Definition
Frühkindlicher Autismus
Beim frühkindlichen Autismus handelt es sich um eine vor dem 3. Lebensjahr eintretende tiefgreifende Entwicklungsstörung, deren Leitsymptome eine ausgeprägte soziale Kontaktstörung, eine gestörte Sprachentwicklung und impulsive Verhaltensweisen sind.
Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte haben die Einteilung von frühkindlichem Autismus und Asperger-Syndrom nach ICD-10 als zwei Krankheitsentitäten nicht bestätigen können. Demnach ist vom Kontinuum der Symptomatik bei einer insgesamt heterogenen Ätiologie auszugehen, was sich im DSM-5 und in der ICD-11 in der Diagnosegruppe der Autismus-Spektrum-Störungen wiederfindet.
Die Gruppe der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen ist in der ICD-10 eine heterogene Gruppe von Störungsbildern, die sich in frühester Kindheit entwickeln, bis ins Erwachsenenalter fortbestehen und sich durch eine grundlegende Beeinträchtigung der Kommunikationsfähigkeit und sozialer Interaktion sowie eingeschränkte, stereotype, repetitive Verhaltensmuster/Aktivitäten auszeichnen.
Das Asperger-Syndrom zählt in der ICD-10 zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen mit Beginn im Kindesalter. Es ist gekennzeichnet durch Beeinträchtigungen der sozialen Interaktions- und Kommunikationsmuster, verbunden mit einem eingeschränkten und stereotypen Repertoire von Interessen und Aktivitäten. Es besteht keine allgemeine Entwicklungsverzögerung oder ein Entwicklungsrückstand und oft ein normaler bis überdurchschnittlicher IQ.
Das Rett-Syndrom ist eine X-chromosal-dominante Erbkrankheit, die zur Gruppe der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen gezählt wird. Kennzeichnend sind der Verlust bereits zuvor erworbener Fähigkeiten im Gebrauch der Hände und der Sprache sowie zahlreiche akzessorische Symptome (u.a. vermindertes Kopfwachstum), die zu schwerer Behinderung führen. Typisch sind stereotype, wringende Handbewegungen („Händewaschen“).
Eine Sprachstörung beschreibt eine Störung der gedanklichen Erzeugung von Sprache.
Bei einer Zwangsstörung drängen sich den Patienten – gegen ihren inneren Widerstand – immer wieder bestimmte Vorstellungen, Denkinhalte und/oder Handlungsimpulse auf, die als dem eigenen Ich zugehörig erkannt, aber als unangenehm, unsinnig und Ich-fremd empfunden werden. Der Versuch, sie zu unterdrücken, löst Angst aus.