Allgemeines
Prinzipiell werden intrakranielle Blutungen (Hirnblutungen) je nach Blutungsursprung unterteilt in intrazerebrale

Schematische Darstellung der verschiedenen Hirnblutungen
Die intraventrikuläre Blutung ist im Bereich der germinalen Matrix und im Ventrikelsystem lokalisiert. Bei den extrazerebralen Blutungen muss zwischen Subarachnoidal-, Subdural- und Epiduralblutung unterschieden werden: Die Subarachnoidalblutung (SAB) liegt der Hirnoberfläche direkt an, die subdurale Blutung liegt zwischen Arachnoidea und Dura und stellt sich halbmondförmig dar, die epidurale Blutung liegt zwischen Dura und Schädelknochen und stellt sich linsenförmig dar.
(Quelle: Deeg, Hofmann, Hoyer, Ultraschalldiagnostik in Pädiatrie und Kinderchirurgie, Thieme, 2018)Während die verschiedenen Formen intrakranieller Blutungen bei Erwachsenen und älteren Kindern an anderer Stelle besprochen werden, geht es in diesem Lernmodul speziell um Hirnblutungen bei Frühgeborenen und reifen Neugeborenen, die sich in Ursache und Morphologie der Blutung wesentlich voneinander unterscheiden.
Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).
Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).
Ein Epiduralhämatom ist eine akute, meist traumatische intrakranielle, extrazerebrale Blutung zwischen Lamina interna der Schädelkalotte und Dura mater, die durch die Verletzung eines arteriellen Gefäßes entsteht (z.B. A. meningea media). Ein EDH zeigt sich in der nativen CCT als hyperdense, bikonvexe (linsenförmige) Struktur ohne Überschreitung der Nahtgrenze und ist eine absolute Notfallindikation.
Ein Subduralhämatom entsteht durch akute (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma) oder chronische intrakranielle Blutungen aus den Brückenvenen und liegt zwischen Dura mater und Arachnoidea (extrazerebral).
Im nativen CCT erscheinen SDH typischerweise als konkave Struktur (sichelförmig an der Kalotte anliegend, ggf. mit Mittellinenverlagerung) und sind eine absolute Notfallindikation.