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Unspezifische Harnwegsinfektionen: Grundlagen

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 16 min
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Steckbrief

Eine unspezifische Harnwegsinfektion ist eine Infektion der Harnröhre, Harnblase, Harnleiter oder der Nieren mit histologisch nicht charakteristischen Befunden.

Generell sind Frauen von einer Harnwegsinfektion deutlich häufiger betroffen als Männer.

Die Einteilung von Harnwegsinfekten orientiert sich an ihrer Genese, ihrer Topografie oder am Verlauf.

Image description
Einteilung der Harnwegsinfektionen

(Quelle: Sökeland, Rübben, Taschenlehrbuch Urologie, Thieme, 2007)

Die Ätiologie ist in den meisten Fällen aszendierend durch Erreger der Darmflora. Einige Risikofaktoren wie Fehlbildungen des Urogenitalsystems, eine obstruktive Uropathie oder auch Stoffwechselstörungen wirken begünstigend für das Auftreten eines Harnwegsinfektes.

Hinsichtlich des Erregerspektrums ist v.a. E. coli zu nennen, der für ca. 75 % aller unkomplizierten bzw. für ca. 40 % aller komplizierten Harnwegsinfekte verantwortlich ist.

Typische Symptome der unteren Harnwegsinfektion sind:

  • Dysurie bzw. Algurie

  • Pollakisurie

  • Hämaturie.

Bei Beteiligung der Nieren treten hohes Fieber mit Schüttelfrost, ein reduzierter Allgemeinzustand und Schmerzen im Nierenlager auf.

Der Umfang der Diagnostik richtet sich nach dem Schweregrad der klinischen Symptomatik und nach der Gruppenzugehörigkeit der Patienten. Die Basisdiagnostik des Harnwegsinfektes umfasst neben der Anamnese und klinischen Untersuchung verschiedene Laboruntersuchungen.

Die Therapie besteht neben der antibiotischen Medikation aus symptomatischen Maßnahmen wie einer reichlichen Flüssigkeitszufuhr und der Gabe von Spasmolytika. Prädisponierende Faktoren (z.B. Steine, Obstruktionen) sind nach Möglichkeit zu beheben. Bei wiederholten Zystitiden sind Prophylaxemaßnahmen indiziert.

Untere Harnwegsinfektionen haben eine gute Prognose und heilen oft spontan aus. Bei oberen Harnwegsinfektionen besteht ein höheres Risiko für systemische Infektionen und chronische Verläufe.

Die Harnwegsinfektionen beim Kind sind in der Pädiatrie ausführlich dargestellt.

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    Definition

    Definition:
    Harnwegsinfektion (HWI)

    Als Harnwegsinfektion (HWI) wird die Erregerinvasion, -adhäsion und -vermehrung im Urogenitalsystem mit meist symptomatischer Infektion bezeichnet.

    Definition:
    Unspezifische Harnwegsinfektion

    Eine unspezifische Harnwegsinfektion ist eine Harnwegsinfektion mit histologisch nicht charakteristischen Befunden.

    Unspezifische Harnwegsinfektionen sind gekennzeichnet durch Bakteriurie (mit Nachweis eines uropathogenen Keims), Leukozyturie und histologisch uncharakteristischen entzündlichen Reaktionen des befallenen Gewebes.

    Zur Abgrenzung: Spezifische Harnwegsinfekte (meist ist damit die Urogenitaltuberkulose gemeint) führen zu charakteristischen histologischen Veränderungen, die auch ohne Nachweis des Erregers eine eindeutige Diagnosestellung erlauben.

    Abgegrenzt von Harnwegsinfekten wird die , also der Nachweis von potenziell pathogenen Bakterien im Harn ohne klinische oder laborchemische Entzündungszeichen.

    Bakteriurie

    Eine signifikante Bakteriurie liegt vor, wenn im Mittelstrahlurin ≥ 105 Keime/ml nachgewiesen werden (sog. Kass´sche Zahl). Wird der Urin durch eine suprapubische Punktion gewonnen, ist jeder Keimnachweis (unabhängig von der Keimzahl) pathologisch.

    Leukozyturie

    Unter einer Leukozyturie versteht man die pathologische Vermehrung der Leukozyten im Urin auf über 10 Leukozyten/μl Urin.

    Dysurie

    Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.

    Pollakisurie

    Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.

    Pyelonephritis

    Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Urosepsis

    Eine Urosepsis ist eine, von den Harnwegen ausgehende, Sepsis.

    Nephrolithiasis

    Die Nephrolithiasis bezeichnet das Vorliegen von Nierensteinen.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Gicht

    Gicht bezeichnet die symptomatische Hyperurikämie mit Uratausfällungen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen.

    Hyperkalzämie

    Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Von Hyperkalzämie spricht man bei einem Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium > 1,3 mmol/l.

    Urethritis

    Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre. Es wird eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden.

    Algurie

    Unter einer Algurie versteht man krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen (schmerzhafte Miktion).

    Hämaturie

    Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.

    Enuresis

    Die Enuresis ist definiert als alleiniges Einnässen im Schlaf an mindestens 2 Nächten pro Monat nach dem 5. Lebensjahr ohne Tagsymptomatik oder Harnwegsinfekte.

    Miktionszystourethrografie (MCU)

    Die MCU ist ein radiologisches Verfahren zur Diagnostik der ableitenden Harnwege.

    Interstitielle Zystitis

    Eine interstitielle Zystitis ist eine chronisch-abakterielle Blasenentzündung unklarer Ätiologie mit Schmerzen, Drangsymptomatik und kleiner Blase sowie verstärkter Mastzellinfiltration der Blasenwand.

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      zuletzt bearbeitet: 21.06.2022
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