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Urethritis und Zystitis

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 23 min
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Steckbrief

Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre, wobei eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden wird.

Die unspezifische Urethritis wird von verschiedenen Erregern hervorgerufen, z.B. von Chlamydia trachomatis oder Mykoplasmen. Erreger der spezifischen Urethritis ist Neisseria gonorrhoeae.

Risikofaktoren sind:

  • sexuelle Aktivität

  • geringe Trinkmenge

  • Schwangerschaft, Wochenbett

  • Immunsuppression (v.a. für Candida-Infektionen)

  • vorangegangene Harnwegsinfekte.

Symptome der Urethritis sind Ausfluss aus der Harnröhre, eine gerötete Urethralöffnung und Brennen oder Jucken. Insbesondere bei Frauen können die Beschwerden aber gering und die Symptomatik klinisch diskret sein.

Image description
Rötung der Urethralöffnung bei Urethritis

(Quelle: Sökeland, Rübben, Taschenlehrbuch Urologie, Thieme, 2007)
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Typischer „rahmiger“ Eitertropfen bei gonorrhoischer Urethritis („Bonjour-Tropfen“)

Eitriger Ausfluss, gerötetes Orificium urethrae externum und Präputiumödem.

(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2014)

Zum Nachweis der Infektion wird Urethralsekret bzw. Harnröhrenabstrich und Ersturin auf Erreger untersucht. Eitriges Urethralsekret deutet dabei auf eine Infektion mit Gonokokken hin, weißes, dünnflüssiges Sekret eher auf Chlamydien, Trichomonaden oder Mykoplasmen.

Die Therapie beinhaltet Allgemeinmaßnahmen und eine erregerspezifische Therapie. Patienten mit Urethritis sollten viel trinken und häufig Wasser lassen, um die Harnröhre regelmäßig zu spülen.

Eine Zystitis ist eine meist auf die Schleimhaut begrenzte Entzündung der Harnblase. Die häufigste Ursache einer Zystitis (ca. 80 % d.F.) ist ein aszendierender akuter, unspezifischer Harnwegsinfekt durch E. coli.

Die akute bakterielle Zystitis ist v.a. bei Frauen eine sehr häufige Infektion. Andere Formen sind:

  • virale Zystitis durch Herpes simplex- oder humane Papillomaviren

  • Zystitis bei Urogenitaltuberkulose

  • parasitäre Zystitis durch Schistosoma haematobium (urogenitale Bilharziose)

  • toxisch-hämorrhagische Zystitis unter einer Therapie mit Cyclophosphamid oder Ifosfamid

  • radiogene Zystitis nach Bestrahlungstherapie

  • chronische interstitielle Zystitis

  • Cystitis follicularis bzw. granularis.

Leitsymptome der akuten bakteriellen Zystitis sind Dysurie, Pollakisurie, Algurie und imperativer Harndrang.

Entscheidend für die Diagnosestellung ist der typische Urinbefund mit Hämaturie, Leukozyturie, Bakteriurie und positivem Nitritnachweis. Zum Erregernachweis wird eine Urinkultur angelegt.

Image description
Zystoskopiebefund bei akuter Zystitis

Feurig rote Blasenschleimhaut, aufgrund der starken Entzündung kaum erkennbare Gefäßzeichnung.

(Quelle: Wille, Heidenreich, Atlas der diagnostischen Endourologie, Thieme, 2009)

Die Therapie besteht aus Allgemeinmaßnahmen (reichliche Flüssigkeitszufuhr, häufige Blasenentleerung) und einer empirische Antibiotikagabe.

Weitere Hinweise zur Urethritis oder Zystitis findest du auch bei den unspezifischen Harnwegsinfektionen. Die Interstitielle Zystitis findest du ausführlich unter „Häufige urologische Erkrankungen der Frau“.

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    Urethritis

    Synonym: Harnröhrenentzündung.

    Definition

    Definition:
    Urethritis

    Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre. Es wird eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden.

    Epidemiologie

    Merke:

    Die unspezifische Urethritis ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und betrifft beide Geschlechter etwa gleich häufig.

    Am häufigsten sind sexuell aktive 20- bis 30-Jährige betroffen. Die geschätzte Inzidenz der unspezifischen Urethritis liegt bei 60/100000 Einwohner/Jahr.

    Die Inzidenz der ist regional stark unterschiedlich und steigt in Europa in den letzten Jahren an. Genaue Zahlen sind nicht verfügbar, da die Gonorrhö in Deutschland nicht meldepflichtig ist.

    Gonorrhö

    Gonorrhö ist eine durch Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) verursachte, vorwiegend sexuell übertragene Infektionserkrankung.

    Reaktive Arthritis

    Die reaktive Arthritis ist eine autoimmune, entzündliche Gelenkerkrankung, die reaktiv (als Zweiterkrankung) nach pulmonalen, gastrointestinalen oder urogenitalen Infektionen mit bestimmten bakteriellen oder parasitären Erregern auftritt.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Pollakisurie

    Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.

    Pelvic inflammatory disease (PID)

    Pelvic inflammatory disease (PID) ist der internationale Sammelbegriff für alle akuten infektionsbedingten Entzündungen des oberen weiblichen Genitaltraktes (Zervix, Uterus, Tuben und Ovarien). Hierzu zählen demnach u.a. die Zervizitis, Endometritis, Parametritis und Adnexitis.

    Chlamydien-Konjunktivitis

    Eine Chlamydien-Konjunktivitis ist eine Konjunktivitis durch Chlamydia trachomatis der Serotypen D–K.

    Urogenitaltuberkulose

    Bei der Urogenitaltuberkulose handelt es sich um eine spezifische Entzündung des Urogenitaltrakts als Folge einer extrapulmonalen, hämatogenen Streuung von Tuberkelbakterien (meist Mycobacterium tuberculosis).

    Gicht

    Gicht bezeichnet die symptomatische Hyperurikämie mit Uratausfällungen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen.

    Hyperkalzämie

    Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Von Hyperkalzämie spricht man bei einem Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium > 1,3 mmol/l.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Dysurie

    Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.

    Algurie

    Unter einer Algurie versteht man krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen (schmerzhafte Miktion).

    Makrohämaturie

    Makrohämaturie ist die sichtbare Rotfärbung des Urins durch Blut.

    Pyelonephritis

    Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.

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      zuletzt bearbeitet: 19.12.2022
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