Epidemiologie
Strecksehnenverletzungen der Finger zählen zu den häufigsten Sehnen- und Bandverletzungen des Menschen: Die Inzidenz von Verletzungen der Strecksehnen der Finger wird mit ca. 18/100000 Einwohner/Jahr angegeben. Werden die subkutanen Strecksehnenverletzungen über der Endphalanx hinzugezählt, liegt die Inzidenz sogar bei ca. 28/100000 Einwohner/Jahr.
Beugesehnenverletzungen der Finger sind mit einer Inzidenz von ca. 5/100000 Einwohner/Jahr deutlich seltener.
Ätiologie
Die häufigste Ursache sind Stich- oder Schnittverletzungen durch Messer oder Glasscherben, meist mit begleitendenden Verletzungen des Gefäß-Nerven-Bündels.
Die Langfinger werden jeweils von einer oberflächlichen (Beugung der Mittelphalanx) und einer tiefen (Beugung der Endphalanx) Beugesehne versorgt. Die Ringbänder dienen der seitlichen Führung. Beugeverletzungen werden in 7 verschiedene Zonen eingeteilt. Vor allem im Bereich des Beugesehnenkanals bis zum Ansatz der oberflächlichen Beugesehne (Zone 2) sind die Sehnen durch die Ring- und Kreuzbänder eingeengt, wodurch es nach Sehnennähten häufig zu Verwachsungen kommen kann.