Gastrin
Gastrin wird überwiegend in den G-Zellen der Antrumschleimhaut gebildet. Es beeinflusst die Motilität von Magen und Darm (Diarrhö bei Zollinger-Ellison-Syndrom), bewirkt die Freisetzung von Salzsäure aus den Belegzellen und steigert die Produktion von Pepsinogen.
Die physiologische Stimulation der Gastrinsekretion erfolgt durch Magenfüllung, angedaute Proteine, einen schwach sauren pH und durch Vagusreiz. Bei stark saurem Magen-pH wird die Gastrinfreisetzung wieder gehemmt.
Verdacht auf Gastrinom
bzw. dadurch bedingtes Zollinger-Ellison-SyndromUlcus ventriculi
Achlorhydrie (Mangel an Magensäure)
Verdacht auf multiple endokrine Neoplasie (MEN Typ I).
Präanalytisch ist zu beachten, dass die Serumgewinnung aufgrund der zirkadianen Rhythmik morgens erfolgen muss und die Probe bis zur Messung tiefgefroren wird. Messverfahren sind CLIA und ECLIA.
Der Patient muss vor der Probengewinnung 12 Stunden nüchtern bleiben.
Das Gastrinom ist ein gastrinproduzierender neuroendokriner Tumor, der zu überschießenden Magensäuresekretion der Belegzellen führt, dem sog. Zollinger-Ellison-Syndrom.
Das Zollinger-Ellison-Syndrom (Gastrinom) gehört zu den funktionellen neuroendokrinen Tumoren (NET). Mit Sitz in Magen, Duodenum oder Pankreas produzieren die Zellen des Gastrinoms einen Überschuss an Gastrin, was eine ungebremste Überproduktion von Magensäure und damit die Entstehung von Ulzera in Magen und Duodenum zur Folge hat. Weil Gastrin auch die Magen-Darm-Motilität steigert, leiden die Patienten unter Diarrhöen.