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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiopathogenese
        5. Symptomatik
        6. Komplikationen
        7. Diagnostik
        8. Differenzialdiagnosen
        9. Therapie
        10. Verlauf und Prognose
        11. Prävention
        12. Meldepflicht
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Infektiöse Mononukleose

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 17 min
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Steckbrief

Synonyme: Pfeiffersches Drüsenfieber, Morbus Pfeiffer, Mononucleosis infectiosa, Monozytenangina, EBV-Mononukleose, EBV-Infektion, Studentenkrankheit, Kusskrankheit, Pfeiffer’s disease, Pfeiffer’s glandular fever, infectious mononucleosis, IM, mono, kissing disease

Die infektiöse Mononukleose wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst. Das EBV kommt weltweit vor und löst vornehmlich Erkrankungen im späteren Kindes-, Jugendalter und bei jungen Erwachsenen aus. Menschen älter als 30 Jahre sind nahezu zu 100% durchseucht. Die Übertragung erfolgt durch Schleimhautkontakt von infektiösem Sekret („kissing disease“).

Die meisten Erkrankungen der infektiösen Mononukleose verlaufen inapparent. Bei einer apparenten Infektion zeigt die Symptomatik eine Tonsillopharyngitis mit gelblich-weißlichem Exsudat auf den Tonsillae palatinae. Die Beläge bleiben regelhaft auf die Tonsillen beschränkt. Es kommt zudem zu einer Lymphadenopathie, die generell auftreten kann, meist aber die Kopf- und Halsregion betrifft. Des Weiteren kann es zu einer Splenomegalie und einer Hepatomegalie kommen.

Image description
Tonsillopharyngitis bei infektiöser Mononukleose

Deutliche Schwellung und Rötung der Tonsillen und des umliegenden Gewebes, weißlich-bräunliche Beläge auf den Gaumenmandeln. Die Beläge sind auf die Tonsillen begrenzt.

(Quelle: Gortner, Meyer, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, 2018)

Als Komplikationen können u. a. Myokarditis, Perikarditis, Meningoenzephalitis auftreten. Unter den diversen Differenzialdiagnosen richten sich diese nach dem ‚Befall‘ der einzelnen Organsysteme. Bei der Tonsillitis sind die Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, die Angina Plaut-Vincenti und andere Viren wie Herpes- und Enteroviren zu nennen. Bezüglich der Lymphadenopathie sind an Zytomegalie-, Rubellavirus-, Streptokokken-Infektionen oder maligne Erkrankungen (z.B. Lymphome, Leukämien) zu denken.

Die Diagnose kann zum einen aufgrund der Anamnese und klinischen Untersuchung gestellt werden. Im Blutbild zeigt sich eine mitunter ausgeprägte Leukozytose mit mononukleären Zellen. Beweisend ist allerdings die Labordiagnostik mit dem Nachweis der EBV-spezifischen Antikörper gegen das Viruskapsidantigen (VCA)-IgG und VCA-IgM und Antikörper gegen das Epstein-Barr-nukleäre-Antigen 1 (EBNA1). Bei immunkompetenten Patienten ist die Prognose regelhaft gut. Bei primären oder sekundären Einschränkungen des Immunsystems können letale Verläufe auftreten. EBV-Infektionen sind mit malignen Erkrankungen wie dem Nasopharynxkarzinom, Morbus Hodgkin und Burkitt-Lymphom assoziiert. Eine eindeutige pathogenetisch belegte Kausalität zwischen den Erkrankungen fehlt bisher.

Eine Impfung gegen EBV existiert bisher nicht. Eine Expositionsprophylaxe bei engen Familienmitgliedern kann ratsam sein, sofern die Diagnose bekannt ist. Es besteht keine Meldepflicht der infektiösen Mononukleose.

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    Definition

    Definition:
    Infektiöse Mononukleose

    Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.

    Epidemiologie

    Die Mononukleose ist weltweit verbreitet und tritt gehäuft im Frühjahr und Herbst auf. Es erkranken vorrangig mit Erkrankungsgipfel zwischen dem 15. und 24. Lebensjahr. Der Durchseuchungsgrad beträgt bei Menschen älter als 30 Jahre nahezu 100%.

    Image description
    Blutbild bei infektiöser Mononukleose

    Pfeiffer-Zellen: Die Lymphozyten sind sehr groß mit einem homogen blau gefärbten (basophilen) Zytoplasma ohne Granula.

    (aus: Sitzmann, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme 2002)
    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS)

    CFS ist eine chronische Krankheit, die durch lähmende geistige und körperliche Erschöpfung bzw. Erschöpfbarkeit charakterisiert ist, die mehr als 6 Monate anhält und nicht durch eine bekannte medizinische Ursache erklärt werden kann.

    Guillain-Barré-Syndrom

    Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine akute erworbene demyelinisierende Polyradikulitis als Folge einer Autoantikörperbildung gegen Myelinproteine vorwiegend motorischer Nerven, wodurch es zu aufsteigenden Paresen unterschiedlichen Ausmaßes bis hin zu einer Tetraparese und Atemlähmung kommen kann.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Milzruptur

    Eine Milzruptur ist ein traumatisch bedingter oder (selten) spontaner Riss der Milzkapsel und des Milzparenchyms.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Granulozytopenie

    Bei einer Granulozytopenie handelt es sich um eine verminderte Zahl der neutrophilen Granulozyten im Blut auf < 2000/µl (je nach Referenzwert).

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Myokarditis

    Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

    Angina Plaut-Vincenti

    Die Angina Plaut-Vincenti ist eine durch Bakterien verursachte ulzeröse Tonsillitis.

    Diphtherie

    Diphtherie ist eine lokale Infektion des Nasen-Rachen-Raums durch toxinbildende Corynebacterium diphtheriae spp., die zu einer generalisierten Intoxikation mit schweren Organschäden führen kann.

    Masern

    Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete, akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Scharlach

    Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren. Charakteristisch treten eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.

    Exanthema subitum

    Das Exanthema subitum ist eine Infektion mit dem humanen Herpesvirus 6 oder 7, bei welcher nach einer 3-tägigen hochfebrilen Phase ein makulopapulöses Exanthem am Stamm auftritt.

    Arzneimittelexanthem

    Arzneimittelexantheme sind unerwünschte Arzneimittelreaktionen in Form von exanthematischen Haut- und Schleimhautveränderungen. Das klinische Bild ist sehr vielgestaltig.

    Kawasaki-Syndrom

    Das Kawasaki-Syndrom ist eine akute systemische Vaskulitis kleiner und mittelgroßer Arterien, die vor allem direkt aus der Aorta entspringende Arterien, besonders die Koronararterien, betrifft.

    Erythema exsudativum multiforme (EEM)

    Das Erythema exsudativum multiforme (EEM) ist ein akut auftretendes Exanthem mit typischen kokardenförmigen Effloreszenzen. Man unterscheidet eine Minor-Form mit geringer oder fehlender Schleimhautbeteiligung und eine schwerer verlaufende Major-Form mit Schleimhautbeteiligung.

    Listeriose

    Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).

    Zytomegalie

    Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.

    Leukämie

    Bei einer Leukämie handelt es sich um eine autonome, klonale und maligne Proliferation von Leukozyten oder unreifen Vorläuferzellen, die i.d.R. mit einer peripheren Leukozytose (Leukämie = weißes Blut) einhergeht. Durch die unkontrollierte Proliferation werden das normale Knochenmarkgewebe und die reguläre Hämatopoese verdrängt (Folge: Anämie, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung). Zudem werden die pathologischen Leukozyten sowie unreifen Vorläuferzellen in großer Menge ins Blut ausgeschwemmt und verändern u.a. die Viskosität des Blutes (Leukostasesyndrom bei sehr hohen Zellzahlen möglich).

    Burkitt-Lymphom

    Das Burkitt-Lymphom ist ein hochmalignes, schnell wachsendes B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom, das eine enge Assoziation mit EBV-Infektionen zeigt und in endemischer Form v.a. Kinder in Zentralafrika betrifft.

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      zuletzt bearbeitet: 05.09.2022
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