Definition
Erkrankungen des Mediastinums
Erkrankungen des Mediastinums gehen von den verschiedenen Organen aus, die im Raum zwischen den beiden Thoraxhöhlen liegen. Sie können entzündlichen oder tumorösen (benigne wie maligne) Ursprungs oder Folgen von Verletzungen mediastinaler Strukturen sein.
Einteilung
Die Erkrankungen des Mediastinums können unterteilt werden in:
akute Entzündungen
chronische Entzündungen, welche sich meist auf dem Boden granulomatöser Systemerkrankungen entwickeln
benigne tumoröse Veränderungen
maligne tumoröse Veränderungen
Verletzungen mediastinaler Strukturen
Tracheal-, Bronchial- oder Lungenruptur
Eine Histoplasmose ist eine Infektion mit dem Pilz Histoplasma capsulatum, welche je nach Immunstatus als Infektion ohne klinische Manifestationen oder als akute oder chronische Erkrankung verlaufen kann.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Die Mediastinalfibrose ist eine fibrosierende Erkrankung des Mediastinums unter Einbeziehung der großen Leitstrukturen. Es besteht eine pathologische Vermehrung von Bindegewebszellen und Kollagenfasern.
Das Thoraxtrauma ist eine Verletzung des Brustkorbs; darin befindliche Organe sind häufig mitbetroffen. Man unterscheidet stumpfe (geschlossene) von spitzen (offenen, perforierenden, penetrierenden) Traumen.
Unter Dysphagie versteht man eine Störung des Schluckakts, des Transports durch den Ösophagus oder des Übertritts von Speisebrei in den Magen.
Atemnot ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.
Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.
Bei einer Einflussstauung ist der venöse Blutfluss ins rechte Herz behindert. Das Blut staut in Kopf, Hals und obere Extremität (→ obere Einflussstauung) bzw. in die untere Körperhälfte (→ untere Einflussstauung) zurück.
Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung mit belastungsabhängiger Skelettmuskelschwäche durch eine Autoantikörper-bedingte Blockierung und Zerstörung postsynaptischer nikotinerger Acetylcholinrezeptoren der neuromuskulären Endplatte.
Das Horner-Syndrom entsteht bei einem Funktionsausfall des kranialen Sympathikus und kann ein- oder beidseitig auftreten. Die klassische Trias besteht aus einer Ptosis (durch Ausfall des M. tarsalis superior), einer Miosis (durch Ausfall des M. dilatator pupillae) und einem Enophthalmus (durch Ausfall des M. orbitalis).
Ein Hautemphysem ist eine pathologische Luftansammlung in der Unterhaut.
Die Endosonografie ist eine kombinierte endoskopisch-sonografische Untersuchung von Strukturen des Gastrointestinaltrakts mit einem Endoskop, das zusätzlich zur Videokamera über eine Ultraschallsonde verfügt.
Die Bronchoskopie ist ein endoskopisches Verfahren zur Begutachtung der Bronchien. Sie kann diagnostisch (Inspektion, bronchoalveoläre Lavage, transbronchiale Biopsie) und therapeutisch (Sekretabsaugung, Entfernung von Fremdkörpern) eingesetzt werden.
Die Mediastinoskopie ist eine invasive Methode zur endoskopischen Untersuchung des Mediastinums.
Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.
Tumormarker sind Substanzen, die von den Tumorzellen selbst (= tumorassoziierte Antigene) oder vom gesunden Gewebe als Reaktion auf das maligne Wachstum (= tumorbedingte Reaktionsprodukte) gebildet werden, aber im normal ausdifferenzierten Ursprungsgewebe nicht oder in nur geringem Ausmaß vorkommen. Da sie diagnostisch meist zu unspezifisch sind, dient ihre Messung vorwiegend der Verlaufskontrolle während bzw. nach einer Tumortherapie.