Grundlagen
Um die bei rheumatoider Arthritis betroffenen (meist entzündeten) Strukturen sicher zuordnen zu können, solltest du dir noch einmal den anatomischen Aufbau der Gelenke sowie speziell der Hand- und Fußknochen vergegenwärtigen.
Die (Capsula articularis) besteht aus einer äußeren Schicht aus festem Kollagengewebe (Membrana fibrosa) und einer inneren lockeren Bindegewebsschicht (Membrana synovialis). Letztere setzt sich aus zwei Zelltypen zusammen: Typ A der Synovialzellen hat Makrophagencharakter, Typ B ist für die Produktion von Proteinasen, Kollagenasen, Hyaluronsäure und Prostaglandinen verantwortlich. Diese Stoffe zusammen mit einem Ultrafiltrat des Serums bilden die (Gelenkflüssigkeit), die wiederum der Ernährung des avaskulären Knorpelgewebes und als Gelenkschmiere dient. wie Bänder, Gelenklippen und Gelenkzwischenscheiben sorgen für bessere Stabilität und Funktionalität.
Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).
Rheumaknoten sind herdförmige, granulomatöse Entzündungsreaktionen des Bindegewebes, die bei Patienten mit rheumatoider Arthritis auftreten können.
Die Baker-Zyste ist eine flüssigkeitsgefüllte, dorsale Kniegelenkzyste zwischen dem medialen Kopf des M. gastrocnemius und dem Ansatz des M. semimembranosus.
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom, bei dem der N. medianus im Bereich der Handwurzel geschädigt wird, was mit Schmerzen und spezifischen Ausfallerscheinungen einhergeht.
Eine Läsion des Nervus ulnaris ist eine durch Kompression, andere mechanische oder selten toxische Schädigung bedingte, isolierte Schädigung des Nervs mit der Höhenlokalisation entsprechenden, charakteristischen klinischen Ausfällen. So äußern sich die Läsionen des Nervus ulnaris im Bereich des Ellenbogens (Sulcus-ulnaris-Syndrom) in der typischen Krallenhand, bzw. in der Guyon-Loge mit Paresen aller ulnarisversorgten Handmuskeln.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische, autoimmun bedingte Entzündung der Schilddrüse mit Zerstörung des Gewebes und konsekutiver Hypothyreose.
Bei der Splenomegalie handelt es sich um eine Vergrößerung der Milz über die Norm (Dicke > 4 cm, Breite > 7 cm, Länge > 11 cm), sodass diese am linken Rippenbogen getastet werden kann.
Unter der Lymphknotenschwellung wird eine pathologische Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten (LK) verstanden.
Als Hautatrophie bezeichnet man einen Gewebeschwund der Haut mit Verdünnung einzelner oder aller Hautschichten (Epidermis, Dermis, Subkutis).
Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.
Unter einem Erythem versteht man eine gerötete Haut, die auf einer Gefäßerweiterung beruht. Wenn mehr als 90 % der Hautoberfläche betroffen sind, spricht man von einer Erythrodermie.
Die akute Perikarditis ist eine akute Entzündung des Herzbeutels, die häufig mit Exsudationen und in der Folge vermehrter Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) einhergeht. Meist ist das Myokard in den Prozess miteinbezogen (= Perimyokarditis).
Die Myokarditis ist eine entzündliche Herzmuskelerkrankung, die neben den Kardiomyozyten auch das Endo-, Epi- und Perikard (Perimyokarditis) betreffen und akut, subakut oder chronisch verlaufen kann.
Bei einer Pleuritis handelt es sich um eine Entzündung der Pleura.
Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Eine Lungenfibrose entsteht entweder idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.
Die Keratoconjunctivitis sicca ist eine Benetzungsstörung der Augenoberfläche, die zu einer chronischen Binde- und Hornhautreizung führt.
Die Episkleritis ist eine meist sektorförmige, umschriebene Entzündung der Episklera, also des Bindegewebes zwischen Sklera und Bindehaut.
Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Eine Herdenzephalitis ist eine fokale Entzündung des Hirnparenchyms, die im Verlauf einer Sepsis entweder akut durch Absiedelung von Bakterien (metastatisch) oder am häufigsten durch Einschwemmung von Mikrothromben (embolisch) bei infektiöser Endokarditis entsteht.
Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche, autoimmune Systemerkrankung, die ausgehend von einer destruierenden Synovialitis zu einer progredienten Zerstörung des Gelenks führt und mit extraartikulären Manifestationen einhergehen kann.
Bei der Silikose handelt es sich um eine durch Einatmung von Quarzstaub verursachte Pneumokoniose (Staublungenkrankheit).
Die juvenile idiopathische Arthritis ist ein Überbegriff für eine Gruppe verschiedener Erkrankungen unbekannter Ätiologie mit dem Leitsymptom einer chronischen Arthritis für die Dauer von mindestens 6 Wochen. Krankheitsbeginn ist vor dem 16. Lebensjahr.
Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).
Ein unwillkürlicher Urinverlust wird als Harninkontinenz bezeichnet.