Allgemeines
Prinzipiell werden intrakranielle Blutungen (Hirnblutungen) je nach Blutungsursprung unterteilt in intrazerebrale
Während die verschiedenen Formen intrakranieller Blutungen bei Erwachsenen und älteren Kindern an anderer Stelle besprochen werden, geht es in diesem Lernmodul speziell um Hirnblutungen bei Frühgeborenen und reifen Neugeborenen, die sich in Ursache und Morphologie der Blutung wesentlich voneinander unterscheiden.
Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).
Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).
Ein Epiduralhämatom ist eine akute, meist traumatische intrakranielle, extrazerebrale Blutung zwischen Lamina interna der Schädelkalotte und der Dura mater, die durch die Verletzung eines arteriellen Gefäßes entsteht (z.B. A. meningea media). Ein EDH zeigt sich in der nativen CCT als hyperdense, bikonvexe (linsenförmige) Struktur ohne Überschreitung der Nahtgrenze und ist ein absoluter Notfall.
Ein Subduralhämatom entsteht durch akute (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma) oder chronische intrakranielle Blutungen aus den Brückenvenen und liegt zwischen Dura mater und Arachnoidea (extrazerebral).
Im nativen CCT erscheinen SDH typischerweise als konkave Struktur (sichelförmig an der Kalotte anliegend, ggf. mit Mittellinenverlagerung) und sind ein absoluter Notfall.
Bei einer periventrikulären Leukomalazie handelt sich um eine ischämiebedingte Nekrose mit zystischer Umwandlung der weißen Substanz lateral der Seitenventrikel, die meist bei Frühgeborenen auftritt.