Definition
Polyglobulie
Die Polyglobulie bezeichnet eine pathologische Erhöhung des Hämatokrits.
Bei Neugeborenen besteht eine Polyglobulie bei einem Hämatokritwert > 65% bzw. einem Hämoglobinwert > 22 g/dl.
Ätiologie und Pathogenese
Folgende Zustände können zu einer Polyglobulie des Kindes führen:
chronische fetale Hypoxie durch Plazentainsuffizienz (u.a. übertragene Neugeborene, Kinder diabetischer Mütter, SGA-Neugeborene)
plazentare Hypertransfusion (Akzeptor beim fetofetalen Transfusions-Syndrom, maternofetale Transfusion, späte Abnabelung)
syndromale Erkrankungen (z.B. Down-, Edwards-, Pätau-, Wiedemann-Beckwith-Syndrom
, konnatale Hyperthyreose, adrenogenitales Syndrom ).
Bei einer Polyglobulie können die Fließeigenschaften des Blutes beeinträchtigt werden. Die Viskosität des Blutes erhöht sich und führt zu in verschiedenen Organen (sog. ). Zudem kommt es zu einer erhöhten sowie einer Hypoglykämie durch den in den vielen Erythrozyten zur Energiegewinnung.
Das Wiedemann-Beckwith-Syndrom ist eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung, welche mit Hochwuchs, kraniofazialen Dysmorphien, Fehlbildungen und einem erhöhten Risiko für Malignome einhergeht.
Beim Adrenogenitalen Syndrom handelt es sich um eine Gruppe von Erkrankungen, die gekennzeichnet sind durch eine autosomal-rezessiv vererbte Störung der Cortisol- und evtl. auch der Mineralocorticoidsynthese bei gleichzeitig erhöhter Androgenbildung.