Definition
HIV-Infektion
Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.
AIDS
AIDS (acquired immunodeficiency syndrome) ist das Spätstadium der HIV-Infektion (Kategorie C, CDC) und ist insbesondere durch das Auftreten opportunistischer Infektionserkrankungen charakterisiert. Die Erkrankung ist kausal nicht therapierbar und endet immer letal.

Replikation des HI-Virus
① Anlagerung an die Zielzelle und Fusion mit deren Zellmembran. ② Freisetzung des viralen Genmaterials. ③ Durch die reverse Transkriptase wird aus der Virus-RNA eine doppelsträngige DNA gebildet. ④ Diese wird im Zellkern durch die virale Integrase in die DNA eingebaut. ⑤ Durch Transkription entstehen virale RNA (Genom für neues Virus) und mRNA (Translation neuer Virusproteine, die noch von der viralen Protease geschnitten werden müssen). ⑥ Virusentwicklung, die mit einer Kapsidbildung abschließt. ⑦ Ausschleusung aus der Zelle („budding“). Durch Reifung wird das Virus funktionsfähig und erneut infektiös.
Die Anrgiffsstellen der verschiedenen antiretroviralen Wirkstoffe sind rot hervorgehoben. NRTI, nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren; NNRTI, nichtnukleotidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren.
Bei der Splenomegalie handelt es sich um eine Vergrößerung der Milz über die Norm (Dicke > 4 cm, Breite > 7 cm, Länge > 11 cm), sodass diese am linken Rippenbogen getastet werden kann.
Bei einer Leukozytopenie handelt es sich um eine Erniedrigung der Leukozyten im peripheren Blut auf < 4000/µl.
Unter der Lymphknotenschwellung wird eine pathologische Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten (LK) verstanden.
Beim Hodgkin-Lymphom handelt es sich um ein monoklonales, malignes B-Zell-Lymphom, das in den meisten Fällen durch das Auftreten von mehrkernigen Riesenzellen (Sternberg-Reed-Zellen) und einkernigen Hodgkin-Zellen gekennzeichnet ist.
Bei einem Analkarzinom handelt es sich um einen Tumor im analen Bereich unterschiedlicher Histologie. Nach der Lokalisation wird zwischen Analrand- (an oder unterhalb der Linea anocutanea) und Analkanalkarzinomen oberhalb der Linea anocutanea unterschieden.
Die Candidose ist eine Infektion mit Candida albicans und anderen Candida-Arten (im Alter zunehmend Candida glabrata). Physiologischerweise besiedeln Candida spp. Haut, Mund und Nasen-Rachen-Raum. Bei Immunschwäche kommt es zu Infektion des Mundraumes und Verdauungstraktes, auch das ZNS kann im Verlauf betroffen sein.
Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.
Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).
Mollusca contagiosa sind v.a. bei Kindern auftretende, knötchenförmige Hautveränderungen, die durch das hochkontagiöse Molluscum-contagiosum-Virus verursacht werden.
Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. die Mycobacteria tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.
Die Kryptokokkose ist eine vor allem durch Cryptococcus neoformans hervorgerufene Infektion, welche besonders bei immunsupprimierten Patienten auftritt. Dabei steht der Befall von Lunge und ZNS im Vordergrund. C. gattii kann auch Abwertüchtige befallen.
Eine Histoplasmose ist eine Infektion mit dem Pilz Histoplasma capsulatum, welche je nach Immunstatus als Infektion ohne klinische Manifestationen oder als akute oder chronische Erkrankung verlaufen kann.
Das Kaposi-Sarkom (Aussprache: „Kaposchi“) ist ein maligner Tumor, der von den Gefäßwänden ausgeht. Es handelt sich um ein multifokales Geschehen, das vorwiegend in der Haut auftritt, aber auch die Lymphknoten und die inneren Organe befallen kann.
Das DiGeorge-Syndrom ist ein angeborenes Fehlbildungssyndrom infolge einer Mikrodeletion auf Chromosom 22 (22q11.2), das häufig mit Herzfehlern, Gesichtsfehlbildungen, Immunschwäche, Gaumenspalten und Hypokalzämie einhergeht.
Das Wiskott-Aldrich-Syndrom ist ein X-chromosomal-rezessiv vererbter Immundefekt mit rezidivierenden Infektionen, Thrombozytopenie und Ekzemen.
Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.