Epidemiologie, Ätiologie und Pathogenese
Epidemiologie
Enteroviren kommen weltweit vor. Infektionen treten in Ländern mit niedrigem sozioökonomischen Status häufiger auf. Je nach Regionen lösen bestimmte Serotypen, beispielhaft das ECHO-Virus (entero cytopathic human orphan Virus), gravierende Erkrankungen aus. Kinder sind häufiger betroffen als Erwachsene. Neugeborene und Kinder mit eingeschränktem Immunstatus sind besonders gefährdet.
Ätiologie
Zur Einteilung der Enteroviren siehe unter Picornaviren in der Mikrobiologie.
Die Übertragung der Enteroviren erfolgt meist durch eine Schmierinfektion auf fäkal-oralem Weg, seltener durch Kontakt mit Sekreten der Atemwege oder der Augen (Konjunktivitis
Die auch zu den Enteroviren gehörenden Polioviren und die Coxsackie-Viren A und B werden hier nicht berücksichtigt.
Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.
Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege, die entweder die Bronchien, die Trachea (akute Tracheitis) oder beide Etagen betreffen kann (akute Tracheobronchitis). Sie fällt unter den Begriff der Erkältungskrankheiten (engl. common cold).
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist.
Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.
Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Als Myelitis wird eine entzündliche Erkrankung des Rückenmarks bezeichnet, unabhängig von der Ätiologie (erregerbedingt, autoimmun, idiopathisch). Es gibt akute und chronische Myelitiden.
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Unter einer Granulozytose versteht man eine Vermehrung der Granulozyten. Dabei unterscheidet man:
-
Neutrophilie: Zunahme der neutrophilen Granulozyten im peripheren Blut auf > 7700/µl
-
Eosinophilie: Zunahme der eosinophilen Granulozyten im peripheren Blut auf > 450/µl
-
Basophilie: Zunahme der basophilen Granulozyten im peripheren Blut auf > 200/µl.
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.