Definition
Urosepsis
Eine Urosepsis ist eine, von den Harnwegen ausgehende, Sepsis.
Ätiopathogenese
Eine Urosepsis wird meistens durch eine Infektion mit gramnegativen Enterobakterien (am häufigsten E. coli, seltener z.B. Klebsiellen, Proteus mirabilis) ausgelöst. Häufig sind prädisponierende Faktoren vorhanden:
obstruktive urologische Erkrankungen, z.B. Steine, Strikturen, Prostatahyperplasie
Entzündungen, z.B. Pyelonephritis, Prostatitis, Epididymitis
endoskopische Eingriffe, Katheterisierungen, Operationen am Urogenitalsystem
Abwehrschwäche, z.B. bei Diabetes mellitus, Tumorerkrankungen, Zytostatikatherapie, Immunsuppression.
Die Endotoxine der gramnegativen Erreger schädigen Granulozyten, Thrombozyten und Endothelien. Aufgrund der Freisetzung prokoagulatorischer Aktivitäten kommt es zur disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC). Es kommt einerseits durch die Mikrothromben zum Nieren-, Leber- und Lungenversagen, andererseits zu einer erhöhten Blutungsneigung.
Eine Epididymitis ist eine akute oder chronische Entzündung des Nebenhodens. Bei Mitbeteiligung des Hodens spricht man von einer Epididymoorchitis.
Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).
Ein septischer Schock ist definiert durch
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die Erfüllung der Sepsis-3-Kriterien und
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eine persistierende arterielle Hypotonie (trotz adäquater Volumentherapie), die den Einsatz von Vasopressoren erfordert, um einen mittleren arteriellen Druck ≥ 65 mmHg zu erreichen und
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ein Serum-Laktat > 2 mmol/l bzw. 18 mg/dl.
Eine respiratorische Alkalose ist eine Alkalose (Anstieg des pH-Werts des Blutes auf > 7,44) aufgrund von Hypokapnie (paCO2 < 35 mmHg).
Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.