oder ein DNA-Nachweis aus Liquor ist möglich. Die differenzialdiagnostischen Überlegungen richten sich nach den einzelnen Organsystemen und den involvierten Erregern. Beispielsweise sind das u.a. Staphylococcus aureus (bakteriellen Pneumonie), Chlamydien, Streptococcus pneumoniae, Moraxella catarrhalis, Mykoplasmen.

Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika, primär von Cephalosporinen der 2. und 3. Generation.

Die aktive Impfung gegen H. influenzae Typ b ist der entscheidende Faktor in der Prävention. Die Impfung wird nach dem abgeschlossenen 2., 4. und 11. Lebensmonat (in Kombination mit Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis und Hepatitis B) verabreicht. Nach dem 5. Lebensjahr sind bei gesunden Kindern keine Impfungen gegen Hib mehr empfohlen. Zur Infektionsprophylaxe bei Kindern in der Umgebung eines infizierten Kindes wird unter bestimmten Umständen Rifampicin verwendet.

Der direkte Nachweis von Haemophilus influenzae aus Blut oder Liquor ist namentlich meldepflichtig nach §7 IfSG.

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    Definition

    Definition:
    Haemophilus-influenzae-Infektion

    Infektionen durch Haemophilus influenzae können verschiedene Organsysteme betreffen, wobei die akute Epiglottitis und die purulente Meningitis zu den gravierenden Erkrankungen zählen.

    Epidemiologie

    Das Bakterium kommt vor. Die Inzidenz der systemischen H.-influenzae-Infektionen ist abhängig von der regionalen Durchimpfungsrate (Haemophilus influenzae Typ b, Hib). . In Deutschland lag die 2018 bei 1,0 Fällen pro 100 000 Einwohner. Am häufigsten sind ältere Menschen betroffen, es erkranken aber auch weiterhin Kinder unter 5 Jahren. Der der H. influenzae-Meningitis liegt in den ersten beiden Lebensjahren, bei der akuten Epiglottitis zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Mastoiditis

    Die Mastoiditis ist eine bakterielle Entzündung von Schleimhaut und Knochen des Mastoids mit eitriger Einschmelzung und die häufigste Komplikation einer Otitis media.

    Konjunktivitis

    Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD)

    Der Begriff COPD ist ein Sammelbegriff für chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen, die mit folgenden Kardinalsymptomen einhergehen:

    • Husten,

    • Auswurf und

    • Atemnot.

    Der COPD liegt eine progredient verlaufende, nicht vollständig reversible Obstruktion zugrunde. Sie entwickelt sich aus einer chronischen Bronchitis und/oder einem Lungenemphysem.

    Osteomyelitis

    Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.

    Arthritis

    Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Otitis media acuta

    Die Otitis media acuta ist eine akute Entzündung von Tuben- und Mittelohrschleimhaut (meist aufgrund tubogen aszendierender Infektionen), die häufig viral beginnt und durch Superinfektionen kompliziert wird.

    Fremdkörperaspiration

    Unter einer Fremdkörperaspiration versteht man das Einatmen eines festen oder flüssigen Fremdkörpers in die Atemwege (Larynx, Trachea oder Bronchien). Die extremste Form ist das Bolusgeschehen, bei dem die Atemwege teilweise oder komplett verlegt sind.

    Splenektomie

    Unter einer Splenektomie versteht man die operative Entfernung der Milz.

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      zuletzt bearbeitet: 18.07.2022
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