Einteilung und Ätiologie
Meist kommt es zu einem stumpfen Nierentrauma (ca. 80 % d.F.). Ursachen sind dabei
Flankentrauma (z.B. Autounfall, Sportunfall, Treppensturz, Fahrradsturz)
Dezelerationstrauma (Gefahr des Gefäßstielabrisses)
Seltener kommt es zu einem perforierenden Nierentrauma. z.B. durch Schussverletzung, Stich oder Pfählung.
Auch iatrogene Verletzungen kommen vor, z.B. bei der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie oder bei Nierenoperationen.
Nach der Milz ist die Niere das zweithäufigste Organ, das im Rahmen eines stumpfen Bauchtraumas mitverletzt wird.
Bei Verletzungen der Flanke oder im Bereich der unteren Rippen müssen Nierenverletzungen ausgeschlossen werden.
Grad | AAST-Grading* | Verletzungsmuster | |
I (leicht) | a | I | Nierenkontusion |
b | I | Parenchymblutung | |
II (schwer) | a | II | inkomplette Nierenruptur mit subkapsulärem Extravasat |
Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.