Erythrozyten
Erythrozyten machen den zellulären Hauptbestandteil des Blutes aus (96%). Ihre durchschnittliche Lebenszeit beträgt 120 Tage. Erythrozyten enthalten große Mengen Hämoglobin
Details zu Funktion und Lebenszyklus der Erythrozyten findest du in der Histologie.
Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK)
Diagnostik und Therapiekontrolle bei Anämien
und PolyglobulieBestimmung als Rechengröße für den Erythrozytenindex MCHC
Diagnostik von Störungen des Wasserhaushalts (Dehydrationen bewirken eine Hämatokriterhöhung, eine Überwässerung eine Hämatokritsenkung).
Als Probenmaterial dient EDTA-Venenblut. Dieses ist gekühlt (4° C) eine Woche haltbar. Bei der Verwendung von Kapillarblut besteht die Gefahr falsch niedriger Werte.
Im Hämatologie-Analysator werden Erythrozytenkonzentration (RBC) und MCV gemessen und daraus der .
Hämoglobin ist ein eisenhaltiger Proteinkomplex, der den Erythrozyten ihre rote Farbe verleiht („roter Blutfarbstoff“) und den Sauerstoff im Blut bindet und transportiert.
Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:
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Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)
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Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)
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Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).
Die Polyglobulie bezeichnet eine pathologische Erhöhung des Hämatokrits.
Erythrozytenindizes sind Erythrozytenwerte, die durch Berechnung aus Erythrozytenzahl, Hämoglobin und Hämatokrit ermittelt werden und für die Differenzialdiagnose von Anämien wichtig sind.
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MCV: mittleres Zellvolumen (mean corpuscular/cell volume)
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MCH: mittleres Zellhämoglobin (mean corpuscular/cellular hemoglobin)
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MCHC: mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (mean corpuscular/cellular hemoglobin concentration)
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RDW: Größenverteilungsbreite der Erythrozyten (red blood cell distribution width).
Unter einer Polyzythämie versteht man eine Erhöhung der Zahl der Erythrozyten im peripheren Blut, die labordiagnostisch durch einen erhöhten Hämatokritwert auffällt. Man unterscheidet eine primäre und eine sekundäre sowie eine absolute und eine relative (= Pseudopolyglobulie durch Flüssigkeitsdefizit) Polyglobulie.
Bei der Kugelzellanämie handelt es sich um eine korpuskuläre, angeborene hämolytische Anämie, die durch einen genetisch bedingten strukturellen Membrandefekt der Erythrozyten bedingt ist. Dies führt zu einem verfrühten Abbau in der Milz. Die klinische Ausprägung ist sehr variabel, da verschiedene Membranprotein-Gene betroffen sein können, die unterschiedliche funktionelle Auswirkungen haben.
Unter Hämolyse versteht man eine Verkürzung der Erythrozytenüberlebenszeit durch vorzeitigen Abbau oder eine intravasale (= intravaskuläre) Zerstörung der Erythrozyten. Bleibt durch die kompensatorisch gesteigerte Erythropoese der Hb- bzw. Hkt-Wert im Normbereich, spricht man von kompensierter Hämolyse. Kann die Zahl der zugrunde gegangenen Erythrozyten dagegen nicht mehr ausgeglichen werden, sinkt der Hb- bzw. Hkt-Wert unter die Norm und es liegt eine hämolytische Anämie vor.
Der Hämatokrit ist der prozentuale Anteil aller zellulären Bestandteile des Blutes am Gesamtvolumen des Blutes.
Die Eisenmangelanämie ist eine durch eine mangelnde Verfügbarkeit von Eisen bedingte Erkrankung der roten Blutzellen mit hypochromem und mikrozytärem Blutbild.