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      3. Prinzip und Methodik der Blutgruppenbestimmungsverfahren
      4. Blutgruppenserologie in der Transfusionsmedizin
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Blutgruppenserologie: Methoden

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 25 min
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Steckbrief

Die Blutgruppenserologie beschäftigt sich mit den Methoden zum Nachweis der Erythrozytenantigene und ihrer komplementären Antikörper. Sie werden zur Bestimmung der Blutgruppe und anderer immunserologischer Messgrößen eingesetzt.

Prinzipiell wird in der Blutgruppenserologie ein unbekannter Blutgruppen-Antikörper durch ein bekanntes Blutgruppen-Antigen (Testerythrozyten) bzw. ein unbekanntes Antigen durch einen bekannten Antikörper (Testserum) nachgewiesen. In beiden Fällen führt die Reaktion eines Blutgruppenmerkmals mit dem hierfür spezifischen Antikörper zur Bildung eines Antigen-Antikörper-Komplexes (Agglutination). Zum Nachweis der Agglutination (Hämagglutinationstest) kommen im Routinelabor verschiedene Systeme zum Einsatz.

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Direkter Antikörpernachweis (AB0-Merkmale)

Testerythrozyten bekannter Blutgruppen werden vorgelegt. Vom Serum des zu untersuchenden Patienten wird jeweils 1 Tropfen (EDTA-Plasma) zugegeben. Wenn im Serum des Patienten Antikörper (AK) vorhanden sind, agglutiniert dieses Serum die entsprechenden Testerythrozyten (z.B. enthält Serum der Blutgruppe A Antikörper gegen das Antigen B, es agglutiniert Testerythrozyten Typ B und AB).

(Quelle: Hallbach, Klinische Chemie und Hämatologie, Thieme, 2019)

Für die Transfusionsmedizin sind neben der Blutgruppenbestimmung zusätzlich der Antikörpersuchtest und die Verträglichkeitsprobe von besonderer Bedeutung, um unerwünschte Transfusionsreaktionen zu vermeiden.

Weitere Indikationen zur Durchführung blutgruppenserologischer Untersuchungen sind z.B. die Schwangeren- und Neugeborenenvorsorge, die Vorbereitung von Transplantationen oder die Abklärung von Anämien unklarer Genese.

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    Grundlagen

    Der Fokus der nachfolgenden Erläuterungen liegt auf den immunserologischen Methoden zur Bestimmung der Blutgruppenmerkmale und ihrer komplementären Antikörper. Einzelheiten zu den verschiedenen Blutgruppensystemen sowie zu ihrer Bedeutung bei der Transfusion von Blutprodukten (und darüber hinaus z.B. bei Schwangerschaften) findest du im Abschnitt „Transfusionsmedizin“.

    Gesetzliche Regelung

    Blutgruppenserologische Untersuchungen sind bis ins Detail verbindlich durch das Transfusionsgesetz (TFG) und nach §12 und §18 des TFG durch Richtlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts als zuständige nationale Bundesbehörde geregelt („Richtlinie Hämotherapie“).

    Darüber hinaus muss das Labor für die Laborabläufe entsprechend der genannten Richtlinien eine zusammenfassende und genaue Handlungsanweisung erstellen.

    Merke:

    Bei allen unklaren Befunden ist der Verantwortliche für die Blutgruppenserologie hinzuzuziehen.

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    Bedside-Test

    Nach Zugabe des Patientenbluts zum Testserum kann man die Agglutination durch Antigen-Antikörper-Reaktion beobachten und daraus die Blutgruppe ablesen. Oben: Mögliche Ergebnisse, unten: Beispiel-Testkärtchen (Ergebnis: Blutgruppe A).

    (Quelle: Behrends, Bischofberger, Deutzmann et al., Duale Reihe Physiologie, Thieme, 2016)
    Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA)

    Die autoimmunhämolytische Anämie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Autoantikörper gegen Antigene der körpereigenen Erythrozyten gebildet werden. Je nach Eigenschaften der Antikörper unterscheidet man drei AIHA-Formen. In der Folge kommt es zur Hämolyse und Anämie.

    Morbus haemolyticus neonatorum

    Der Morbus haemolyticus neonatorum bezeichnet eine durch Hämolyse bedingte, unterschiedlich ausgeprägte Anämie und Hyperbilirubinämie beim Neugeborenen infolge einer Blutgruppeninkompatibilität von Mutter und Kind.

    Hämolytische Transfusionsreaktion

    Die hämolytische Transfusionsreaktion ist – neben der nichthämolytischen – eine der beiden Unterformen der immunologischen Transfusionsreaktionen, bei der es durch Antikörper im Empfängerserum zur Zerstörung von transfundierten Erythrozyten kommt.

    Transfusion

    Unter einer Transfusion versteht man die intravenöse Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen. In der Regel handelt es sich um eine Fremdblutspende, bei der Spender und Empfänger zwei genetisch verschiedene Individuen sind. Bei der Eigenblutspende (autologe Transfusion) sind Spender und Empfänger identisch.

    Transplantation

    Unter einer Transplantation versteht man die Übertragung von Organen, Geweben oder Zellen in einen lebenden Organismus. Abhängig von der Konstellation zwischen Spender und Empfänger werden unterschiedliche Transplantationsarten unterschieden:

    • Allogene Transplantation: Übertragung von Organen, Geweben oder Zellen auf einen genetisch fremden Organismus, der allerdings derselben Spezies angehört.

    • Isogene Transplantation: Übertragung von Organen, Geweben oder Zellen zwischen genetisch identischen Individuen (eineiige Zwillinge).

    • Autogene (autologe) Transplantation: Bei der autogenen Transplantation sind Spender und Empfänger identisch. Organe, Gewebe oder Zellen werden entnommen und an eine andere Stelle (heterotop) im eigenen Körper verpflanzt.

    • Xenogene Transplantation: Übertragung von Organen, Geweben oder Zellen auf einen genetisch fremden Organismus, der einer anderen Spezies angehört.

    Immunologische Transfusionsreaktionen

    Immunologische Transfusionsreaktionen entstehen durch die Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber transfundierten, körperfremden Substanzen. Sie werden entweder durch eine Inkompatibilität (Blutunverträglichkeit) oder durch eine Alloimmunisierung ausgelöst.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Allogene Stammzelltransplantation

    Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden gesunde Stammzellen eines genetisch unterschiedlichen Spenders auf den Empfänger übertragen.

    Booster-Effekt

    Als Booster-Effekt (syn. Sekundärantwort, Erinnerungsreaktion) wird eine beschleunigte und verstärkte Immunantwort auf einen erneuten Kontakt mit bereits bekannten Antigenen bezeichnet.

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      zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. rer. nat. Jürgen Hallbach, 22.03.2022
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