Definition
Röteln
Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.
Epidemiologie
Die Erkrankung ist weltweit verbreitet. Ohne allgemeine Impfung sind bis zum 10. Lebensjahr ca. 50% aller Kinder betroffen. Aufgrund unzureichender Durchimpfungsrate treten mehr Infektionen bei Adoleszenten und jungen Erwachsenen auf. Der Manifestationsindex ist niedrig, in 50% d. F. zeigen sich subklinische Verläufe.
Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.
Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.
Beim persistierenden Ductus arteriosus Botalli (PDA) bleibt die fetale Shuntverbindung zwischen Aortenbogen und Truncus pulmonalis (Ductus arteriosus Botalli) über die ersten 2 Lebenstage hinaus bestehen.
Die kongenitale Pulmonalstenose ist eine angeborene Obstruktion des rechtsventrikulären Ausflusstrakts.
Ein Ventrikelseptumdefekt ist ein Defekt in der Scheidewand zwischen linkem und rechtem Ventrikel. Der resultierende Links-rechts-Shunt auf Ventrikelebene führt zu einer Volumenbelastung der Lungenstrombahn sowie zu einer Dilatation von linkem Vorhof und linkem Ventrikel.
Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.
Kopfumfang < 3. Perzentile.
Eine Katarakt ist eine Trübung der Linse, die zur Beeinträchtigung der Sicht führt.
Unter dem Begriff Glaukom werden ätiologisch unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die mit einer Schädigung des Sehnervs an der Papille (Optikusneuropathie) und daraus resultierenden charakteristischen Gesichtsfeldausfällen einhergehen. Häufig, aber nicht ausschließlich, ist dabei der Augeninnendruck erhöht und die Erkrankung führt letztendlich zur Erblindung.
Taubheit ist definiert als ein Hörverlust in den relevanten Frequenzbereichen um ≥ 81 dB.
Die Hepatomegalie ist eine Vergrößerung der Leber, häufig in Kombination mit einer Milzvergrößerung (Hepatosplenomegalie).
Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Bei der Splenomegalie handelt es sich um eine Vergrößerung der Milz über die Norm (Dicke > 4 cm, Breite > 7 cm, Länge > 11 cm), sodass diese am linken Rippenbogen getastet werden kann.
Eine Gedeihstörung liegt vor, wenn das Körpergewicht und/oder der Body-Mass-Index (BMI) unterhalb der 3. Perzentile liegt oder es zu einem Abfall der Gewichts- und/oder Längenperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen kommt.
Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.
Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).
Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete, akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.
Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren. Charakteristisch treten eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.
Das Exanthema subitum ist eine Infektion mit dem humanen Herpesvirus 6 oder 7, bei welcher nach einer 3-tägigen hochfebrilen Phase ein makulopapulöses Exanthem am Stamm auftritt.
Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Parvovirus B19, mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.
Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.
Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.
Arzneimittelexantheme sind unerwünschte Arzneimittelreaktionen in Form von exanthematischen Haut- und Schleimhautveränderungen. Das klinische Bild ist sehr vielgestaltig.
Die Pityriasis rosea ist eine akute, exanthemische Dermatose mit stammbetonten erythrosquamösen Plaques und selbstlimitierendem Verlauf.
Skabies ist eine durch die Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis) hervorgerufene infektiöse Hauterkrankung mit länglichen Papeln und starkem Juckreiz.
Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.
Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (meist Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.
Die konnatale Syphilis (Syphilis connata) ist eine während der Schwangerschaft übertragene Infektion von Treponema pallidum auf den Fetus. Die Infektion kann Symptome an allen Organsystemen auslösen.
Die Chlamydia-trachomatis-Infektion des Neugeborenen ist eine perinatal übertragene, mittelgradig kontagiöse Infektion des Neugeborenen. Die Erkrankung präsentiert sich typischerweise mit einer Konjunktivitis und Pneumonie im Verlauf.
Bei der Zytomegalie des Neugeborenen handelt es sich um eine konnatale oder früh postnatale Infektion durch das Zytomegalievirus (CMV).
Herpes-simplex-Viren rufen Erkrankungen der Haut und Schleimhäute hervor, selten auch an inneren Organen, vor allem im Zentralnervensystem.