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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiopathogenese
        5. Symptomatik
        6. Diagnostik
        7. Differenzialdiagnosen
        8. Therapie
        9. Prognose
        10. IMPP-Fakten im Überblick
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Somatoforme autonome Funktionsstörung

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 10 min
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Steckbrief

Synonyme: psychovegetatives Syndrom, psychosomatischer Beschwerdekomplex

Die somatoforme autonome Funktionsstörung ist durch Beschwerden an einem oder mehreren Organen, die vegetativ innerviert werden, gekennzeichnet.

Mit einer Lebenszeitprävalenz von bis zu 25 % ist die somatoforme autonome Funktionsstörung die häufigste Erkrankung der somatoformen Störungen.

Das klinische Hauptmerkmal sind körperliche Symptome in einem spezifischen Organ bzw. Organsystem, das nicht unter willentlicher Kontrolle steht, wobei sich kein entsprechendes körperliches Korrelat finden lässt. Zu den somatoformen autonomen Funktionsstörungen gehören die funktionelle Hyperventilation, die Herzangststörung, das Reizdarmsyndrom, das Reizmagensyndrom, die Prostatadynie und die Reizblase.

Differenzialdiagnostisch abzugrenzen ist die somatoforme autonome Funktionsstörung v.a. von körperlichen Erkrankungen und von den anderen somatoformen Störungen.

Mittel der Wahl zur Behandlung der somatoformen autonomen Funktionsstörung ist die Verhaltenstherapie, wobei hier die Psychoedukation eine zentrale Rolle einnimmt.

Da die Psychogenese der Beschwerden in der Regel erst sehr spät erkannt wird, begeben sich die Betroffenen erst spät und in einem chronifizierten Zustand in eine fachgerechte psychotherapeutische Behandlung.

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    Definition

    Definition:
    Somatoforme autonome Funktionsstörung

    Die somatoforme autonome Funktionsstörung ist eine Untergruppe der somatoformen Störungen: Die Betroffenen erleben die Beschwerden, als beruhten sie auf der Krankheit eines spezifischen körperlichen Systems oder Organs, das weitgehend vegetativ innerviert wird; die Symptome sind aber nicht auf eine organische Ursache zurückzuführen.

    Epidemiologie

    Die somatoforme autonome Funktionsstörung ist mit einer Lebenszeitprävalenz bis 25 % die häufigste somatoforme Störung.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Herz-Kreislauf-Stillstand

    Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.

    Atemnot (Dyspnoe)

    Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Palpitation

    Wenn eine Herzaktionen vom Patienten bewusst wahrgenommen und als unangenehm, zu schnell, zu kräftig, angestrengt oder unregelmäßig bewertet wird, so bezeichnet man diese Herzaktion als Palpitation.

    Hyperventilationssyndrom

    Das Hyperventilationssyndrom ist definiert als unphysiologisch vertiefte oder beschleunigte Atmung, die dem Patienten selbst nicht bewusst ist und einen paCO2-Abfall (Hypokapnie) mit funktioneller Hypokalzämie verursacht.

    Reizmagensyndrom

    Das Reizmagensyndrom beschreibt funktionelle Beschwerden des Magens ohne erkennbare (organische) Ursache – Als Auslöser gelten psychosoziale Belastungen, Stress, Angststörungen oder depressive Episoden, die zu einer psychovegetativen Übererregbarkeit und damit zu Störungen der Magenmotilität und einer viszeralen Hypersensitivität führen.

    Dyspepsie

    Unter dem Begriff Dyspepsie werden unspezifische Beschwerden zusammengefasst, die häufig in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten. Typisch sind ein unangenehmes Völlegefühl, epigastrische oder abdominelle Schmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übelkeit und Aufstoßen.

    Reizdarmsyndrom

    Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um chronische (→ länger als 3 Monate anhaltend oder rezidivierend) funktionelle Beschwerden, die mit Bauchschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten einhergehen und von Arzt und Patient sicher auf den Darm bezogen werden. Die Beschwerden sind dabei so stark, dass die Lebensqualität relevant beeinträchtigt wird. Eine für andere Krankheitsbilder charakteristische Veränderung muss ausgeschlossen sein.

    Prostatodynie

    Die Prostatodynie ist eine vergleichsweise seltene somatoforme autonome Funktionsstörung, welche v.a. bei Männern im 3. und 4. Lebensjahrzehnt als Reaktion auf Stress und Überbelastung auftritt und verschiedenen urogenitalen Beschwerden wie Miktionsbeschwerden, Druckgefühl oder Brennen im Dammbereich, ziehenden Schmerzen bis in die Symphyse und häufig sexuellen Funktionsstörungen führt.

    Reizblase

    Eine Reizblase ist ein funktionelles Syndrom mit Pollakisurie und Drangsymptomatik.

    Artifizielle Störung

    Eine artifizielle Störung äußert sich darin, dass die Betroffenen (heimlich) durch Manipulation oder Inszenierung körperliche oder psychische Symptome vortäuschen, um eine ärztliche Behandlung zu erreichen.

    Depression

    Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Treten wiederholt depressive Episoden mit symptomfreiem Intervall dazwischen auf, wird von einer rezidivierenden depressiven Störung gesprochen. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.

    Panikstörung

    Die Panikstörung ist ein Störungsbild mit wiederkehrenden, schweren Panikattacken, die nicht vorhersehbar sind und sich auf kein konkretes Objekt und keine konkrete Situation beziehen (objektlose Angst).

    Somatisierungsstörung

    Die Somatisierungsstörung ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen an multiplen, häufig wechselnden, körperlichen Symptome ohne erklärenden Organbefund über einen Zeitraum von ≥ 2 Jahren leiden. Dies erzeugt einen ausgeprägten Leidensdruck, Schonverhalten und eine psychosoziale Beeinträchtigung.

    Hypochondrische Störung

    Eine hypochondrische Störung ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen befürchten, an einer schweren körperlichen Krankheit zu leiden. Die Betroffenen haben anhaltende körperliche Beschwerden oder beschäftigen sich ständig mit ihrer körperlichen Erscheinung. Eine körperliche Ursache der Beschwerden oder ein realistischer Grund für die Befürchtungen lassen sich aber nicht finden.

    Anhaltende somatoforme Schmerzstörung

    Die anhaltende somatoforme Schmerzstörung gehört zu den somatoformen Störungen und ist durch jahrelang anhaltende, schwere und quälende Schmerzen, für die keine ausreichende organische Ursache gefunden werden kann, gekennzeichnet. Die Schmerzen stehen im Zusammenhang mit emotionalen und/oder psychosozialen Konflikten und beeinträchtigen die Patienten deutlich.

    Schizophrenie

    Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine heterogene Erkrankungsgruppe (schizophrener Formenkreis), gekennzeichnet durch grundlegende Störungen von Denken, Wahrnehmung und Affektivität.

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      zuletzt bearbeitet: 10.10.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Christine Brackmann, 09.10.2022
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