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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Verlauf der HIV-Infektion
        6. Stadieneinteilung der HIV-Infektion
        7. Symptomatik der HIV-Infektion
        8. Diagnostik
        9. Therapie
        10. Komplikationen
        11. Differenzialdiagnosen
        12. Prognose
        13. Prävention und Prophylaxe
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HIV-Infektion und AIDS

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 35 min
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Steckbrief

Synonyme: humane Immundefizienz-Viruskrankheit, human immunodeficiency virus (HIV) infection, erworbenes Immundefektsyndrom, acquired immunodeficiency syndrome (AIDS)

Die Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) führt nach unterschiedlich langer Latenz zu einer erworbenen Immunschwäche (AIDS), welche durch opportunistische Erkrankungen und Malignome zum Tod führt.

HIV und AIDS sind ein weltweites Problem. Es handelt sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung, es sind aber mehrere Übertragungswege möglich.

Pathogenetisch spielt die sukzessive Zerstörung von CD4-positiven T-Helferzellen eine große Rolle, wodurch es über kurz oder lang zu einer Erschöpfung der zellulären Immunabwehr kommt.

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Natürlicher Krankheitsverlauf bei HIV

Darstellung des Krankheitsverlaufs einer HIV-Infektion ohne antiretrovirale Therapie: In der akuten Phase der HIV-Infektion steigt die Viruslast steil an, während die Anzahl der CD4-Zellen sich verringert. Nach der Immunantwort nimmt die Viruslast wieder ab (Setpoint = Viruslast am Ende der akuten Phase), die Zahl der CD4-Zellen stabilisiert sich. Im Verlauf der Erkrankung (asymptomatische Phase) kommt es zu einem sukzessiven Verlust von CD4-Zellen (T-Helferzellen) und einem langsamen Anstieg der Viruslast. Durch Erschöpfung des Immunsystems kommt es schließlich zu ersten Symptomen bzw. AIDS-definierenden Erkrankungen.

(aus Arastéh, Baenkler, Bieber et al., Duale Reihe Innere Medizin, Thieme, 2018)

Die Symptome werden zur Stadieneinteilung ebenso herangezogen wie die Anzahl der CD4-Zellen. Prinzipiell verläuft die Erkrankung in drei Stadien: akutes retrovirales Syndrom nach Ansteckung, gefolgt von einer langen (10–15 Jahre, unter Therapie noch viel länger andauernd) asymptomatischen Latenzphase, an die sich dann die symptomatische HIV-Erkrankung mit typischen sogenannten AIDS-definierenden Erkrankungen anschließt.

Diagnostischer Goldstandard ist der indirekte Erregernachweis mittels ELISA, an den bei positivem Ergebnis unbedingt ein Bestätigungstest (Western Blot) angeschlossen werden muss. Zur Abschätzung der Prognose werden die Viruslast und die Zahl der CD4-Zellen herangezogen.

Durch eine suffiziente antiretrovirale Kombinationstherapie (ART) lässt sich die Latenzphase deutlich verlängern und somit die Prognose verbessern, wobei eine Heilung der Erkrankung nicht möglich ist. Eine Impfung steht auch nicht zur Verfügung, daher stehen als vorbeugende Maßnahmen Expositionsprophylaxe und Aufklärung der Bevölkerung an oberster Stelle.

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    Definition

    Definition:
    HIV-Infektion

    Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.

    Definition:
    AIDS

    Das „acquired immunodeficiency syndrome“ (AIDS) ist das Spätstadium der HIV-Infektion (Kategorie C, CDC) und ist insbesondere durch das Auftreten opportunistischer Infektionserkrankungen charakterisiert. Die Erkrankung ist kausal nicht therapierbar und endet immer letal.

    Image description
    Replikation des HI-Virus

    ① Anlagerung an die Zielzelle und Fusion mit deren Zellmembran. ② Freisetzung des viralen Genmaterials. ③ Durch die reverse Transkriptase wird aus der Virus-RNA eine doppelsträngige DNA gebildet. ④ Diese wird im Zellkern durch die virale Integrase in die DNA eingebaut. ⑤ Durch Transkription entstehen virale RNA (Genom für neues Virus) und mRNA (Translation neuer Virusproteine, die noch von der viralen Protease geschnitten werden müssen). ⑥ Virusentwicklung, die mit einer Kapsidbildung abschließt. ⑦ Ausschleusung aus der Zelle („budding“). Durch Reifung wird das Virus funktionsfähig und erneut infektiös.
    In Rot sind die Anrgiffsstellen der verschiedenen antiretroviralen Wirksoffe angegeben. NRTI, nukleotidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren; NNRTI, nicht nukleotidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (siehe Therapie).

    (nach Arastéh, Baenkler, Bieber et al., Duale Reihe Innere Medizin, Thieme, 2018.)
    Splenomegalie

    Bei der Splenomegalie handelt es sich um eine Vergrößerung der Milz über die Norm (Dicke > 4 cm, Breite > 7 cm, Länge > 11 cm), sodass diese am linken Rippenbogen getastet werden kann.

    Leukozytopenie

    Bei einer Leukozytopenie handelt es sich um eine Erniedrigung der Leukozyten im peripheren Blut auf < 4000/µl.

    Lymphknotenschwellung

    Unter der Lymphknotenschwellung wird eine pathologische Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten (LK) verstanden.

    Hodgkin-Lymphom

    Beim Hodgkin-Lymphom handelt es sich um ein monoklonales, malignes B-Zell-Lymphom, das in den meisten Fällen durch das Auftreten von mehrkernigen Riesenzellen (Sternberg-Reed-Zellen) und einkernigen Hodgkin-Zellen gekennzeichnet ist.

    Analkarzinom

    Bei einem Analkarzinom handelt es sich um einen Tumor im analen Bereich unterschiedlicher Histologie. Nach der Lokalisation wird zwischen Analrand- (an oder unterhalb der Linea anocutanea) und Analkanalkarzinomen oberhalb der Linea anocutanea unterschieden.

    Candidose

    Die Candidose ist eine Infektion mit Candida albicans. Physiologisch besiedelt Candida albicans den Nasen- und Rachenraum, bei Immunschwäche kommt es zu Infektion des Mundraumes und Verdauungstraktes, auch das ZNS kann im Verlauf betroffen sein.

    Herpes zoster

    Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.

    Listeriose

    Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).

    Mollusca contagiosa

    Mollusca contagiosa sind v.a. bei Kindern auftretende, knötchenförmige Hautveränderungen, die durch das hochkontagiöse Molluscum-contagiosum-Virus verursacht werden.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)

    Die Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) ist eine schwer verlaufende subakute Enzephalitis, verursacht durch eine Reaktivierung einer vorausgegangenen Infektion mit dem JC-Virus. Aufgrund ihrer langen Latenzzeit gehört die PML zu den Slow-Virus-Infektionen.

    Kryptokokkose

    Die Kryptokokkose ist eine vor allem durch Cryptococcus neoformans hervorgerufene Infektion, welche besonders bei immunsupprimierten Patienten auftritt. Dabei steht der Befall von Lunge und ZNS im Vordergrund.

    Histoplasmose

    Eine Histoplasmose ist eine Infektion mit dem Pilz Histoplasma capsulatum, welche je nach Immunstatus als Infektion ohne klinische Manifestationen oder als akute oder chronische Erkrankung verlaufen kann.

    Kaposi-Sarkom

    Das Kaposi-Sarkom (Aussprache: „Kaposchi“) ist ein maligner Tumor, der von den Gefäßwänden ausgeht. Es handelt sich um ein multifokales Geschehen, das vorwiegend in der Haut auftritt, aber auch die Lymphknoten und die inneren Organe befallen kann.

    Polyneuropathie (PNP)

    Als Polyneuropathie bezeichnet man eine nicht-traumatisch bedingte generalisierte oder über mehrere Nerven bzw. Innervationsgebiete ausgedehnte Erkrankung des peripheren Nervensystems .

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    DiGeorge-Syndrom

    Das DiGeorge-Syndrom ist ein angeborenes Fehlbildungssyndrom infolge einer Mikrodeletion auf Chromosom 22, das häufig mit Herzfehlern, Gesichtsfehlbildungen, Immunschwäche, Gaumenspalten und Hypokalzämie einhergeht.

    Wiskott-Aldrich-Syndrom

    Das Wiskott-Aldrich-Syndrom ist ein X-chromosomal-rezessiv vererbter Immundefekt mit rezidivierenden Infektionen, Thrombozytopenie und Ekzemen.

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      zuletzt bearbeitet: 17.06.2022
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