Definition
Amöbiasis
Die Amöbiasis (Amöbenruhr) ist eine weltweit vorkommende Infektion durch das fakultativ pathogene Darmprotozoon Entamoeba histolytica sensu stricto.
Epidemiologie
Die Amöbiasis kommt vorwiegend in den Tropen und Subtropen vor, am häufigsten in Indien, Afrika, Mittel- und Südamerika. Weltweit infizieren sich ca. 50 Millionen Menschen jährlich neu, insgesamt sind bis zu 10 % der Weltbevölkerung infiziert. In Deutschland hat die Erkrankung v.a. bei Reiserückkehrern Bedeutung.
Ätiologie
Der Erreger der Amöbiasis ist die Amöbe . Amöben gehören zu den Wurzelfüßern (Rhizopoden). Die von Entamoeba histolytica erfolgt fäkal-oral durch kontaminiertes Trinkwasser oder Nahrung sowie infiziertes Küchenpersonal und Lebensmittelhändler. Infektiös ist das 4-kernige Zystenstadium – in der Umwelt sind die Zysten über mehrere Wochen bis Monate hin infektiös.

Magnaform von Entamoeba histolytica
mit phagozytierten Erythrozyten.
(aus Lang, Löscher, Tropenmedizin in Klinik und Praxis, Thieme, 2000)Beim toxischen Megakolon handelt es sich eine akute, maximale Erweiterung des Kolons, die mit einer schnell voranschreitenden Kolitis einhergeht.
Unter Exsikkose (Austrocknung) versteht man einen Flüssigkeits- bzw. Wassermangel im Körper, der das Resultat einer Dehydratation ist.
Die Shigellose ist eine Darminfektion mit Durchfallepisoden, die weltweit und in unterschiedlichen Schweregraden vorkommt. Der häufigste Erreger ist Shigella sonnei (i.d.R. milder Verlauf). Der hochpathogene Erreger Shigella dysenteriae kommt v.a. in tropischen Gebieten vor.
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die vom Rektum ausgehend den Dickdarm befällt, aber auch extraintestinale Manifestationen auslösen kann.
Die Echinokokkose ist eine Infektion durch die humanpathogenen Echinococcus-Arten E. multilocularis (Fuchsbandwurm) und E. granulosus (Hundebandwurm). Bei Befall durch den Fuchsbandwurm entstehen Zysten, welche infiltrativ wachsen und Gewebe zerstören, bei Befall durch den Hundebandwurm bilden sich gut abgegrenzte Zysten, die das umliegende Gewebe verdrängen.