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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Einteilung
        4. Entzündliche Erkrankungen des Mediastinums
        5. Tumoren im Mediastinum
        6. Verletzungen mediastinaler Strukturen
        7. Symptomatik
        8. Diagnostik
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Erkrankungen des Mediastinums: Überblick

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 14 min
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Steckbrief

Das Mediastinum ist der Raum zwischen den beiden Thoraxhöhlen. Es wird in ein oberes und unteres Mediastinum aufgeteilt, das Untere wiederum in ein vorderes, mittleres und hinteres Mediastinum. Den einzelnen Kompartimenten lassen sich verschiedene Strukturen zuordnen, von denen unterschiedliche Erkrankungen ausgehen können.

Sie können in entzündliche und tumoröse Erkrankungen sowie Verletzungen mediastinaler Strukturen eingeteilt werden. Bei den entzündlichen Erkrankungen des Mediastinums kommen akute und chronische Entzündungen sowie Systemerkrankungen als Ursache in Frage. Bei den tumorösen Erkrankungen gibt es sowohl benigne wie maligne Veränderungen. Traumatische Verletzungen mediastinaler Strukturen sind entweder Folge spitzer oder stumpfer Gewalt, oder Folge iatrogener Eingriffe.

Die auftretenden Symptome sind abhängig von der Grunderkrankung und den betroffenen mediastinalen Strukturen. Dringt Luft ins Mediastinum ein, so entsteht ein Mediastinalemphysem, welches sich in ein Hautemphysem ausbreiten kann. Bei kontinuierlicher Zunahme der Luft im Mediastinum, kann sich eine Mediastinalverlagerung ausbilden. Das Mediastinalflattern entsteht, wenn die pathologische Luftansammlung im Mediastinum atemsynchron zu- und abnehmen kann.

Auch die Therapie ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung. Bestehen oder drohen Infekte, so sind diese umgehend antibiotisch zu behandeln. Viele der mediastinalen Erkrankungen machen auch eine endoskopische oder chirurgische Intervention erforderlich. Begleitet werden diese Maßnahmen meist von einer Drainageneinlage.
Die chronischen mediastinalen Erkrankungen werden zumeist durch die Behandlung der auslösenden Grunderkrankung angegangen.
In allen Fällen findet begleitend eine symptomatische Therapie statt.

Image description
Mediastinalemphysem

Axiales CT des Thorax im Lungenfenster mit Pneumothorax rechts, massivem mediastinalem Emphysem (von vielen feinen Septen durchzogene Luft im und um das Mediastinum herum, Pfeile) und Weichteilemphysem. Rechts wurde bereits eine Thoraxdrainage eingelegt.

(Quelle: Efinger, Kildal, Bildgebende Diagnostik beim Polytrauma, Thieme, 2019)
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    Definition

    Definition:
    Erkrankungen des Mediastinums

    Erkrankungen des Mediastinums gehen von den verschiedenen Organen aus, die im Raum zwischen den beiden Thoraxhöhlen liegen. Sie können entzündlichen oder tumorösen (benigne wie maligne) Ursprungs oder Folgen von Verletzungen mediastinaler Strukturen sein.

    Einteilung

    Die Erkrankungen des Mediastinums können unterteilt werden in:

    • entzündliche Erkrankungen

      • akute Entzündungen

      • chronische Entzündungen, welche sich meist auf dem Boden granulomatöser Systemerkrankungen entwickeln

    • tumoröse Erkrankungen

      • benigne tumoröse Veränderungen

      • maligne tumoröse Veränderungen

    • Verletzungen mediastinaler Strukturen

      • Tracheal-, Bronchial- oder Lungenruptur

    Boerhaave-Syndrom

    Beim Boerhaave-Syndrom kommt es zu einer Ruptur aller Ösophaguswandschichten durch schwallartiges Erbrechen, meist knapp oberhalb der Kardia.

    Histoplasmose

    Eine Histoplasmose ist eine Infektion mit dem Pilz Histoplasma capsulatum, welche je nach Immunstatus als Infektion ohne klinische Manifestationen oder als akute oder chronische Erkrankung verlaufen kann.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Sarkoidose

    Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.

    Mediastinalfibrose

    Die Mediastinalfibrose ist eine fibrosierende Erkrankung des Mediastinums unter Einbeziehung der großen Leitstrukturen. Es besteht eine pathologische Vermehrung von Bindegewebszellen und Kollagenfasern.

    Thymom

    Ein Thymom ist ein maligner epithelialer Tumor der Thymusdrüse.

    Lymphom

    Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.

    Bronchialkarzinom

    Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.

    Perikardzysten

    Bei Perikardzysten (mesotheliale Zysten) handelt es sich um abgekapselte, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume des Perikards – in der Regel ohne Verbindung zum Perikardraum.

    Bronchogene Zysten

    Bronchogene Zysten sind vom Bronchussystem ausgehende, mediastinale oder intrapulmonale flüssigkeitsgefüllte Hohlräume mit einer mit Flimmerepithel ausgekleideten Wand.

    Thoraxtrauma

    Das Thoraxtrauma ist eine Verletzung des Brustkorbs, darin befindliche Organe sind häufig mitbetroffen. Man unterscheidet stumpfe (geschlossene) von spitzen (offenen, perforierenden, penetrierenden) Traumen.

    Dysphagie

    Unter Dysphagie versteht man eine Störung des Schluckakts, des Transports durch den Ösophagus oder des Übertritts von Speisebrei in den Magen.

    Atemnot (Dyspnoe)

    Atemnot (Dyspnoe) ist ein subjektives Gefühl, das mit einer erschwerten Atemtätigkeit verbunden ist und vom Patienten als unangenehm oder bedrohlich wahrgenommen wird.

    Stridor

    Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.

    Einflussstauung

    Bei einer Einflussstauung ist der venöse Blutfluss ins rechte Herz behindert. Das Blut staut in Kopf, Hals und obere Extremität (→ obere Einflussstauung) bzw. in die untere Körperhälfte (→ untere Einflussstauung) zurück.

    Myasthenia gravis

    Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung mit belastungsabhängiger Skelettmuskelschwäche durch eine Autoantikörper-bedingte Blockierung und Zerstörung postsynaptischer nikotinerger Acetylcholinrezeptoren der neuromuskulären Endplatte.

    Interkostalneuralgie

    Die Interkostalneuralgie äußert sich in gürtelförmigen Schmerzen im Zwischenrippenbereich (Interkostalraum). Verstärkt werden die Schmerzen durch Bewegung, Husten oder Druck von außen. Ursache ist die Reizung des entsprechenden Interkostalnerven, wobei diese wiederum verschiedene Ursachen haben kann.

    Rekurrensparesen

    Lähmungen des N. laryngeus recurrens führen zum Ausfall der inneren Kehlkopfmuskulatur. Sie können ein- und beidseitig auftreten und im letzteren Fall für den Patienten lebensbedrohlich sein.

    Horner-Syndrom

    Das Horner-Syndrom entsteht bei einem Funktionsausfall des kranialen Sympathikus und kann ein- oder beidseitig auftreten. Die klassische Trias besteht aus einer Ptosis (durch Ausfall des M. tarsalis superior), einer Miosis (durch Ausfall des M. dilatator pupillae) und einem Enophthalmus (durch Ausfall des M. orbitalis).

    Mediastinalemphysem

    Beim Mediastinalemphysem handelt es sich um eine Gas- oder Luftansammlung im mediastinalen Interstitium.

    Hautemphysem

    Ein Hautemphysem ist eine pathologische Luftansammlung in der Unterhaut.

    Hypoxämie

    Bei der Hypoxämie besteht ein Sauerstoffmangel im arteriellen Blut. Dieser kann bedingt sein durch:

    • einen reduzierten Sauerstoffgehalt in der eingeatmeten Luft

    • Verlegung der Bronchien (z.B. durch Tumoren, Fremdkörper oder Schleim)

    • verminderte Ventilation in den Alveolen

    • gestörte Gasdiffusion aus den Alveolen in die Blutbahn

    • gestörte Sauerstoffbindung in den Erythrozyten durch blockiertes Hämoglobin (z.B. CO-Vergiftung)

    • ein Missverhältnis von Lungenventilation und -perfusion

    • einen arterio-venösen Shunt in der Lungenstrombahn.

    Die Hypoxämie zeigt sich durch eine bläuliche Verfärbung (Zyanose) verschiedener Gewebe.

    Hämorrhagischer Schock

    Ein hämorrhagischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des Blutvolumens.

    Kardiogener Schock

    Der kardiogene Schock ist ein Schock, der primär durch eine akute systolische und/oder diastolische Funktionsstörung des Herzens hervorgerufen wird und sich durch eine kritische Verminderung der myokardialen Pumpleistung mit konsekutiver Sauerstoffminderversorgung der Organe auszeichnet.

    Endosonografie

    Die Endosonografie ist eine kombinierte endoskopisch-sonografische Untersuchung von Strukturen des Gastrointestinaltraktes mit einem Endoskop, das zusätzlich zur Videokamera über eine Ultraschallsonde verfügt.

    Ösophagoskopie

    Die Ösophagoskopie ist das wichtigste Untersuchungsverfahren am Ösophagus. Die endoskopische Begutachtung des Ösophagus findet in der Regel im Rahmen einer Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) statt.

    Bronchoskopie

    Die Bronchoskopie ist ein endoskopisches Verfahren zur Begutachtung der Bronchien. Sie kann diagnostisch (Inspektion, bronchoalveoläre Lavage, transbronchiale Biopsie) und therapeutisch (Sekretabsaugung, Entfernung von Fremdkörpern) eingesetzt werden.

    Mediastinoskopie

    Die Mediastinoskopie ist eine invasive Methode zur endoskopischen Untersuchung des Mediastinums.

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Tumormarker

    Bei Tumormarkern handelt es sich um Substanzen, die von den Tumorzellen oder gesundem Gewebe reaktiv gebildet werden und im normal ausdifferenzierten Ursprungsgewebe nicht oder in nur geringem Ausmaß vorkommen.

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      zuletzt bearbeitet: 14.08.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Katharina Buschulte, 25.09.2022
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