Blasenekstrophie
Definition
Blasenekstrophie
Die Blasenekstrophie ist eine schwere embryonale Fehlbildung, bei der die Harnblasenhinterwand mit den beiden Harnleiterostien in der offenen vorderen Bauchwand frei zu liegen kommt („offene Blase“). Die Blasenvorderwand, das Trigonum vesicae und der Blasenhals sind nicht angelegt.
Epidemiologie
Die Blasenekstrophie ist sehr selten (1:30000 Lebendgeburten). Männer sind ungefähr doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Eine genetische Determination konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. Auffällig ist aber, dass eine erhöhte Inzidenz für Blasenekstrophien bei Kindern der Patienten beobachtet wurde.
Einteilung und Symptomatik
Man unterscheidet die klassische von der kloakalen Ekstrophie.
Bei der fehlt die vordere Bauchwand teilweise, sodass Blasenhinterwand und Harnleiterostien frei liegen. Beim Mann liegt zusätzlich eine , bei der Frau eine und eine vor. Das Leitsymptom ist die . Zudem treten Fehlbildungen des knöchernen Beckens mit klaffender Symphyse auf. Die Patienten zeigen durch die Rotation der Hüftpfanne und des Femurs nach lateral einen .
Unter der Analatresie versteht man eine Hemmungsfehlbildung des Analkanals und des distalen Rektums, häufig kombiniert mit Fisteln zum Urogenitaltrakt oder einer fehlenden äußeren Analöffnung.
Das Blasenkarzinom ist eine maligne Entartung des Harnblasengewebes.
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Eine kongenitale Erweiterung des gesamten Harnleiters bezeichnet man als Megaureter.
Als Harnwegsinfektion (HWI) wird die Erregerinvasion, -adhäsion und -vermehrung im Urogenitalsystem mit meist symptomatischer Infektion bezeichnet.