Definition
Somatoforme autonome Funktionsstörung
Die somatoforme autonome Funktionsstörung ist eine Untergruppe der somatoformen Störungen: Die Betroffenen erleben die Beschwerden, als beruhten sie auf der Krankheit eines spezifischen körperlichen Systems oder Organs, das weitgehend vegetativ innerviert wird; die Symptome sind aber nicht auf eine organische Ursache zurückzuführen.
Epidemiologie
Die somatoforme autonome Funktionsstörung ist mit einer Lebenszeitprävalenz bis 25 % die häufigste somatoforme Störung.
Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.
Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.
Atemnot ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).
Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.
Das Hyperventilationssyndrom ist definiert als unphysiologisch vertiefte oder beschleunigte Atmung, die dem Patienten selbst nicht bewusst ist und einen paCO2-Abfall (Hypokapnie) mit funktioneller Hypokalzämie verursacht.
Das Reizmagensyndrom beschreibt funktionelle Beschwerden des Magens ohne erkennbare (organische) Ursache – Als Auslöser gelten psychosoziale Belastungen, Stress, Angststörungen oder depressive Episoden, die zu einer psychovegetativen Übererregbarkeit und damit zu Störungen der Magenmotilität und einer viszeralen Hypersensitivität führen.
Unter dem Begriff Dyspepsie werden unspezifische Beschwerden>zusammengefasst, die häufig in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten. Typisch sind ein unangenehmes Völlegefühl, epigastrische oder abdominelle Schmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übelkeit und Aufstoßen.
Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um chronische (→ länger als 3 Monate anhaltend oder rezidivierend) funktionelle Beschwerden, die mit Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten einhergehen und von Arzt und Patient sicher auf den Darm bezogen werden. Die Beschwerden sind dabei so stark, dass die Lebensqualität relevant beeinträchtigt wird. Eine für andere Krankheitsbilder charakteristische Veränderung muss ausgeschlossen sein.
Die Prostatodynie ist eine vergleichsweise seltene somatoforme autonome Funktionsstörung, welche v.a. bei Männern im 3. und 4. Lebensjahrzehnt als Reaktion auf Stress und Überbelastung auftritt und verschiedenen urogenitalen Beschwerden wie Miktionsbeschwerden, Druckgefühl oder Brennen im Dammbereich, ziehenden Schmerzen bis in die Symphyse und häufig sexuellen Funktionsstörungen führt.
Eine Reizblase ist ein funktionelles Syndrom mit Pollakisurie und Drangsymptomatik.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische (auch: persistente) Depression vor.
Die Panikstörung ist ein Störungsbild mit wiederkehrenden, schweren Panikattacken, die nicht vorhersehbar sind und sich auf kein konkretes Objekt und keine konkrete Situation beziehen (objektlose Angst).
Die Somatisierungsstörung ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen an multiplen, häufig wechselnden, körperlichen Symptome ohne erklärenden Organbefund über einen Zeitraum von ≥ 2 Jahren leiden. Dies erzeugt einen ausgeprägten Leidensdruck, Schonverhalten und eine psychosoziale Beeinträchtigung.
Eine hypochondrische Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen befürchten, an einer schweren körperlichen Krankheit zu leiden. Die Betroffenen haben anhaltende körperliche Beschwerden oder beschäftigen sich ständig mit ihrer körperlichen Erscheinung. Eine körperliche Ursache der Beschwerden oder ein realistischer Grund für die Befürchtungen lassen sich aber nicht finden.
Die anhaltende somatoforme Schmerzstörung gehört zu den somatoformen Störungen. Kennzeichnend sind jahrelang anhaltende, schwere und quälende Schmerzen, für die keine ausreichende organische Ursache gefunden werden kann. Die Schmerzen stehen im Zusammenhang mit emotionalen und/oder psychosozialen Konflikten und beeinträchtigen die Patienten deutlich.
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), der durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität gekennzeichnet ist.