Definition
Harnwegsinfektion (HWI)
Als Harnwegsinfektion (HWI) wird die Erregerinvasion, -adhäsion und -vermehrung im Urogenitalsystem mit meist symptomatischer Infektion bezeichnet.
Unspezifische Harnwegsinfektion
Eine unspezifische Harnwegsinfektion ist eine Harnwegsinfektion mit histologisch nicht charakteristischen Befunden.
Unspezifische Harnwegsinfektionen sind gekennzeichnet durch Bakteriurie
Zur Abgrenzung: Spezifische Harnwegsinfekte (meist ist damit die Urogenitaltuberkulose gemeint) führen zu charakteristischen histologischen Veränderungen, die auch ohne Nachweis des Erregers eine eindeutige Diagnosestellung erlauben.
Abgegrenzt von Harnwegsinfekten wird die , also der Nachweis von potenziell pathogenen Bakterien im Harn ohne klinische oder laborchemische Entzündungszeichen.
Eine signifikante Bakteriurie liegt vor, wenn im Mittelstrahlurin ≥ 105 Keime/ml nachgewiesen werden (sog. Kass´sche Zahl). Wird der Urin durch eine suprapubische Punktion gewonnen, ist jeglicher Keimnachweis (unabhängig von der Keimzahl) pathologisch.
Unter einer Leukozyturie versteht man die pathologische Vermehrung der Leukozyten im Urin auf über 10 Leukozyten/μl Urin.
Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.
Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Eine Urosepsis ist eine, von den Harnwegen ausgehende, Sepsis.
Die Nephrolithiasis bezeichnet das Vorliegen von Nierensteinen.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Gicht bezeichnet die symptomatische Hyperurikämie mit Uratausfällungen im Gewebe und akuten Schmerzzuständen.
Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Von Hyperkalzämie spricht man bei einem Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium > 1,3 mmol/l.
Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre. Es wird eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden.
Unter einer Algurie versteht man krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen (schmerzhafte Miktion).
Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.
Die Enuresis ist definiert als alleiniges Einnässen im Schlaf an mindestens 2 Nächten pro Monat nach dem 5. Lebensjahr ohne Tagsymptomatik oder Harnwegsinfekte.
Die MCU ist ein radiologisches Verfahren zur Diagnostik der ableitenden Harnwege.
Als Kolpitis werden entzündliche Veränderungen der Vagina bezeichnet; auch Vaginitis genannt.
Eine interstitielle Zystitis ist eine chronisch-abakterielle Blasenentzündung unklarer Ätiologie mit Schmerzen, Drangsymptomatik und kleiner Blase sowie verstärkter Mastzellinfiltration der Blasenwand.