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Hyperurikämie und Gicht

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Synonym: Arthritis urica

Eine Hyperurikämie ist definiert durch erhöhte Harnsäurespiegel im Blut, wohingegen Gicht eine symptomatische Hyperurikämie mit Ausfällung von Uratkristallen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen beschreibt.

Mehrheitlich sind beide Krankheitsbilder Folgeerscheinungen chronischer, v.a. purinreicher Überernährung, insbesondere in Wohlstandsländern. Betroffen sind v.a. Männer zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Mitursächlich ist eine genetische Prädisposition für verminderte Harnsäureausscheidung.

Erkrankungen mit vermehrtem Zellumsatz und Purinabbau wie z.B. Leukämien oder Psoriasis können zu sekundären Hyperurikämien führen.

Klinisch unterscheidet man die asymptomatische Hyperurikämie, den akuten Gichtanfall (häufig am Großzehengrundgelenk mit massiven Schmerzen, die sog. Podagra) und die chronische Gicht.

Diagnostisch wegweisend sind die Anamnese, erhöhte Harnsäurespiegel im Serum, Entzündungswerte und der klinische Befund. Weiter führen können Gelenkpunktionen mit Histopathologie, Röntgen und Sonografie.

Zur Therapie zählen allgemeine Maßnahmen wie das Verzicht auf purinreiche Nahrung sowie von Alkohol. Im akuten Gichtanfall sind NSARs, bei chronischer Gicht ist Allopurinol Mittel der Wahl.

Langzeitfolgen können chronische Gichtarthopathien und eine Uratnephropathie sein. Bei guter Compliance bezüglich Diät, Lebensstil und Medikamenteneinnahme ist die Prognose jedoch günstig.

Eine seltene hereditäre Form der Hyperurikämie ist das Lesch-Nyhan-Syndrom, dem ein folgenreicher Defekt eines Purinstoffwechselenzyms zugrunde liegt (HGPRT-Mangel). Die Lebenserwartung dieser Patienten beträgt auch mit optimaler Betreuung selten mehr als 40 Jahre.

Image description
Akuter Gichtanfall am rechten Großzehengrundgelenk (Podagra)

(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2018)
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    Definition

    Definition:
    Hyperurikämie

    Hyperurikämie ist definiert durch einen Harnsäurespiegel > 7 mg/dl beim Mann und > 6 mg/dl bei der Frau.

    Definition:
    Gicht

    Gicht bezeichnet die symptomatische Hyperurikämie mit Uratausfällungen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen.

    Epidemiologie

    In Wohlstandsländern weisen rund 20% der Männer eine Hyperurikämie auf. Bei Frauen steigt die Harnsäurekonzentration erst nach der Menopause aufgrund der nachlassenden urikosurischen Wirkung (= Förderung der Harnsäureausscheidung) der Östrogene.

    Hohe Harnsäurespiegel erhöhen das Risiko eines Gichtanfalls. Die Prävalenz der Gicht liegt bei ca. 1–2% der Bevölkerung, wobei betroffen sind. Das der Gicht liegt .

    Metabolisches Syndrom

    Das metabolische Syndrom beschreibt das gleichzeitige Auftreten verschiedener Risikofaktoren, die das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 sehr stark erhöhen. Das Syndrom ist uneinheitlich definiert. Mehrheitlich umfasst es:

    • Adipositas/ Übergewicht

    • arterielle Hypertonie

    • Dyslipoproteinämie

    • Glucosetoleranzstörung.

    Die International Diabetes Federation (IDF) definiert das metabolische Syndrom wie folgt:

    • stammbetonte Adipositas (Taillenumfang in Europa: Männer ≥ 94 cm, Frauen ≥ 80 cm)

    • plus ≥ 2 der folgenden Kriterien:

      • Triglyzeride ≥ 150 mg/dl bzw. ≥ 1,7 mmol/l (oder spezifische Behandlung)

      • HDL < 40 mg/dl bzw. 1,03 mmol/l (Männer) und < 50 mg/dl bzw. 1,29 mmol/l (Frauen) (oder spezifische Behandlung)

      • Blutdruck systolisch ≥ 130 mmHg oder diastolisch ≥ 85 mmHg (oder spezifische Behandlung)

      • Nüchtern-Blutzucker ≥ 100 mg/dl (≥ 5,6 mmol/l) oder präexistierender Diabetes mellitus Typ 2.

    Lesch-Nyhan-Syndrom

    Das Lesch-Nyhan-Syndrom ist eine X-chromosomal-rezessiv vererbte Störung im Purinstoffwechsel, die mit Hyperurikämie, selbstverletzendem Verhalten und neurologischen Störungen einhergeht.

    Osteomyelitis

    Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.

    Reaktive Arthritis

    Die reaktive Arthritis ist eine autoimmune, entzündliche Gelenkerkrankung, die reaktiv (als Zweiterkrankung) nach pulmonalen, gastrointestinalen oder urogenitalen Infektionen mit bestimmten bakteriellen oder parasitären Erregern auftritt.

    Chondrokalzinose (Pseudogicht)

    Die Chondrokalzinose bzw. Pseudogicht ist eine akute, idiopathische Gelenkentzündung, die infolge einer Ablagerung von Kalziumpyrophosphatkristallen auftritt.

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      zuletzt bearbeitet: 20.02.2023
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