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Röteln

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Synonyme: Rubella, Rubeola, konnatale Röteln, Rötelnembryopathie, Rötelnfetopathie, kongenitales Röteln-Syndrom, German measles, 3 days measles, three days measles, congenital rubella syndrome (CRS)

Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft und bei pränataler Infektion schwere Embryopathie auslösen kann.

Postnatale Infektion

Bei einer postnatalen Infektion zeigt die Erkrankung eher einen milden Verlauf mit Exanthem mit diskreten makulopapulösen, roten Effloreszenzen ohne zu konfluieren. Das Exanthem beginnt retroaurikulär und breitet sich über das Gesicht, inklusive Mundpartie, auf den Stamm und die Extremitäten aus. Zudem besteht eine ausgeprägte Lymphadenopathie betont im Kopf- und Halsbereich mit seltenem Auftreten von Komplikationen. Allerdings ist im Rahmen der Infektion eine Perikarditis und Myokarditis möglich. Gravierende seltene Komplikationen sind die akute postinfektiöse Enzephalitis und im Verlauf die Spätform als progressiven Rubella-Panenzephalitis (PRP). Die PRP verläuft meist letal, ähnlich wie die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) bei Masern.

Image description
Exanthem bei postnataler Rötelninfektion

(Quelle: Gortner, Meyer, Duale Reihe Pädiatrie, Thieme, 2018)
Konnatale bzw. perinatale Infektion

Gravierende Krankheitsverläufe zeigen dagegen die konnatalen und perinatalen Röteln. Die Symptomatik kann zu Fehlbildungen der Augen, Zentralnervensystem (ZNS) und des Herzens ein, sog. Gregg-Syndrom. Die Affektion des ZNS kann später tiefgreifende sensorische Einschränkungen, psychomotorische Entwicklungsverzögerungen bzw. -defizite bedingen.

Therapie und Prävention

Eine spezifische Therapie existiert nicht. Entscheidend ist die Prävention, welche die aktive Impfung gegen Röteln bietet. Die Impfung ist in den ersten beiden Lebensjahren empfohlen und wird kombiniert mit der Masern- und Mumpskomponente (MMR) oder zusätzlich mit der Varizellenkomponente (MMR-V). Bei allen Frauen im gebärfähigen Alter sollte der Impfstatus überprüft und bei unzureichendem oder unklarem Impfstatus entsprechend nachgeimpft werden. Da es sich bei der Rötelnimpfung um einen Lebendimpfstoff handelt, ist eine Impfung in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Meldepflicht

Für die Röteln besteht eine namentliche Meldepflicht im Fall des Verdachts, der Erkrankung und Tod durch die Infektion nach § 6 Infektionsschutzgesetz. Ebenso ist der Nachweis des Erregers nach §7 IfSG meldepflichtig.

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    Definition

    Definition:
    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.

    Epidemiologie

    Die Erkrankung ist weltweit verbreitet. Ohne allgemeine Impfung sind bis zum 10. Lebensjahr ca. 50% aller Kinder betroffen. Aufgrund unzureichender Durchimpfungsrate treten mehr Infektionen bei Adoleszenten und jungen Erwachsenen auf. Der Manifestationsindex ist niedrig, in 50% d. F. zeigen sich subklinische Verläufe.

    Abort

    Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.

    Totgeburt

    Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.

    Frühgeburt

    Von einer Frühgeburt spricht man bei einer Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (Gestationsalter < 259 Tage).

    Persistierender Ductus arteriosus Botalli (PDA)

    Beim persistierenden Ductus arteriosus Botalli (PDA) bleibt die fetale Shuntverbindung zwischen Aortenbogen und Truncus pulmonalis (Ductus arteriosus Botalli) über die ersten 2 Lebenstage hinaus bestehen.

    Kongenitale Pulmonalstenose

    Die kongenitale Pulmonalstenose ist eine angeborene Obstruktion des rechtsventrikulären Ausflusstrakts.

    Ventrikelseptumdefekt (VSD)

    Ein Ventrikelseptumdefekt ist ein Defekt in der Scheidewand zwischen linkem und rechtem Ventrikel. Der resultierende Links-rechts-Shunt auf Ventrikelebene führt zu einer Volumenbelastung der Lungenstrombahn sowie zu einer Dilatation von linkem Vorhof und linkem Ventrikel.

    Myokarditis

    Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.

    Mikrozephalus

    Kopfumfang < 3. Perzentile.

    Katarakt

    Eine Katarakt ist eine Trübung der Linse, die zur Beeinträchtigung der Sicht führt.

    Glaukom

    Unter dem Begriff Glaukom werden ätiologisch unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die mit einer Schädigung des Sehnervs an der Papille (Optikusneuropathie) und daraus resultierenden charakteristischen Gesichtsfeldausfällen einhergehen. Häufig, aber nicht ausschließlich, ist dabei der Augeninnendruck erhöht und die Erkrankung führt letztendlich zur Erblindung.

    Taubheit

    Taubheit ist definiert als ein Hörverlust in den relevanten Frequenzbereichen um ≥ 81 dB.

    Hepatomegalie

    Die Hepatomegalie ist eine Vergrößerung der Leber, häufig in Kombination mit einer Milzvergrößerung (Hepatosplenomegalie).

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Splenomegalie

    Bei der Splenomegalie handelt es sich um eine Vergrößerung der Milz über die Norm (Dicke > 4 cm, Breite > 7 cm, Länge > 11 cm), sodass diese am linken Rippenbogen getastet werden kann.

    Gedeihstörung

    Eine Gedeihstörung liegt vor, wenn das Körpergewicht und/oder der Body-Mass-Index (BMI) unterhalb der 3. Perzentile liegt oder es zu einem Abfall der Gewichts- und/oder Längenperzentile um mehr als zwei Hauptperzentilen kommt.

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Hautblutungen (Purpura)

    Hautblutungen (Purpura) sind Blutungen, die durch das Austreten von Erythrozyten aus (Schleim-)Hautgefäßen in das Gewebe entstehen.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Arthritis

    Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).

    Masern

    Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete, akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.

    Scharlach

    Scharlach ist eine Infektion durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), die pyrogene Exotoxine produzieren. Charakteristisch treten eine Tonsillopharyngitis und ein generalisiertes makulopapulöses Exanthem auf.

    Exanthema subitum

    Das Exanthema subitum ist eine Infektion mit dem humanen Herpesvirus 6 oder 7, bei welcher nach einer 3-tägigen hochfebrilen Phase ein makulopapulöses Exanthem am Stamm auftritt.

    Ringelröteln

    Ringelröteln ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Parvovirus B19, mit charakteristischem Exanthem des Gesichts, des Körperstamms und der Extremitäten.

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Infektiöse Mononukleose

    Die infektiöse Mononukleose ist eine durch das Epstein-Barr Virus verursachte Erkrankung mit generalisierten Symptomen, die mit typischer Reaktion der lymphatischen Organe des Kopf- und Halsbereiches einhergehen.

    Arzneimittelexanthem

    Arzneimittelexantheme sind unerwünschte Arzneimittelreaktionen in Form von exanthematischen Haut- und Schleimhautveränderungen. Das klinische Bild ist sehr vielgestaltig.

    Pityriasis rosea

    Die Pityriasis rosea ist eine akute, exanthemische Dermatose mit stammbetonten erythrosquamösen Plaques und selbstlimitierendem Verlauf.

    Skabies

    Skabies ist eine durch die Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei var. hominis) hervorgerufene infektiöse Hauterkrankung mit länglichen Papeln und starkem Juckreiz.

    Konnatale Toxoplasmose

    Die konnatale Toxoplasmose mit variabler Symptomatik beim Neugeborenen wird ausgelöst durch eine Infektion der Mutter mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft.

    Listerieninfektion beim Neugeborenen

    Die Listerieninfektion beim Neugeborenen ist eine durch Listerien (meist Listeria monocytogenes) ausgelöste Erkrankung, welche hauptsächlich während einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft intrauterin auf den Fetus übertragen wird.

    Syphilis connata

    Die konnatale Syphilis (Syphilis connata) ist eine während der Schwangerschaft übertragene Infektion von Treponema pallidum auf den Fetus. Die Infektion kann Symptome an allen Organsystemen auslösen.

    Chlamydia-trachomatis-Infektion beim Neugeborenen

    Die Chlamydia-trachomatis-Infektion des Neugeborenen ist eine perinatal übertragene, mittelgradig kontagiöse Infektion des Neugeborenen. Die Erkrankung präsentiert sich typischerweise mit einer Konjunktivitis und Pneumonie im Verlauf.

    Zytomegalie des Neugeborenen

    Bei der Zytomegalie des Neugeborenen handelt es sich um eine konnatale oder früh postnatale Infektion durch das Zytomegalievirus (CMV).

    Herpes-simplex-Infektion beim Kind

    Herpes-simplex-Viren rufen Erkrankungen der Haut und Schleimhäute hervor, selten auch an inneren Organen, vor allem im Zentralnervensystem.

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      zuletzt bearbeitet: 13.12.2022
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