thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Innere

  • Leitsymptome
  • Herz (Kardiologie)
  • Gefäße (Angiologie)
  • Atmungssystem (Pneumologie)
  • Blut und blutbildendes System (Hämatologie)
  • Verdauungssystem (Gastroenterologie)
  • Endokrines System und Stoffwechsel
  • Niere, Wasser- und Elektrolythaushalt
  • Immunsystem
  • Rheumatologie
    • Rheumatologische Erkrankungen: Grundlagen K
      1. Steckbrief
      2. Definition
      3. Ätiopathogenese
      4. Einteilung
      5. Symptomatik
      6. Diagnostik
      7. Pathologie
      8. Differenzialdiagnosen
      9. Therapie
      10. IMPP-Fakten im Überblick
    • Rheumatoide Arthritis (RA) K
    • Spondyloarthritiden
    • Kollagenosen
    • Vaskulitiden
  • Infektiologie
  • Onkologie

Rheumatologische Erkrankungen: Grundlagen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 22 min
  • alles schließen

Steckbrief

Das „Rheuma“ als für sich stehende Erkrankung gibt es nicht. Vielmehr handelt es sich bei den rheumatologischen Erkrankungen um eine Gruppe von Krankheiten, die sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder haben können – jeweils abhängig davon, welche Strukturen des Körpers betroffen sind. Allen gemeinsam ist jedoch das Leitsymptom Schmerz im Bereich des Bewegungsapparats (v.a. Gelenke, Knochen und Muskulatur).

Anhand der vorwiegend betroffenen Struktur lassen sich die entzündlich-rheumatologischen Erkrankungen in drei Gruppen einteilen:

  • Gelenke (Arthritiden):

    • rheumatoide Arthritis

    • Spondyloarthritiden: ankylosierende Spondylitis (Morbus Bechterew), reaktive Arthritis, Psoriasis-Arthritis (Sonderform: SAPHO-Syndrom) und enteropathische Arthritiden

  • Bindegewebe (systemische Autoimmunopathien des Bindegewebes bzw. Kollagenosen):

    • systemischer Lupus erythematodes

    • systemische Sklerose

    • Polymyositis und Dermatomyositis

    • Sjögren-Syndrom

    • Mischkollagenose (Sharp-Syndrom)

  • Gefäße (primäre Vaskulitiden):

    • kleine Gefäße: ANCA-assoziierte (Granulomatose mit Polyangiitis, mikroskopische Polyangiitis und eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis) und nicht-ANCA-assoziierte Vaskulitiden (Purpura Schönlein-Henoch, essenzielle Kryoglobulinämie, kutane leukozytoklastische Vaskulitis)

    • mittelgroße Gefäße: Polyarteriitis nodosa, Kawasaki-Syndrom

    • große Gefäße: Riesenzellarteriitis, Takayasu-Arteriitis.

Durch eine pathologische Aktivierung des Immunsystems durch körpereigene Strukturen (Autoimmunerkrankung) kommt es zu einer chronischen Entzündung. Meist findet sich eine genetische Prädisposition.

Neben Allgemeinsymptomen der chronischen Entzündung finden sich klinisch Arthralgien und Myalgien, die je nach Erkrankung ein typisches Befallsmuster aufweisen.

Diagnostisch wegweisend sind die klinische Untersuchung des Gelenkbefalls sowie die extraartikulären Manifestationen an Haut, Auge und inneren Organen. Röntgenologisch lassen sich entzündliche Veränderungen an den Gelenken darstellen. Unterstützend zur typischen Klinik ist der Nachweis von Autoantikörpern.

Die medikamentöse Therapie zielt auf eine Eindämmung der Entzündung und des Fortschreitens der Organ- und Gelenkdestruktion. Sie lässt sich in eine Behandlung akuter Schübe und langfristiger Entzündungskontrolle unterteilen. Physiotherapie und physikalische Maßnahmen dienen der Symptomkontrolle und Erhaltung der Funktionalität.

Image description
Verlauf entzündlich-rheumatologischer Erkrankungen am Gelenk

Die Entzündung durchläuft mehrere Stadien: Zu Beginn kommt es zu einer entzündlichen Proliferation der Synovialis, zur Tenosynovitis, Bursitis und bindegewebigen Überwachsung der Gelenkflächen. Nach und nach kommt es zur Zerstörung von Knorpel und Knochen mit Ausbildung einer sekundären Arthrose und schließlich einer Gelenkversteifung.

(Quelle: Niethard, Pfeil, Biberthaler, Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, 2017)
    Abbrechen Speichern

    Definition

    Definition:
    Rheumatologische Erkrankungen

    Zu den rheumatologischen Erkrankungen zählt eine Gruppe chronisch-entzündlicher Systemerkrankungen, die sich am Bewegungsapparat und in unterschiedlichem Ausmaß am Bindegewebe manifestieren. Laut WHO-Definition handelt es sich um „Erkrankungen des Bindegewebes und schmerzhafte Störungen des Bewegungsapparats“.

    Ätiopathogenese

    Bei rheumatologischen Erkrankungen liegt meist eine vor. Durch häufig unbekannte Auslöser kommt es zu einer pathologischen Aktivierung des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen () mit Entwicklung einer . Betroffen sind v.a. Gelenke, Muskeln und Blutgefäße – dadurch kann im Prinzip der beeinträchtigt sein.

    Spondylarthrose

    Degenerative Veränderungen an den Zwischenwirbelgelenken (Facettengelenke) werden als Spondylarthrose bezeichnet.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Rheumatisches Fieber

    Das rheumatische Fieber ist eine akute, systemische Entzündungsreaktion, die sich 1–3 Wochen nach einer Infektion mit bestimmten Serotypen β-hämolysierender Streptokokken der Gruppe A manifestiert.

    IgA-Vaskulitis (Purpura Schönlein-Henoch)

    Die IgA-Vaskulitis (Purpura Schönlein-Henoch) ist eine allergische Immunkomplexvaskulitis der kleinsten Gefäße, die häufig nach Atemwegsinfekten auftritt. Typisch ist eine Beteiligung der Haut, der Gelenke und des Gastrointestinaltrakts.

    Ulkus (Geschwür)

    Ulzera sind Substanzdefekte der Haut, die bis in die Dermis oder Subkutis reichen und obligat unter Narbenbildung abheilen.

    Iridozyklitis

    Eine Iridozyklitis ist die Entzündung von Iris und Ziliarkörper.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Lähmung

    Eine Lähmung ist die Unfähigkeit (= Plegie, Paralyse) oder herabgesetzte Fähigkeit (= Parese), einen Muskel oder eine Muskelgruppe willentlich zu kontrahieren. In Abhängigkeit von der betroffenen Körperregion werden folgende Formen unterschieden:

    • Monoparese/-plegie = Lähmung einer Extremität

    • Hemiparese/-plegie = Halbseitenlähmung, Lähmung einer Körperhälfte

    • Paraparese/-plegie = Lähmungen unterhalb eines (spinalen) Niveaus unter Aussparung des Kopfes, z.B. beider Beine

    • Tetraparese/-plegie = Lähmung aller Extremitäten unter Aussparung des Kopfes.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Knoten (Nodus)

    Als Knoten bezeichnet man eine umschriebene, meist rundliche Substanzvermehrung mit einem Durchmesser ≥ 5 mm in der Epidermis, Dermis oder Subkutis.

    Fieber

    Unter Fieber versteht man eine Erhöhung der Körperkerntemperatur auf Werte > 38,0°C, die durch eine veränderte hypothalamische Wärmeregulation hervorgerufen wird (Sollwertverstellung). Bei einer Temperatur von 37,1–37,9°C spricht man von subfebrilen Temperaturen.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Gicht

    Gicht bezeichnet die symptomatische Hyperurikämie mit Uratausfällungen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen.

    Arthritis

    Eine Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Je nach Anzahl der betroffenen Gelenke unterscheidet man: Monarthritis (1 Gelenk), Oligoarthritis (2–4 Gelenke) und Polyarthritis (> 4 Gelenke).

    Osteoporose

    Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.

    Eitrige Arthritis

    Als eitrige Arthritis wird eine eitrige Infektion eines Gelenks bezeichnet.

    Hämochromatose

    Eine Hämochromatose ist eine erblich bedingte vermehrte Eisenablagerung mit resultierender Organschädigung.

    Degenerative Gelenkerkrankung (Arthrose)

    Arthrose ist eine chronisch-degenerative Gelenkerkrankung mit Verschleißerscheinungen des Knorpelgewebes, die sekundär zur Knochendestruktion und Kapselschrumpfung führen.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Transfusionsreaktionen
      Nächster Artikel
      Rheumatoide Arthritis (RA)

      Rheumatologische Erkrankungen: Grundlagen

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Checkliste Anamnese und klinische Untersuchung“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Pädiatrie“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Innere Medizin“
      Zeige Treffer in „Mündliche Prüfung Innere Medizin“
      Springe in „Kurzlehrbuch Innere Medizin“ direkt zu:
      Rheumatologie

      Rheumatologie Kurzlehrbuch Innere Medizin Rheumatologie Rheumatologie Rheumatologie R E Voll H W Baenkler Fallbeispiel Schmerzhafter Händedruck Die rheumatoide Arthritis chronische Polyarthritis ist eine chronisch entzündliche Systemerkrankung Dabei führt eine Entzündung der Synovia zu Arthritis Bur...

      Rheumatologie im Überblick

      Rheumatologie im Überblick Kurzlehrbuch Innere Medizin Rheumatologie Rheumatologie im Überblick Rheumatologie im Überblick Die orthopädische Rheumatologie widmet sich vorwiegend nichtentzündlichen Prozessen am Bewegungsapparat die internistische Rheumatologie hingegen entzündlichen Prozessen der Gel...

      Rheumatoide Arthritis (RA)

      Rheumatoide Arthritis RA Kurzlehrbuch Innere Medizin Rheumatologie Arthritiden Rheumatoide Arthritis RA Rheumatoide Arthritis RA Arthritis rheumatoide Rheumatoide Arthritis RA Rheumatoide Arthritis Definition Die rheumatoide Arthritis früher cP chronische Polyarthritis cP chronische Polyarthritis Rh...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet