Definition
Bronchialkarzinom
Das Bronchialkarzinom ist ein häufiger maligner Tumor, der meist vom Bronchialepithel, seltener vom Alveolarepithel, ausgeht.
Epidemiologie
Im Jahr 2018 erkrankten in Deutschland 35 290 Männer und 21 930 Frauen neu an Lungenkrebs. Die standardisierte Erkrankungsrate beträgt für Männer 55,3/100 000 Personen, für Frauen 31,5/100 000 Personen. Seit den 1990er Jahren stieg die Inzidenz des Bronchialkarzinoms bei Frauen an, während die Inzidenzraten bei Männern gleichzeitig zurückgingen und sich denen der Frauen zunehmend annähern. Es wird vermutet, dass diese Entwicklung auf die gesellschaftlichen Veränderungen der Rauchgewohnheiten zurückzuführen ist.
In Deutschland ist das Bronchialkarzinom, bezogen auf die , bei Männern die zweithäufigste, bei Frauen die dritthäufigste Tumorerkrankung. In der Statistik der steht das Bronchialkarzinom beim und bei der .
Kleinzellige Lungenkarzinome sind hochmaligne Tumoren mit schnellem Wachstum. Sie gehören zu den neuroendokrinen Tumoren und werden daher häufig von paraneoplastischen Symptomen begleitet. Bei Diagnosestellung liegen häufig schon Metastasen vor.
Zerebrale Metastasen sind Absiedelungen eines soliden Primärtumors in das Gehirn.
Bei der Asbestose handelt es sich um eine durch Einatmung von Asbeststaub verursachte Pneumokoniose (Staublungenkrankheit).
Bei der Lungenfibrose besteht eine verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Alveolen und den diese umgebenden Blutgefäßen. Die Erkrankung kann idiopathisch oder auf dem Boden interstitieller Lungenerkrankungen entstehen. Auch eine allergische Genese ist möglich. Durch die Fibrose versteift die Lunge, wodurch die Compliance abnimmt. Die Atmung wird hierdurch angestrengter. Durch die bindegewebigen Vernarbungen wird der Sauerstoffaustausch gestört, was fortschreitend zu einer Hypoxie führt.
Eine chronische Bronchitis zeichnet sich aus durch produktiven Husten an den meisten Tagen der Woche über mindestens 3 Monate eines Jahres in 2 aufeinanderfolgenden Jahren (ohne obstruktive Symptomatik).
Als Lungenemphysem bezeichnet man destruktive Lungenstrukturveränderungen, die mit Erweiterungen der Atemwege distal der Bronchioli terminales und einer Abnahme der alveolären Gasaustauschfläche einhergehen. Die Kombination mit einer COPD ist häufig.
Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. die Mycobacteria tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), bovis und africanum.
Das Retinoblastom ist ein angeborener, maligner Tumor der retinalen Stammzellen.
Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.
Uhrglasnägel sind in Längsrichtung verstärkt gekrümmten Fingernägel.
Das Horner-Syndrom entsteht bei einem Funktionsausfall des kranialen Sympathikus und kann ein- oder beidseitig auftreten. Die klassische Trias besteht aus einer Ptosis (durch Ausfall des M. tarsalis superior), einer Miosis (durch Ausfall des M. dilatator pupillae) und einem (Pseudo-)Enophthalmus (durch Ausfall des M. orbitalis, möglicherweise aber auch vorgetäuscht durch Verengung der Lidspalte).
Unter einem paraneoplastischen Syndrom versteht man autoimmun vermittelte Befundkonstellationen, die in Assoziation mit einem Tumor oder einer Krebserkrankung auftreten, ohne direkt durch diesen bedingt zu sein.
Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:
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Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)
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Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)
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Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).
Als Cushing-Syndrom (Aussprache: „Kusching“ mit kurzem „u“) werden die Folgen eines aufgrund exogener oder endogener Ursachen chronisch erhöhten Kortisolspiegels (Hyperkortisolismus) bzw. Glukokortikoidexzesses bezeichnet.
Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Bei einer Hyperkalzämie ist das Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertes Kalzium > 1,3 mmol/l.
Die Gynäkomastie ist eine ein- oder beidseitige Vergrößerung (Hypertrophie) des Brustdrüsengewebes beim Mann. Bei einer reinen Vermehrung von Fettgewebe spricht man von Lipomastie (sog. Pseudogynäkomastie).
Das Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom ist eine antikörpervermittelte, myasthene Autoimmunkrankheit, die häufig als paraneoplastisches Syndrom auftritt.
Kommt es zusätzlich zur Polymyositis zu entzündlichen Veränderungen an der Haut, wird von einer Dermatomyositis (DM) gesprochen.
Die Bronchoskopie ist ein endoskopisches Verfahren zur Begutachtung der Bronchien. Sie kann diagnostisch (Inspektion, bronchoalveoläre Lavage, transbronchiale Biopsie) und therapeutisch (Sekretabsaugung, Entfernung von Fremdkörpern) eingesetzt werden.
Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:
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Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln
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Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen
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Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.
(griechisch „ataxia“ = Unordnung)
Bei der Pleurapunktion wird eine pathologische Flüssigkeitsansammlung (Pleuraerguss) zwischen viszeraler und parietaler Pleura punktiert.
Ein Lungenabszess ist eine bakterielle Infektion mit eitrigen Einschmelzungen im Lungenparenchym (gekammert oder solitär).
Das Aspergillom ist eine rundliche Pilzstruktur in einem präformierten Hohlraum bei lokal eingeschränkter Abwehrfunktion (z.B. Bronchiektasien, Tuberkulose, Bronchialkarzinom).
Die Sarkoidose ist eine Multisystemerkrankung unklarer Ursache, bei der epitheloidzellige, nicht verkäsende Granulome entstehen. Sie können in jedem Organ auftreten, in ca. 90% d. F. sind die Lunge sowie die Hiluslymphknoten betroffen.
Bei der Silikose handelt es sich um eine durch Einatmung von Quarzstaub verursachte Pneumokoniose (Staublungenkrankheit).
Die Granulomatose mit Polyangiitis ist eine granulomatöse, nekrotisierende Entzündung kleiner und mittelgroßer Gefäße unter Beteiligung des oberen Respirationstrakts und der Nieren mit chronisch-progredientem Verlauf. Sie ist durch den Nachweis zytoplasmatischer antineutrophiler Antikörper (cANCA) gekennzeichnet.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.
Die Lobektomie stellt die Entfernung eines mehrere Segmente umfassenden Organlappens (z.B. Lungen- oder Leberlappen) dar. Bei der Bilobektomie werden entsprechend zwei Lappen reseziert.
Die Pneumonektomie bezeichnet die Entfernung eines Lungenflügels.
Ein Empyem ist eine Eiteransammlung in einer präformierten Körperhöhle.
Als Hydrocephalus occlusus bezeichnet man eine Erweiterung der Ventrikel mit Erhöhung des Hirndrucks durch Störungen des Liquorabflusses.