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      1. Steckbrief
      2. Definition
      3. Epidemiologie
      4. Ätiologie
      5. Pathogenese
      6. Symptomatik
      7. Komplikationen
      8. Einteilung
      9. Diagnostik
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Rheumatoide Arthritis (RA)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 36 min
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Steckbrief

Synonym: chronische Polyarthritis (cP)

Bei der rheumatoiden Arthritis führt eine chronisch-schubweise Entzündung der Gelenkschleimhaut (Synovialitis) zu einer progredienten Zerstörung des Gelenks.

Zunächst kommt es zur symmetrischen Arthritis der kleinen Gelenke der Hand und des Fußes unter Auslassung der Finger- und Zehenendgelenke. Im Verlauf kann es zum Befall von großen Gelenke, Haut und inneren Organe kommen.

Häufig erkranken Frauen mit genetischer Prädisposition zwischen dem 55. und 64. Lebensjahr (Männer 2–3-mal seltener und etwas später: zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr). Die Erkrankung ist assoziiert mit dem Allel HLA-DR4.

Klinisch kommt es zu Schwellung, Überwärmung und Schmerzen im Gelenk (Synovitis), gelegentlich treten extraartikuläre Manifestationen wie Rheumaknoten, Keratoconjunctivitis sicca, Pleuritis oder Vaskulitiden auf. In den fortgeschrittenen Stadien treten typische Fehlstellungen der Gelenke auf, dazu gehören die Schwanenhalsdeformität, Knopflochdeformität und Ulnardeviation der Finger.

Image description
Fortgeschrittene rheumatoide Arthritis der Hände

Klassischer klinischer Befund bei fortgeschrittener rheumatoider Arthritis mit einer Fehlstellung der Hände: Es sind eine Schwanenhalsdeformität sowie eine Ulnarabweichung der Finger zu sehen.

(Quelle: Greten, Rinninger, Greten, Innere Medizin, Thieme, 2010)

Die Klassifikation erfolgt nach den ACR/EULAR-Kriterien, in die Gelenkbeteiligung, Serologie, Entzündungsmarker und Dauer der Beschwerden eingehen.

Diagnostisch wegweisend sind das Befallsmuster sowie der Nachweis von Rheumafaktoren und Anti-CCP-Antikörpern im Serum. Das Ausmaß der Gelenkdestruktion lässt sich im Röntgenbild der beteiligten Gelenke beurteilen.

Therapeutisch steht die medikamentöse Langzeittherapie mit DMARDs (Disease Modifying anti-rheumatic Drugs) im Vordergrund, dabei wird bevorzugt Methotrexat als Monotherapie gegeben. Zur Therapieeskalation kommt eine Kombinationstherapie mit anderen DMARDs oder Biologicals wie Etanercept zum Einsatz. Im akuten Schub werden Glucocorticoide gegeben.

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    Grundlagen

    Lerntipp:

    Um die bei rheumatoider Arthritis betroffenen (meist entzündeten) Strukturen sicher zuordnen zu können, solltest du dir noch einmal den anatomischen Aufbau der Gelenke sowie speziell der Hand- und Fußknochen vergegenwärtigen.

    Allgemeiner Aufbau eines Gelenks

    Die (Capsula articularis) besteht aus einer äußeren Schicht aus festem Kollagengewebe (Membrana fibrosa) und einer inneren lockeren Bindegewebsschicht (Membrana synovialis). Letztere setzt sich aus zwei Zelltypen zusammen: Typ A der Synovialzellen hat Makrophagencharakter, Typ B ist für die Produktion von Proteinasen, Kollagenasen, Hyaluronsäure und Prostaglandinen verantwortlich. Diese Stoffe zusammen mit einem Ultrafiltrat des Serums bilden die (Gelenkflüssigkeit), die wiederum der Ernährung des avaskulären Knorpelgewebes und als Gelenkschmiere dient. wie Bänder, Gelenklippen und Gelenkzwischenscheiben sorgen für bessere Stabilität und Funktionalität.

    Arthritis

    Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).

    Rheumaknoten

    Rheumaknoten sind herdförmige, granulomatöse Entzündungsreaktionen des Bindegewebes, die bei Patienten mit rheumatoider Arthritis auftreten können.

    Baker-Zyste

    Die Baker-Zyste ist eine flüssigkeitsgefüllte, dorsale Kniegelenkzyste zwischen dem medialen Kopf des M. gastrocnemius und dem Ansatz des M. semimembranosus.

    Karpaltunnelsyndrom

    Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom, bei dem der N. medianus im Bereich der Handwurzel geschädigt wird, was mit Schmerzen und spezifischen Ausfallerscheinungen einhergeht.

    Läsion des Nervus ulnaris

    Eine Läsion des Nervus ulnaris ist eine durch Kompression, andere mechanische oder selten toxische Schädigung bedingte, isolierte Schädigung des Nervs mit der Höhenlokalisation entsprechenden, charakteristischen klinischen Ausfällen. So äußern sich die Läsionen des Nervus ulnaris im Bereich des Ellenbogens (Sulcus-ulnaris-Syndrom) in der typischen Krallenhand, bzw. in der Guyon-Loge mit Paresen aller ulnarisversorgten Handmuskeln.

    Hashimoto-Thyreoiditis

    Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische, autoimmun bedingte Entzündung der Schilddrüse mit Zerstörung des Gewebes und konsekutiver Hypothyreose.

    Splenomegalie

    Bei der Splenomegalie handelt es sich um eine Vergrößerung der Milz über die Norm (Dicke > 4 cm, Breite > 7 cm, Länge > 11 cm), sodass diese am linken Rippenbogen getastet werden kann.

    Lymphknotenschwellung

    Unter der Lymphknotenschwellung wird eine pathologische Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten (LK) verstanden.

    Atrophie der Haut

    Als Hautatrophie bezeichnet man einen Gewebeschwund der Haut mit Verdünnung einzelner oder aller Hautschichten (Epidermis, Dermis, Subkutis).

    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

    Erythem

    Unter einem Erythem versteht man eine gerötete Haut, die auf einer Gefäßerweiterung beruht. Wenn mehr als 90 % der Hautoberfläche betroffen sind, spricht man von einer Erythrodermie.

    Akute Perikarditis

    Die akute Perikarditis ist eine akute Entzündung des Herzbeutels, die häufig mit Exsudationen und in der Folge vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) einhergeht. Meist ist das Myokard ebenfalls in den Prozess miteinbezogen (= Perimyokarditis).

    Myokarditis

    Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.

    Pleuritis

    Bei einer Pleuritis handelt es sich um eine Entzündung der Pleura.

    Lungenfibrose

    Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Eine Lungenfibrose entsteht entweder idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.

    Keratoconjunctivitis sicca

    Die Keratoconjunctivitis sicca ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die zu einer chronischen Binde- und Hornhautreizung führt.

    Episkleritis

    Die Episkleritis ist eine meist sektorförmige, umschriebene Entzündung der Episklera, also des Bindegewebes zwischen Sklera und Bindehaut.

    Amyloidose

    Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.

    Polyneuropathie (PNP)

    Als Polyneuropathie bezeichnet man eine nicht-traumatisch bedingte generalisierte oder über mehrere Nerven bzw. Innervationsgebiete ausgedehnte Erkrankung des peripheren Nervensystems .

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Herdenzephalitis

    Eine Herdenzephalitis ist eine fokale Entzündung des Hirnparenchyms, die im Verlauf einer Sepsis entweder akut durch Absiedelung von Bakterien (metastatisch) oder am häufigsten durch Einschwemmung von Mikrothromben (embolisch) bei infektiöser Endokarditis entsteht.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Rheumatoide Arthritis (RA)

    Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, autoimmune Systemerkrankung, die ausgehend von einer destruierenden Synovialitis zu einer progredienten Zerstörung des Gelenks führt und mit extraartikulären Manifestationen einhergehen kann.

    Silikose

    Bei der Silikose handelt es sich um eine durch Einatmung von Quarzstaub verursachte Pneumokoniose (Staublungenkrankheit).

    Juvenile idiopathische Arthritis

    Die juvenile idiopathische Arthritis ist ein Überbegriff für eine Gruppe verschiedener Erkrankungen unbekannter Ätiologie mit dem Leitsymptom einer chronischen Arthritis für die Dauer von mindestens 6 Wochen. Krankheitsbeginn ist vor dem 16. Lebensjahr.

    Parästhesie

    Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).

    Harninkontinenz

    Ein unwillkürlicher Urinverlust wird als Harninkontinenz bezeichnet.

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

    Alveolitis

    Die Alveolitis ist eine entzündliche Reaktion des Alveolargewebes unterschiedlicher Genese. Sie kann hervorgerufen werden durch Infektionen, Exposition gegenüber toxischen oder allergischen Noxen oder immunologische Systemerkrankungen. Eine Alveolitis führt zu trockenem Reizhusten, welcher von Fieber und Dyspnoe begleitet sein kann. Radiologisch imponieren in den betroffenen Arealen Milchglastrübungen. Die Therapie hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.

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      zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
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