Infektionsschutzgesetz (IfSG)
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) regelt die Überwachung und Meldung übertragbarer Krankheiten mit dem Ziel, übertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern.
Das Meldesystem stützt sich auf 3 Säulen:
Krankheiten, die im §6 IfSG aufgeführt sind, müssen durch den feststellenden Arzt oder sonstige meldepflichtige Personen gemeldet werden. Die Angaben erfolgen auf einem speziellen Formular, namentlich an das zuständige Gesundheitsamt innerhalb von 24 h.
Wenn Krankheitserreger direkt oder indirekt in bestimmten Materialien durch ein Laboratorium nachgewiesen werden, muss dies namentlich gemeldet und an das Robert Koch-Institut (RKI) weitergeleitet werden, bei einigen Infektionen (z.B. HIV, konnatal erworbene Röteln oder Toxoplasmose) auch nichtnamentlich (§7 IfSG).
Eine Meldung an das Gesundheitsamt erfolgt außerdem, wenn gehäuft auftreten und ein wahrscheinlich ist oder vermutet wird.
Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße, die meist durch Shigatoxin-bildende enterohämorrhagische E.coli, seltener durch andere Erreger oder durch unkontrollierte Komplementaktivierung entsteht. Zusammen mit der thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP) zählt es zu den thrombotischen Mikroangiopathien (TMA).
Pertussis ist eine Infektion der Atemwege durch Bordetella pertussis und verläuft in drei typischen Stadien mit einer langen Krankheitsdauer.
Die Masern sind eine hoch kontagiöse, weltweit verbreitete, akute Erkrankung durch das Masernvirus, mit einer relativ konstanten Inkubationszeit von 8–12 Tagen, einem typischen Prodromalstadium und generalisiertem Exanthem.
Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.
Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft, aber bei pränataler Infektion eine schwere Embryopathie auslösen kann.
Tollwut ist eine fast immer tödlich verlaufende Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch Infektion mit dem Rabiesvirus ausgelöst wird.
Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varizella-zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.