Definition
Nichttuberkulöse Mykobakteriose (NTM)
Nichttuberkulöse Mykobakteriosen sind Mykobakteriosen, die bei Immungesunden keine typische Tuberkulose oder Lepra hervorrufen.
Allgemeines
Nichttuberkulöse Mykobakterien sind ubiquitäre Umwelterreger mit geringer Virulenz. Zu ihnen gehören aktuell mehr als 160 einzelne Spezies, beispielsweise den Mycobacterium-avium-intracellulare-Komplex (MAI) oder M. kansasii. Eine detaillierte Klassifikation der nichttuberkulösen Mykobakterien findest du in der Mikrobiologie.
Wichtige sind Wasser (Trinkwasser, natürliche Gewässer), Böden, Biofilme, Aerosole und medizinische Geräte. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.