Definition
Weichteilverletzungen
Weichteilverletzungen sind Schäden an Muskeln, Sehnen, Nerven und Hautschichten. Sie können Folge von Trauma, Misshandlung, Schuss-, Biss- und Stichverletzungen sein. Weichteilverletzungen können auch als begleitende Befunde bei offenen oder geschlossenen Frakturen vorliegen.
Einteilung
Die Einteilung der Weichteilverletzungen erfolgt in geschlossen und offen. Zu den geschlossenen Verletzungen gehören Kontusionen, Quetschungen, Schürfungen und Ablederungen/Décollement.
Beispiele für offene Verletzungen sind Schnitt-, Stich-, Biss-, Riss-, Pfählungs-, Schuss- oder Amputationsverletzungen.
Die Neurapraxie ist eine vorübergehende Funktionsstörung eines Nervs durch Druck oder Dehnung bei morphologischer Unversehrtheit; i.d.R. mit Regeneration innerhalb von 2 Monaten.
Die Axonotmesis ist eine Unterbrechung der Axonkontinuität mit Erhalt der Nervenscheide (Endo-, Peri- und Epineurium); i.d.R. kommt es zur Regeneration innerhalb von Monaten bis 3 Jahren.
Neurotmesis beschreibt die komplette Unterbrechung von Nervenfasern und Nervenscheide, eine Regeneration ist selten.
Das Hoffmann-Tinel-Zeichen weist im Rahmen einer klinisch-neurologischen Untersuchung auf demyelinisierende und remyelinisierende Prozesse peripherer Nerven hin. Ein positives Hoffmann-Tinel-Zeichen ist beispielsweise das Eintreten eines elektrisierenden Schmerz durch Beklopfen der Beugeregion des Handgelenks bei einem Karpaltunnelsyndrom.
Bei der Elektroneurografie erfolgt die Messung der Aktionspotenziale nach elektrischer Stimulation eines Nervs. Über die Latenzzeit zwischen Reizimpuls und -antwort ist die Bestimmung der motorischen und sensiblen Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) möglich.