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        1. Steckbrief
        2. Immunologische Transfusionsreaktionen
        3. Nichtimmunologische Transfusionsreaktionen
        4. IMPP-Fakten im Überblick
  • Rheumatologie
  • Infektiologie
  • Onkologie

Transfusionsreaktionen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 15 min
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Steckbrief

Immunologische Transfusionsreaktionen entstehen durch AB0-Inkompatibilität oder durch Alloimmunisierung im Rahmen vorhergehender Schwangerschaften oder Transfusionen von Blutprodukten. Hierbei werden hämolytische Transfusionsreaktionen, die sich von milden Verläufen bis hin zu schweren akuten Formen mit Schock, Nierenversagen und disseminierter intravasaler Gerinnung äußern können, von den nichthämolytischen Transfusionsreaktionen unterschieden. Letztere sind eine heterogene Gruppe von Erkrankungen wie der relativ leicht zu beherrschenden febrilen, nichthämolytischen Transfusionsreaktion oder der transfusions-assoziierten Lungeninsuffizienz (TRALI), aber auch der transfusions-assoziierten Graft-versus-Host-Reaktion, welche in der Mehrzahl der Fälle tödlich endet.

Nichtimmunologische Transfusionsreaktionen stehen häufig im Zusammenhang mit pathogenen Erregern, die v.a. in der Vergangenheit über Blutprodukte übertragen wurden, aber auch mit Komplikationen, die durch massive Transfusion von Blutprodukten entstehen können (z.B. Eisen- oder Volumenüberladung).

Image description
CT-Befund bei TRALI (nach Transfusion)

Radiologisches Korrelat eines ARDS oder einer TRALI am Folgetag nach Transfusion.

(Quelle: Waurick, Schülke et al., Radiologie für Anästhesisten, Thieme, 2014)
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    Immunologische Transfusionsreaktionen

    Definition

    Definition:
    Immunologische Transfusionsreaktionen

    Immunologische Transfusionsreaktionen entstehen durch die Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber transfundierten, körperfremden Substanzen. Sie werden entweder durch eine Inkompatibilität (Blutunverträglichkeit) oder durch eine Alloimmunisierung ausgelöst.

    Transfusionsreaktionen durch Inkompatibilität

    Inkompatibilitätsreaktionen werden durch präformierte Antikörper ohne vorangehende Sensibilisierung beim Empfänger ausgelöst (z.B. AB0-Inkompatibilität).

    Transfusionsreaktionen durch Alloimmunisierung

    Bei jeder Transfusion (und Schwangerschaft) besteht das Risiko einer Sensibilisierung und Antikörperbildung gegen Blutbestandteile, die im Vorfeld nicht auf ihre Kompatibilität hin „getestet“ wurden. Die Antikörper richten sich gegen der Erythrozyten, gegen der mittransfundierten Leukozyten und Thrombozyten oder gegen .

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC)

    Die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) ist eine erworbene Gerinnungsstörung, die durch eine intravasale, disseminierte Mikrothrombosierung und eine Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) charakterisiert ist.

    Hämolyse

    Unter Hämolyse versteht man eine Verkürzung der Erythrozytenüberlebenszeit durch vorzeitigen Abbau oder eine intravasale Zerstörung der Erythrozyten. Bleibt durch die kompensatorisch gesteigerte Erythropoese der Hb- bzw. Hkt-Wert im Normbereich, spricht man von kompensierter Hämolyse. 

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Anaphylaktischer Schock

    Der anaphylaktische Schock ist eine schwerwiegende IgE-vermittelte allergische Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ 1 nach Coombs & Gell, Grad III entsprechend).

    Herz-Kreislauf-Stillstand

    Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Graft-versus-Host-Reaktion

    Bei der Graft-versus-Host-Reaktion (= Graft-versus-Host-Disease, GvHD) reagieren die T-Lymphozyten des Spenders mit antigenen Strukturen des Empfängers (nur bei Transplantation von Geweben mit hohem Lymphozyten-Anteil), wodurch eine Immunreaktion ausgelöst wird. Infolge kommt es zu schweren Erkrankungen, die z.T. letal enden.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Akutes Leberversagen

    Das akute Leberversagen ist ein akuter Ausfall der Leberfunktion (bei Erwachsenen verbunden mit einer hepatischen Enzephalopathie) bei vorher lebergesunden Patienten.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Panzytopenie

    Bei der Panzytopenie herrscht ein Mangel an funktionstüchtigen Zellen aller drei Blutzellreihen (→ Kombination aus Anämie, Leukozytopenie und Thrombozytopenie). Sie entspricht dem schwersten Grad einer Knochenmarkinsuffizienz.

    Acute Respiratory Distress Syndrome

    Unter dem Acute Respiratory Distress Syndrome versteht man eine akute respiratorische Insuffizienz aufgrund einer Schädigung der alveolokapillären Membran, die zu einem nicht kardialen Lungenödem und im weiteren Verlauf zu einer Lungenfibrose führen kann.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Thalassämie

    Bei der Thalassämie handelt es sich um eine meist autosomal-rezessiv vererbte, quantitative Störungen der Hämoglobinsynthese mit verminderter oder fehlender Bildung der normalen Globinketten und daraus resultierender korpuskulärer hämolytischer Anämie. Die Struktur der Globinketten bleibt dabei erhalten; je nachdem, welche Kette betroffen ist, werden α-Thalassämien (α-Globin) und β-Thalassämien (β-Globin) sowie weitere, sehr seltene Formen unterschieden.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Leberzirrhose

    Die Leberzirrhose ist das irreversible Endstadium verschiedener chronisch-progredient verlaufender Lebererkrankungen.

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Hypokalzämie

    Vermindertes Gesamt-Kalzium im Serum. Von Hypokalzämie spricht man bei einem Serumkalzium < 2,2 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium < 1,1 mmol/l.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

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      zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
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