Interstitielle Zystitis
Synonyme: Blasenschmerzsyndrom, Interstitial Cystitis/Bladder Pain Syndrome (IC/BPS).
Definition
Interstitielle Zystitis
Eine interstitielle Zystitis ist eine chronisch-abakterielle Blasenentzündung unklarer Ätiologie mit Schmerzen, Drangsymptomatik und kleiner Blase sowie verstärkter Mastzellinfiltration der Blasenwand.
Epidemiologie
Prävalenz: 2–3% der Frauen sind betroffen; in 90% d.F. Frauen im 5. Lebensjahrzehnt. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass auch 1–2% der Männer betroffen sind. Wahrscheinlich werden die Beschwerden bei Männern häufig als chronische Prostatitis (fehl-)diagnostiziert.
Ätiopathogenese und Symptomatik
Die Ätiologie ist unklar. Es kommt zu einer zunehmenden, teils ulzerativen Fibrosierung der Blasenwand, die zu einer kleinkapazitären Blase führt. Neuere Studien zeigen eine Überexpression des HCN2-Gens im Übergangsepithel betroffener Patientinnen, was einer verstärkte Schmerzwahrnehmung bewirkt.
Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.
Unter einer Nykturie versteht man ein- oder mehrmaliges Erwachen in der Nacht durch Harndrang mit der Notwendigkeit, aufzustehen und die Blase zu entleeren.
Eine Adnexitis ist eine akute oder chronische Entzündung der weiblichen Adnexe.