Begriffseinordnung
Der im klinischen Alltag und auch in der Literatur häufig verwendete Begriff „Herzenzyme“ ist streng genommen nicht korrekt, weil es sich bei den hier gemeinten kardialen Biomarkern (→ bessere Bezeichnung!) nicht ausschließlich um „echte“ Enzyme (wie CK bzw. CK-MB, AST und LDH), sondern gerade bei den Troponinen um Strukturproteine ohne Enzymfunktion handelt.
Troponine
Troponine kommen physiologisch in allen Muskelgeweben vor. Von Troponin I (TnI) und Troponin T (TnT) gibt es herzspezifische Isoformen (cTnI und cTnT), die nahezu ausschließlich im Herzmuskel exprimiert werden. Sie werden deshalb auch als kardiale Troponine bezeichnet.
Grundlegende Informationen zu den Troponinen findest du in der Vorklinik (Physiologie).
Durch eine Schädigung der Kardiomyozyten (z.B. bei einem akuten Myokardinfarkt, AMI) werden die herzspezifischen Troponine gemeinsam mit Myoglobin und den Enzymen bzw. , und freigesetzt (). Der Anstieg der Troponine ist nach der Schädigung im Blutplasma nachweisbar. Anfangs wird hauptsächlich freies, aus dem Zytosol der Kardiomyozyten stammendes Troponin freigesetzt und erst in einem zweiten Gipfel strukturgebundenes Troponin (→ ).
Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI. Neben dem chronische Koronarsyndrom (CCS) ist es eine der beiden klinischen Erscheinungsformen der KHK (koronare Herzerkrankung).
Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, den Organismus seinen Bedürfnissen entsprechend mit Blut (bzw. Sauerstoff) zu versorgen. Je nach Ausprägung ist der Gewebestoffwechsel bei Belastung oder bereits schon in Ruhe nicht mehr sichergestellt.
Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.
Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:
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Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)
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Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)
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Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).
Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).