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      1. Steckbrief
      2. Definition
      3. Grundlagen
      4. Epidemiologie
      5. Ätiologie
      6. Pathophysiologie
      7. Symptomatik
      8. Diagnostik
      9. Therapie
      10. Prognose
      11. IMPP-Fakten im Überblick
    • Intoxikationen

Polytrauma

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 22 min
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Steckbrief

Als Polytrauma bezeichnet man mindestens 2 schwere, örtlich getrennte Verletzungen, von denen eine einzelne oder die Kombination aller Verletzungen eine vitale Bedrohung darstellen.

Polytrauma sind die häufigste Todesursache bei Männern < 45 und werden in Deutschland am häufigsten durch Unfälle im Straßenverkehr verursacht. Neben der spezifischen Symptomatik der Einzelverletzungen treten beim Polytrauma v.a. Bewusstseinsstörungen, Blutungen und ein daraus resultierender hypovolämischer Schock mit Hypotonie, Tachykardie und kollabierten Halsvenen auf.

Das Management polytraumatisierter Patienten folgt einem genauen Stufenplan. Zeit spielt hier eine entscheidende Rolle („golden hour of shock“), weshalb der Fokus am Unfallort neben der Versorgung nach dem ABCDE-Schema, auf dem möglichst schnellen Transport in ein Traumazentrum liegt.

Im Schockraum erfolgt neben der Basisdiagnostik, wie dem Ausschluss freier Flüssigkeit mittels FAST, die Stabilisierung der Kreislauf- und Vitalparameter. Das Auftreten einer „lethal triad“ sollte unbedingt verhindert werden. Lebensrettende Sofortmaßnahmen bzw. dringliche Operationen werden ebenfalls in dieser Primärphase durchgeführt. Ziel ist es jedoch den Patienten möglichst schnell auf Intensivstation zu verlegen.

Die Versorgung in einem spezialisierten Traumazentrum wirkt sich günstig auf die Prognose des Patienten aus.

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    Definition

    Definition:
    Polytrauma

    Als Polytrauma bezeichnet man mindestens 2 schwere, gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organe, von denen eine oder die Kombination aller Einzelverletzungen lebensbedrohlich ist.

    Grundlagen

    Merke:

    Zu unterscheiden ist das Polytrauma von der Mehrfachverletzung ohne vitale Bedrohung oder der schweren, lebensbedrohlichen Einzelverletzung.

    Die Einteilung von Verletzungen nach „Abbreviated-Injury Scale Classification“ findest du in der Notfallmedizin.

    Scoring-Systeme

    Die richtige Einschätzung des Schweregrads der Verletzung spielt beim polytraumatisierten Patienten eine lebenswichtige Rolle. Zur Einstufung existieren mehrere Scoring-Systeme, die den Zustand des Patienten nach anatomischen oder physiologischen Gesichtspunkten bzw. als kombinierten Score erfassen.

    Verletzung durch stumpfe Gewalt

    Verletzungen durch stumpfe Gewalt sind solche, die bei einem flächigen oder kantigen Kontakt mit verschiedenen Gegenständen und Oberflächen verursacht werden.

    SIRS (systemic inflammatory response syndrome)

    Das SIRS ist eine inflammatorische systemische Abwehrreaktion des Organismus (→ Symptomkomplex, keine Diagnose!) unterschiedlicher Genese, die mit mindestens 2 der folgenden Symptome einhergeht:

    • Körpertemperatur: Fieber (≥ 38°C) oder Hypothermie (≤ 36°C) → bestätigt durch eine rektale, intravasale oder intravesikale Messung

    • Herzfrequenz: Tachykardie → Herzfrequenz ≥ 90/min

    • Atmung: Tachypnoe (Frequenz ≥ 20/min) oder Hyperventilation (paCO2 ≤ 4,3 kPa bzw. ≤ 33 mmHg)

    • Leukozytenzahl: Leukozytose (≥ 12.000/mm3) oder Leukopenie (≤ 4000/mm3) oder ≥ 10 % unreife Neutrophile im Differenzialblutbild.

    (Gemäß der 3. Internationalen Konsensuskonferenz 2016 wird empfohlen, die SIRS-Kriterien nicht mehr zur Diagnose einer Sepsis anzuwenden.)

    Pneumothorax

    Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.

    Hypovolämie

    Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.

    Hypovolämischer Schock

    Ein hypovolämischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des intravasalen Volumens auf dem Boden eines relevanten Flüssigkeitsverlusts (→ hypovolämischer Schock im engeren Sinne) oder einer akuten Blutung (→ hämorrhagischer Schock) bei traumatischer oder nicht-traumatischer Genese.

    Hämorrhagischer Schock

    Ein hämorrhagischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des Blutvolumens.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Kompartmentsyndrom

    Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es innerhalb eines geschlossenen Systems (z.B. enge, straffe Muskellogen, Bauchhöhle) durch eine Drucksteigerung zu einer Verminderung der Gewebedurchblutung. Dies führt zu neuromuskulären Störungen (→ Kompartmentsyndrom im muskulären Bereich - vor allem an Unterarm und Unterschenkel = Logensyndrom) oder zu Gewebe- und Organschädigungen (→ abdominelles Kompartmentsyndrom).

    Blutung

    Unter einer Blutung versteht man den Austritt von Blut aus dem Gefäßsystem.

    Lethal triad

    Unter der lethal triad wird eine lebensbedrohliche Komplikation im Rahmen eines Polytraumas mit Hypothermie, Koagulopathie und Azidose verstanden.

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      zuletzt bearbeitet: 03.08.2022
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