Definition
Gasbrand
Gasbrand ist eine nekrotisierende Weichteilinfektion mit typischer Gasbildung im Gewebe, die meist durch das Bakterium Clostridium perfringens hervorgerufen wird.
Epidemiologie und Ätiopathogenese
Epidemiologie
Gasbrand ist eine seltene Erkrankung, die Inzidenz in Deutschland beträgt ca. 100 Fälle/Jahr. Bei schlechten hygienischen Versorgungsverhältnissen steigt die Fallzahl deutlich an. Fast 10 % der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten verstarb an Gasbrandinfektionen. In den Entwicklungsländern sind Lebensmittelvergiftungen, die nekrotisierende Enterokolitis und Gasbrand aufgrund der Armut und fehlenden medizinischen Versorgung häufig. Gasbrand entsteht oft infolge von Messerstichen, Schussverletzungen und Verkehrsunfällen oder als Komplikation von Operationen und gastrointestinalen Karzinomen.

Gramfärbung von Clostridium perfringens
Lichtmikroskopisches Bild von nekrotischem Gewebe, infiziert mit C. perfringens. Oft werden unter den günstigen Wachstumsbedingungen im Gewebe keine Sporen gebildet. In dieser Aufnahme sind Sporen nur teilweise erkennbar. Das Bild zeigt eine Reinkultur von C. perfringens. In der Praxis kommen i.d.R. allerdings Mischinfektionen mit anderen grampositiven Stäbchen vor.
(Quelle: Groß, Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie, Thieme, 2013)Bei der nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine schwere, nekrotisierende Entzündung von Haut und Weichteilen mit hoher Letalität.
Die Fournier-Gangrän ist eine lebensbedrohliche, rasch progrediente, nekrotisierende Fasziitis des Perineums und/oder des äußeren Genitales.