Pankreas-α-Amylase (P-Amylase)
Bei einer Schädigung des Pankreas, z.B. bei einer akuten Pankreatitis, gelangen Pankreasenzyme vermehrt in die Blutbahn. Leitenzyme des exokrinen Pankreas sind die P-Amylase und die Pankreaslipase.
V. a. akute Pankreatitis
akuter Schub einer chronischen Pankreatitis
Differenzialdiagnose unklarer Oberbauchbeschwerden.
Zur Bestimmung der P-Amylase muss deren Isoenzym, die Speicheldrüsen-Amylase, möglichst vollständig gehemmt werden. Aus diesem Grund sollte immer möglichst frisches Untersuchungsmaterial (Serum oder Heparinplasma) zur Bestimmung der P-Amylase genutzt werden. Patienten, die Hydroxyethylstärke als Blutplasmaersatz (Plasmaexpander) erhalten haben, können infolge der Bindung von P-Amylase an diese Substanz und eine dadurch bedingte Verlängerung der Halbwertszeit falsch hohe P-Amylase-Messwerte zeigen.
Im aktiven Zentrum der Amylasen befinden sich eine Thiogruppe und ein fest gebundenes Calciumion. Deshalb werden Amylasen durch Chelatbildner, Schwermetallionen und Jod inaktiviert. Die Messung der P-Amylase in EDTA-Plasma ist daher nicht möglich.