Definition
Somatopsychische Störungen
Somatopsychische Störungen sind Störungen der Krankheitsverarbeitung, die v.a. als Folge von chronischen und unheilbaren körperlichen Erkrankungen auftreten.
Grundlagen
Chronische und unheilbare körperliche Erkrankungen stellen eine anhaltende psychosoziale Belastung dar. Der ungewisse Krankheitsverlauf und die Todesbedrohung führen zu Ängsten und fundamentaler Verunsicherung.
Häufige Krankenhausaufenthalte und der Verlust von Körperfunktionen, Organen oder Körperteilen sind mit dem Erleben von großer Hilflosigkeit verknüpft. (Invasive) Therapiemaßnahmen (z.B. Operationen, Chemotherapie) werden häufig ambivalent erlebt, da sie zwar helfen, körperlich aber auch stark belasten.
Häufig wird durch eine schwere Erkrankung die gesamte Lebensplanung durcheinandergebracht und der Selbstwert erschüttert.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
„Psychoedukation“ ist ein Oberbegriff für vermittelnde, beratende und edukativ-übende Maßnahmen, die die Krankheitseinsicht und die Mitarbeit des Patienten fördern (Complianceförderung) sowie das Selbstmanagement (rechtzeitiges Erkennen und Bewältigen von Krisen) verbessern sollen.
Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.
Suizidalität beschreibt alle Gedanken und Handlungen mit dem Ziel, das eigene Leben durch absichtliches Handeln oder Unterlassen (z. B. Nichteinnahme lebenswichtiger Medikamente) zu beenden.