Definitionen
Lungenmetastasen
Lungenmetastasen sind Tumorabsiedelungen anderer Tumoren, die sich hämatogen (am häufigsten), lymphogen oder per continuitatem in die Lunge ausgebreitet haben. Primäre Lungenmetastasen sind Metastasen von Lungentumoren. Bei Absiedelungen von Tumoren außerhalb der Lunge spricht man von sekundären Metastasen.
Lymphangiosis carcinomatosa
Bei der Lymphangiosis carcinomatosa handelt es sich um die disseminierte Aussaat von Tumorzellen über pulmonale Lymphbahnen in große Lungenabschnitte.
Der Pleuraerguss ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt – je nach Art des Ergusses serös (Serothorax mit Transsudat oder Exsudat), hämorrhagisch (Hämatothorax), chylös (Chylothorax) oder eitrig (Pleuraempyem).
Ein pulmonaler Rundherd liegt vor, wenn ein einzelner, gut umschriebener pulmonaler Herd radiologisch diagnostiziert wurde. Er soll dabei eine Größe von 30 mm nicht überschreiten und komplett von Lungenparenchym umgeben sein.
Das Nierenzellkarzinom ist ein von den Tubuluszellen der Niere ausgehendes Adenokarzinom.
Das Chorionkarzinom ist ein invasiv wachsender, hochmaligner Tumor des Trophoblasten.
Der Begriff Schilddrüsenkarzinom ist eine Sammelbezeichnung für alle bösartigen Neubildungen der Schilddrüse.
Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor, der von den Melanozyten ausgeht und überwiegend in der Haut entsteht. Charakteristisch ist eine frühzeitige Metastasierung und hohe Mortalität.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Das Prostatakarzinom ist ein maligner Tumor der Prostata, in > 95% der Fälle epithelialen Ursprungs.
Folgende Begriffe werden im klinischen Alltag verwendet, um verschiedene Formen des Prostatakarzinoms zu unterscheiden:
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manifestes Prostatakarzinom: signifikantes, behandlungsbedürftiges und ggf. symptomatisches Prostatakarzinom
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inzidentelles Prostatakarzinom: zufällig im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion der Prostata entdecktes Prostatakarzinom
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latentes Prostatakarzinom: nicht-signifikantes, nicht-behandlungsbedürftiges Prostatakarzinom (des alten Mannes), i.d.R. autoptische Diagnosestellung
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okkultes Prostatakarzinom: symptomatische Tumormetastasen bei unauffälligem Tastbefund der Prostata.
Das Pankreaskarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor, der aus den exokrinen Anteilen der Bauchspeicheldrüse hervorgeht.
Das Endometriumkarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor des Endometriums.
Das Ösophaguskarzinom ist ein maligner Tumor mit ungünstiger Prognose, der von der Ösophagusschleimhaut ausgeht und meist erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird.
Kolorektale Karzinome sind maligne, epitheliale Tumoren des Kolons oder des Rektums, die von der Schleimhaut des Dickdarms ausgehen.
Als Keimzelltumoren werden unterschiedliche von den Keimzellen ausgehende („germinale“) Tumoren bezeichnet.
Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.
Das Magenkarzinom ist eine maligne epitheliale Neoplasie des Magens.
Hodentumoren sind überwiegend maligne Keimzelltumoren des Hodens, die aus entarteten Stammzellen entstehen.
Das Zervixkarzinom ist ein maligner Tumor, der vom Epithel der Cervix uteri ausgeht.
Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.
Bei einem CUP-Syndrom (Cancer of Unknown Primary) ist die Primärlokalisation des metastasierten Tumors unbekannt.
Beim Larynxkarzinom handelt es sich um eine maligne epitheliale Neubildung des Kehlkopfes.
Als Tumoren des Mediastinums bezeichnet man benigne oder maligne Neubildungen, die von den mediastinalen Strukturen ausgehen.
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist.
Die Hämoptyse bezeichnet das Ausspucken bzw. Aushusten von kleineren Blutmengen bzw. von blutig tingiertem Sputum.
Die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) ist eine erworbene Gerinnungsstörung, die durch eine intravasale, disseminierte Mikrothrombosierung und eine Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) charakterisiert ist.
Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.
Bei einer Einflussstauung ist der venöse Blutfluss ins rechte Herz behindert. Das Blut staut in Kopf, Hals und obere Extremität (→ obere Einflussstauung) bzw. in die untere Körperhälfte (→ untere Einflussstauung) zurück.
Die Bronchoskopie ist ein endoskopisches Verfahren zur Begutachtung der Bronchien. Sie kann diagnostisch (Inspektion, bronchoalveoläre Lavage, transbronchiale Biopsie) und therapeutisch (Sekretabsaugung, Entfernung von Fremdkörpern) eingesetzt werden.
Ein Lungenabszess ist eine bakterielle Infektion mit eitrigen Einschmelzungen im Lungenparenchym (gekammert oder solitär).
Eine Atelektase definiert einen Bereich der Lunge, der aufgrund eines Kollapses von Alveolen und kleinen Atemwegen nicht ventiliert wird.
Das Plasmozytom ist eine Sonderform des multiplen Myeloms mit nur einer singulären Osteolyse und ohne Endorganschädigung (CRAB-Kriterien werden nicht erfüllt). Zur Diagnose müssen klonale Plasmazellen bioptisch nachgewiesen werden.
Die Granulomatose mit Polyangiitis ist eine granulomatöse, nekrotisierende Entzündung kleiner und mittelgroßer Gefäße unter Beteiligung des oberen Respirationstrakts und der Nieren mit chronisch-progredientem Verlauf. Sie ist durch den Nachweis zytoplasmatischer antineutrophiler Antikörper (cANCA) gekennzeichnet.
Die Echinokokkose ist eine Infektion durch die humanpathogenen Echinococcus-Arten E. multilocularis (Fuchsbandwurm) und E. granulosus (Hundebandwurm). Bei Befall durch den Fuchsbandwurm entstehen Zysten, die infiltrativ wachsen und Gewebe zerstören. Bei Befall durch den Hundebandwurm bilden sich gut abgegrenzte Zysten, die das umliegende Gewebe verdrängen.
Rheumaknoten sind herdförmige, granulomatöse Entzündungsreaktionen des Bindegewebes, die bei Patienten mit rheumatoider Arthritis auftreten können.
Unter dem Begriff der Amyloidose wird eine Vielzahl von Erkrankungen zusammengefasst, die auf Proteinfehlfaltungen und extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Proteinfibrillen in verschiedenen Organen (v.a. Niere, Herz, Leber und peripheres Nervensystem) zurückgehen. Sie können entweder lokal oder systemisch auftreten.
Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Die Erkrankung kann idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen entstehen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.
Die atypische Resektion bezeichnet bei allen in Segmente unterteilten Organen (z.B. Leber, Lunge) eine Resektion, die sich nicht an den Segmentgrenzen orientiert. In der Regel werden kleine und lokalisierte Befunde mittels sparsamer Resektion (z.B. Keilexzisionen oder Enukleationen) entfernt.
Die Segmentresektion bezeichnet die Entfernung eines Organsegments. Die Resektion orientiert sich dabei an den Segmentgrenzen und den dazugehörigen Strukturen (z.B. Blutgefäßen). Je nach Ausmaß des Befundes sind Mono-, Bi- oder Mehrsegmentresektionen möglich.
Die Lobektomie stellt die Entfernung eines mehrere Segmente umfassenden Organlappens (z.B. Lungen- oder Leberlappen) dar. Bei der Bilobektomie werden entsprechend zwei Lappen reseziert.
Die Pneumonektomie bezeichnet die Entfernung eines Lungenflügels.