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        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Symptomatik
        6. Komplikationen
        7. Diagnostik
        8. Differenzialdiagnosen
        9. Therapie
        10. Verlauf und Prognose
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Scharlach

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Steckbrief

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Synonyme: Scharlachangina, Scharlachfieber, Scarlatina, Febris rubra, scarlet fever, scarlatina

Zusammen mit den durch Streptococcus pyogenes ausgelösten Tonsillopharyngitiden gehört der Scharlach zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter in Deutschland. Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr.

Die β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A lösen den Scharlach aus. Dabei sind die Bakterien direkt verantwortlich für die Symptomatik im Hals-Nasen-Ohrenbereich. Die von den Bakterien produzierten Exotoxine (Typ A, B und C) lösen das Exanthem aus. Es entwickelt sich eine Immunität gegen das spezifische Toxin jedoch nicht gegen das Bakterium. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Tröpfchen- und Schmierinfektion. Die Ansteckungsdauer liegt bei Patienten nach Therapiebeginn bei 24 Stunden. Ohne Therapie kann die Ansteckung etwas länger als 3 Wochen dauern. Die Inkubationszeit beträgt 2–7 Tage.

Die Symptomatik beginnt akut mit hohem Fieber und systemischen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen. Lokal zeigt sich typischerweise ein hochrotes Enanthem des hinteren Mundraumes mit Affektion des Pharynx, mit Gewebeschwellung und weißgelblichen Belägen der Tonsillae palatinae (Angina lacunaris, Angina follicularis). Die Beläge sind erst stippchenförmig und können dann konfluieren. Es treten lokal Schmerzen in Ruhe und beim Schlucken auf. Kurz nach Auftreten der oralen Symptome zeigt sich ein samtartiges, makulöses, makulopapulöses Exanthem. Regelhaft beginnt es im Inguinal- und Axillarbereich und bereitet sich dann über den Stamm, die Extremitäten und den Kopf aus. Die Haut bleibt perioral von dem Exanthem ausgespart, blasses Munddreieck (sog. Milchbart).

Image description
Tonsillopharyngitis bei Scharlach

Intensive Rötung und Schwellung weicher Gaumen, Gaumenbogen, Uvula, Tonsillen und der Rachenhinterwand. Die Tonsillen sind nur gering hypertrophiert.

(aus Gortner, Meyer, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, 2018)
Image description
Exanthem bei Scharlach

Kleine bis stecknadelkopfgroße, nicht konfluierende, dichtstehende, erst blassrosa, dann hochrote Fleckchen, die das Hautniveau leicht überragen und sich dadurch samtartig anfühlen.

(aus Gortner, Meyer, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, 2018)

Als Komplikationen können lokale Erkrankungen wie Otitiden, Peritonsillar-, Retropharygealabszesse und Sinusitiden auftreten. Ferner sind Meningitiden, Pneumonien und als extreme Form das Streptokokken-induzierte toxisches Schocksyndrom (STSS) möglich.

In der Diagnostik ist die klinische Untersuchung bei typischer Krankheitspräsentation in Kombination mit einem Abstrich der Tonsillen bzw. des Rachens ausreichend. Bei den Abstrichen stehen Schnelltest und die klassische Kulturanzüchtung zur Verfügung. Das Problem des Schnelltests ist die geringe Sensitivität. Bei beiden Methoden kann nicht zwischen einer akuten Erkrankung und einem Trägertum differenziert werden.

Bei den Differenzialdiagnosen stehen Erkrankungen im Vordergrund die Enantheme und Exantheme auslösen können. Dazu zählen u.a. die infektiöse Mononukleose, Masern, Herpangina, Stomatitis aphthosa, Kawasaki-Syndrom; seltener Diphtherie, Lues, Tuberkulose.

Der Einsatz von Antibiotika ist zentral in der Therapie. Penicillin V in oraler Applikation ist der empfohlene Therapieansatz. Die Gabe von Cephalosporinen ist ebenfalls möglich. Bei Allergien auf Penicillin sind Makrolide eine Alternative. Resistenzen von Streptococcus pyogenes gegenüber Penicillin V sind bisher nicht bekannt.

Die Prognose der Erkrankung bei adäquater Behandlung ist gut. Nach der Infektion können Streptokokken-Folgeerkrankungen auftreten. Vornehmlich sind es das rheumatische Fieber, die Endokarditis, die Poststreptokokken-Glomerulonephritis, Erythema nodosum und die PANDAS („pediatric autoimmune neuropsychiatric disorders associated with streptococcal infections“).

Eine Impfung ist nicht verfügbar. Eine bundeseinheitliche Meldepflicht der Erkrankung mit Scharlach nicht.

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    Definition

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    Definition:
    Scharlach

    Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren; charakteristisch tritt eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.

    Epidemiologie

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    Scharlach ist weltweit verbreitet. Der Häufigkeitsgipfel liegt im 6.–12. Lebensjahr. Die Erkrankung tritt vermehrt in den Wintermonaten und den ersten Frühlingsmonaten auf. Scharlach und Tonsillopharyngitis durch und gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten in Deutschland. Bis zu 20 % der gesunden Kinder können Keimträger sein (Rachen, Mundraum).

    Mastoiditis

    Die Mastoiditis ist eine bakterielle Entzündung von Schleimhaut und Knochen des Mastoids mit eitriger Einschmelzung, die oft etwa 2–4 Wochen nach einer akuten Mittelohrentzündung auftritt.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist.

    Infektiöse Mononukleose

    Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft und bei pränataler Infektion schwere Embryopathien auslösen kann.

    Masern

    Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete und akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.

    Ringelröteln

    Ringelröteln sind eine Infektionserkrankung, ausgelöst durch das Parvovirus B19 mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.

    Exanthema subitum

    Das Exanthema subitum ist eine Infektion mit dem humanen Herpesvirus 6 oder 7, bei welcher nach einer 3-tägigen hochfebrilen Phase ein makulopapulöses Exanthem am Stamm auftritt.

    Kawasaki-Syndrom

    Das Kawasaki-Syndrom ist eine systemische Vaskulitis der kleinen, mittleren und großen Gefäße unklarer Ursache, die insbesondere bei Säuglingen und Kindern < 4 vorkommt.

    Angina Plaut-Vincenti

    Die Angina Plaut-Vincenti ist eine durch Bakterien verursachte ulzeröse Tonsillitis.

    Myokarditis

    Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen kann. Sie kann akut, subakut oder chronisch verlaufen.

    Arthritis

    Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).

    Erythema nodosum

    Das Erythema nodosum ist eine akut auftretende Entzündung des subkutanen Fettgewebes (Pannikulitis) unterschiedlicher Genese mit hochroten, schmerzhaften Knoten oder Plaques, die meist prätibial lokalisiert sind.

    Tic-Störungen

    Tic-Störungen sind Störungssyndrome die durch sogenannte Tics, d. h. durch wiederholte, weitgehend unwillkürliche, rasche, nicht-rhythmische Bewegungen umschriebener Muskelgruppen oder plötzliche, weitgehend unwillkürliche Lautproduktionen, charakterisiert sind.

    Tourette-Syndrom

    Das Tourette-Syndrom ist charakterisiert durch das Vorhandensein multipler motorischer Tics und eines oder mehrerer multipler vokaler Tics, nicht notwendigerweise gleichzeitig, mit explosiven repetitiven Vokalisationen, z. B. Räuspern, Grunzen und Gebrauch von obszönen Wörtern oder Phrasen.

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